Bankberater wegen verschwundener Kundengelder in U-Haft
VILLACH. Ein 53 Jahre alter Bankberater aus Villach ist wegen verschwundener Kundengelder - wahrscheinlich in Millionenhöhe - vor zwei Wochen festgenommen worden.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Mann, am Dienstag wurde die U-Haft bis Anfang Mai verlängert, sagte Behördensprecher Markus Kitz am Mittwoch. Dabei ist laut Kitz noch unklar, ob es um Betrug oder Untreue geht bzw. ob die Kunden nicht vielleicht doch einer hochriskanten Veranlagung zugestimmt hatten.
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"Nicht sonderlich auskunftsfreudig"
Angesichts der Medienberichte - die "Kleine Zeitung" hatte zuerst über den Fall geschrieben - würden sich nun weitere Geschädigte melden, sagte Kitz. Aktenkundig waren nach aktuellem Stand sieben Opfer. Ob sich der Gesamtschaden am Ende auf zwei Millionen Euro oder mehr belaufe, könne man noch nicht sagen, so Kitz. Der Beschuldigte selbst mache bisher keine Angaben. Die betroffene Bank sei gegenüber den Ermittlern "nicht sonderlich auskunftsfreudig". Das Institut spreche lediglich von einem "300.000 Euro übersteigenden Betrag". Der Tatzeitraum reiche viele Jahre in die Vergangenheit.
"Absolut unklar, was er mit dem Geld gemacht hat"
Bis jetzt sei "absolut unklar, was er mit dem Geld gemacht hat, ob er es überhaupt veranlagt hat". Wie Staatsanwalt Kitz erklärt, müsse ermittelt werden, ob der Verdächtige die ihm anvertrauten Gelder wie vereinbart veranlagt hat oder ob er von Anfang an den Vorsatz hatte, sie für sich selbst beiseite zu schaffen. Wenn die Kunden einer hochriskanten Veranlagung zugestimmt und entsprechend belehrt wurden, wäre es auch möglich, dass die Ermittlungen am Ende keine Strafbarkeit ergeben, so Kitz. Die sieben bisher bekannten Opfer geben jedenfalls an, dass eine Veranlagung vereinbart war.