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500.000 Euro Schaden: Prozess um "Rammbock"-Einbrüche gestartet

Von nachrichten.at/apa, 02. September 2024, 16:13 Uhr
Rammbockeinbrüche in Wien und Niederösterreich
Die drei Angeklagten vor Prozessbeginn.  Bild: (APA/SOPHIA KILLINGER)

WIEN. Ein Prozess um "Rammbock"-Einbrüche hat am Montag in Wiener Neustadt begonnen. Tatorte waren 2023 Juweliere in der Shopping City Süd (SCS) in Vösendorf (Bezirk Mödling), im Wiener Donauzentrum und in Wiener Neustadt.

Die Angeklagten sollen auch einen Bankomaten in Markgrafneusiedl (Bezirk Gänserndorf) gesprengt haben. Der Schaden wurde mit rund 500.000 Euro angegeben. Die zwei Niederländer und der Bulgare waren teilweise geständig. Der Prozess wird am Donnerstag fortgesetzt.

Spektakuläre Coups

Die Beschuldigten sollen Mitglieder einer international agierenden Gruppierung sein, die in Deutschland und Nachbarländern aktiv ist. Als "Rammbock" eingesetzt wurden bei den spektakulären Juweliereinbrüchen in der SCS und im Donauzentrum zuvor unbefugt in Gebrauch genommene Autos der Marke BMW. Vitrinen wurden mit Maurerfäustel und Brecheisen eingeschlagen, mit Schmuck suchten die Kriminellen das Weite. Bei den Taten gingen die Angeklagten der Staatsanwältin zufolge "mit äußerster Rücksichtslosigkeit und Brutalität vor" und beseitigten Spuren, indem sie die verwendeten Fahrzeuge anzündeten. Der drittbeschuldigte Bulgare soll ab Mai des Vorjahres den beiden Niederländern im Alter von 29 und 32 Jahren seine Wohnung als Stützpunkt zur Verfügung gestellt und unter anderem auch Chauffeurdienste geleistet haben.

DNA-Spur führte zu Verdächtigem

Der 29-jährige Zweitangeklagte gab einen versuchten Coup am 12. Jänner 2023 in Wiener Neustadt zu. Eine DNA-Spur an einem verwendeten Vorschlaghammer wurde laut Gericht dem Mann zugeordnet. Nicht geständig zeigten sich die zwei Niederländer zu Einbruchsdiebstählen in der SCS in Vösendorf am 22. Mai und im Donauzentrum in Wien-Donaustadt am 20. Juni.

Eine SCS-Notausgangstür wurde aufgezwängt, danach soll einer der beiden mit einem Auto in das Einkaufszentrum eingefahren sein und das Rolltor gerammt haben. Der andere soll ihm laut Staatsanwältin mit Taschen und Säcken zu Fuß gefolgt sein. Die Vitrinen eines Juweliergeschäfts wurden eingeschlagen und Schmuck im Wert von rund 150.000 Euro gestohlen, bevor die Verdächtigen die Flucht ergriffen. Im Donauzentrum wurden eine Glasschiebetür und die Auslagenscheibe gerammt. Hier sollen die Niederländer mit Diebesgut im Wert von circa 180.000 Euro entkommen sein. Das Mobiltelefon des 29-Jährigen war von 9. bis 23. Mai und am 20. Juni in Österreich eingeloggt, hielt die vorsitzende Richterin Birgit Borns fest. Der Niederländer gab laut Dolmetscher an, hierzulande beim Schlüsseldienst gearbeitet zu haben.

Täter einschlägig vorbestraft

Ein DNA-Treffer im Zuge der Spurenauswertung nach einem Einbruchsdiebstahl am 26. Juni 2023 beim Dorotheum-Juwelier in Wiener Neustadt führte zu dem 32-Jährigen, der wie sein 29-jähriger Landsmann einschlägig vorbestraft ist. Der Erstangeklagte gab zu, aufgrund eines "Auftrags" für den Coup in Wiener Neustadt aus den Niederlanden angereist zu sein: "Ich hatte Schulden und keine Möglichkeit, das abzulehnen." Eine Auslagenscheibe wurde gesprengt. Durch ein Loch im Glas wurde Schmuck im Wert von knapp 2.800 Euro gestohlen. Nur rund zwei Minuten nach der Ankunft suchten die Kriminellen das Weite, weil die Polizei eintraf. Bei der Sprengung selbst war der Erstangeklagte laut seinen Angaben nicht dabei. Bei seinem Komplizen handelte es laut dem 32-Jährigen nicht um den Zweitbeschuldigten.

Kurz nachdem das Fluchtauto in der Katastralgemeinde Weigelsdorf angezündet wurde, war das Handy des 29-Jährigen nach Gerichtsangaben bei Ebreichsdorf (Bezirk Baden) eingeloggt. Der Angeklagte gab an, per Taxi auf einen Parkplatz gefahren zu sein und von dort lediglich ein Auto abgeholt zu haben.

Prozess für 2 Tage anberaumt

Geständig zeigten sich die Angeklagten zum Bankomateinbruch. Der 32-Jährige führte seinen Angaben zufolge die Sprengung durch. "Für mich war das Wichtigste, dass ich meine Schulden zurückzahlen kann", meinte sein Landsmann. Der Bulgare gab zu, dafür ein Auto angemietet und nach der Tat angezündet zu haben. Nach diesem Coup wurde das Trio in der Wohnung des Bulgaren festgenommen. Im Zuge einer Hausdurchsuchung wurden im Kellerabteil vorbereitete Sprengsätze und Autokennzeichen gefunden. Entdeckt wurde auch ein OBD-Tool (On-Board-Diagnose), um die Wegfahrsperre von Kfz zu deaktivieren. Auf diesem Gerät waren laut der Richterin die Fahrgestellnummern der verwendeten Pkw eingespeichert.

Den Angeklagten werden schwerer Diebstahl durch Einbruch, Brandstiftung, schwere Sachbeschädigung, unbefugter Gebrauch von Fahrzeugen, Urkundenunterdrückung sowie Vergehen nach dem Sprengmittelgesetz vorgeworfen. Der Bulgare soll überwiegend als Beitragstäter agiert haben. Der Schöffenprozess am Landesgericht Wiener Neustadt ist für zwei Tage anberaumt, am Donnerstag wird weiterverhandelt.

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Sammy705 (1.233 Kommentare)
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