Erschossene Reitstallbesitzerin (39) wurde auf Friedhof in Krumau abgelegt
LANGENLOIS. Mord im Waldviertel: Auf dem Areal eines Reitstalls im Bezirk Krems soll ein FPÖ-Funktionär seine Freundin erschossen und die Leiche mit dem Auto nach Tschechien transportiert haben.
Schon wieder ist mutmaßlich eine Frau ermordet worden, schon wieder in Niederösterreich. Auf dem Areal eines Reitstalls im Bezirk Zwettl soll ein 34-Jähriger seine 39-jährige Freundin erschossen und die Leiche mit dem Auto nach Tschechien transportiert haben. Die Tote wurde am Samstagnachmittag von einem Touristen auf einem aufgelassenen Friedhof in der Nähe von Krumau gefunden, wie tschechische Medien am Montag berichteten.
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Polizeieinheiten aus Österreich und Tschechien fahndeten diesseits und jenseits der Grenze zu Südböhmen nach dem Verdächtigen. Am Abend kam dann die Meldung, dass auch der Mann tot aufgefunden wurde. Er dürfte Suizid verübt haben. Der 34-Jährige wurde am Montagnachmittag im Raum von Langenlois tot in einer Scheune entdeckt. Er soll sich mit seiner Schusswaffe das Leben genommen haben.
Viele Details noch ungeklärt
Wann er die 39-Jährige erschossen haben soll, stand am Montag nicht fest. Böhmische Medien berichteten, dass die Polizei nach weiteren Zeugen suche, die sich in der Nähe des Friedhofes in der Zeit "von Donnerstag bis Samstag" aufgehalten und dabei zufällig Fotos gemacht hätten.
Aus der Landespolizeidirektion Niederösterreich hieß es hingegen, dass die 39-jährige Frau in der Nacht auf Sonntag vorsätzlich getötet worden sein solle. Am Abend wurde angekündigt, dass am Dienstag nähere Details zu dem Tötungsdelikt veröffentlicht werden sollten.
Täter und Opfer waren FPÖ-Funktionäre
In einer Aussendung gab die FPÖ Niederösterreich bekannt, dass sowohl der Mann als auch die Frau freiheitliche Funktionäre gewesen seien. "Die Tat ist eine menschliche Tragödie", sagte ein Sprecher der Partei. Man ersuche aus Rücksicht auf die Angehörigen, "verantwortungsvoll" damit umzugehen.
In tschechischen Onlinemedien war zu lesen, dass zu Fahndungszwecken ein österreichisches "Spezialteam" nach Böhmen gereist sei, im Weinviertel sei das Fahrzeug des Verdächtigen gefunden worden. Es sei gewarnt worden, dass der gesuchte Mann weiterhin bewaffnet sei. Es werde ermittelt, wie der Verdächtige die Leiche der Frau unentdeckt über die Grenze bringen konnte. In Tschechien sei eine erste Autopsie durchgeführt und dabei ein "gewaltsamer Tod" festgestellt worden. Auch die niederösterreichische Polizei ging bei ihrer Fahndung von einem bewaffneten Täter aus und sprach eine Warnung für Passanten aus, die im Raum von Langenlois unterwegs waren.
In Österreich finden Frauen, die Gewalt erleben, u.a. Hilfe und Informationen bei der Frauen-Helpline unter: 0800-222-555, www.frauenhelpline.at; beim Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) unter www.aoef.at; der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie/Gewaltschutzzentrum Wien: www.interventionsstelle-wien.at und beim 24-Stunden Frauennotruf der Stadt Wien: 01-71719 sowie beim Frauenhaus-Notruf unter 057722 und den Österreichischen Gewaltschutzzentren: 0800/700-217; Polizei-Notruf: 133
Sie sind in einer verzweifelten Lebenssituation und brauchen Hilfe? Sprechen Sie mit anderen Menschen darüber. Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums. Unter www.suizid-praevention.gv.at finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich.