Armutsgefährdete von Hitze besonders betroffen
WIEN. Kinder schlafen schlechter und sind unruhiger
Wer von Armut gefährdet ist, lebt tendenziell häufiger in einer "Wärmeinsel" – also dort, wo städtische Baumassen dicht sind und der Verkehr hohe Umweltbelastung verursacht. Zu diesem Schluss kommen Experten der Donau-Universität Krems.
Stadtbewohner seien laut Tania Berger vom Department für Bauen und Umwelt der Hitze "überproportional stark ausgesetzt". Gerade wenig energieeffiziente Gebäude sind Berger zufolge "Wärmefallen". Menschen mit geringem Vermögen würden sich Ausweichmöglichkeiten wie Badeurlaub, die Fahrt zu einem Gewässer im Sommer oder Kühlgeräte oftmals nicht leisten können.
Die Sommerhitze wirke sich zudem negativ auf Kinder in Armutsverhältnissen aus. Das ergibt eine Studie der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) und der Volkshilfe, zu der 190 Kinder aus 99 armutsbetroffenen Haushalten befragt wurden. 85 Prozent der Kinder hätten sich aufgrund der Hitze mehr über Durst beklagt. Mehr als die Hälfte der Kinder habe angegeben, schlechter zu schlafen. Ebenfalls mehr als 50 Prozent zeigten Symptome von Unruhe oder aggressiven Verhaltens.
Renovierungen notwendig
Daher seien laut den Experten der GÖG und der Donau-Universität vor allem Renovierungen an Gebäuden wichtig. Gebäude sind laut Berger "unser primärer Hitzeschutz". Mieter in Mehrparteienhäusern hätten dabei jedoch kaum Einfluss auf die Fassadengestaltung. Es brauche bei Neubauten außerdem Investitionen in energieeffiziente Kühlungssysteme.
So ein Blödsinn, einen schattigen Platz kann sich jeder suchen.