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Ertappter Geweihsammler wollte Jäger in der Obersteiermark in steiles Waldstück stoßen

29. Februar 2024, 14:46 Uhr
Geweihe
Mitnehmen von Geweihen aus dem Wald ist strafbar. Bild: VOLKER WEIHBOLD

ST. MAREIN BEI KNITTELFELD. Zu einer ungewöhnlichen Auseinandersetzung ist es am Mittwoch in einem Wald in der Obersteiermark gekommen. Ein ertappter Trophäensammler wollte einen Jäger über ein steiles Waldstück stoßen. Der konnte sich jedoch wehren.

Ein 61-Jähriger wurde von einem Jäger dabei erwischt, wie er sogenannte Abwurfstangen von männlichem Rot- oder Rehwild sammelte. Der mit einer Sturmhaube maskierte Obersteirer wollte den Jäger daraufhin über ein steiles Waldstück stoßen. Der wehrte sich und fixierte den Angreifer am Boden, so die Polizei am Donnerstag. Alarmierte Polizisten nahmen den Obersteirer fest.

Der Vorfall ereignete sich laut Polizei in einem Forstgebiet in Wasserleith bei St. Marein bei Knittelfeld (Bezirk Murtal). Die örtlichen Jäger waren bereits aufmerksam geworden, dass sich jemand in diesem Bereich offenbar Geweihteile sicherte. Am Mittwochvormittag sah ein Murtaler Jäger den Maskierten im Bereich einer Wildfütterung. Der Jäger wies sich als Aufsichtsorgan aus. Daraufhin versuchte der Maskierte, der zwei Geweihe bei sich hatte, zu flüchten und den Waidmann ins steile Gelände zu stoßen.

Schadenshöhe: rund 10.000 Euro

Die Polizei nahm den 61-Jährigen fest - neben der Attacke auf das Jagdaufsichtsorgan ist auch die Mitnahme von Geweih ein Delikt nach dem Strafgesetzbuch. Er wurde in die Justizanstalt Leoben gebracht. Der Obersteirer war zum Teil geständig. Nach eigenen Angaben habe er die Abwurfstangen aus finanziellen Nöten (Schadenshöhe rund zehntausend Euro) aus Rotwildgehegen gestohlen. Zum Vorwurf, dass er den Jäger stoßen wollte, war er nicht geständig. Der Jäger erlitt leichte Verletzungen und wurde im LKH Knittelfeld ambulant behandelt. Polizisten stellten am Wohnort des 61-Jährigen weitere 19 Abwurfstangen sicher. Der Mann dürfte die Geweihteile seit 2019 mitgenommen haben.

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