Getrocknete Feigen im Test: 2 Produkte für den menschlichen Verzehr ungeeignet
LINZ. Als Snack oder im Früchtebrot sind getrocknete Feigen nicht nur in der Adventzeit beliebt. Die Arbeiterkammer OÖ hat nun 11 Produkte auf ihre Qualität getestet. Zwei davon fielen durch: Sie waren für den menschlichen Verzehr nicht geeignet.
Um eine bakterielle Verunreinigung und den Befall mit Schimmelpilzgiften auszuschließen, haben die Konsumentenschützer getrocknete Feigen aus dem Handel einer sorgfältigen Qualitätskontrolle unterzogen. Im Warenkorb landeten elf Produkte, sowohl aus konventioneller als auch biologischer Landwirtschaft. Preislich lagen die Proben zwischen 80 Cent und 2,50 Euro je 100 Gramm. Als Herkunftsland war mehrheitlich die Türkei angegeben.
Getrocknete Feigen häufig mit Schimmelpilzgiften kontaminiert
In rund zwei Drittel der Proben wurde eine Richtwertüberschreitung an Tenuazonsäure festgestellt. Dabei handelt es sich um ein Schimmelpilzgift, das hauptsächlich von Schwärzepilzen der Gattung Alternaria produziert wird. Alternaria-Toxine gelten als besorgniserregend. Eine konkrete Risikoabschätzung für Verbraucherinnen und Verbraucher ist aufgrund der aktuellen dünnen Datenlage allerdings nicht möglich.
Aus selbigem Grund gibt es für Lebensmittel auch keine rechtlich verbindlichen Höchstgehalte. Im Sinne der sogenannten berechtigten Verbrauchererwartung sollte der Gehalt dieser Schimmelpilzgifte aber so niedrig wie technisch möglich sein. Zudem sind die Lebensmittelhersteller gemäß einer EU-Empfehlung angehalten, bei einer Richtwertüberschreitung die Ursachen zu ermitteln.
2 Produkte nicht für den menschlichen Verzehr geeignet
Wesentlich strikter sieht allerdings die Bewertung von Aflatoxinen aus: Diese Art von Schimmelpilzgiften wirkt lebertoxisch, krebserregend und erbgutschädigend. Eines der getesteten Produkte enthielt beinahe das 80-Fache des gesetzlich vorgesehenen Aflatoxin-Höchstwertes und galt somit als nicht zum menschlichen Verzehr geeignet, so die Arbeiterkammer.
Eine andere Feigenpackung im Test zeigte zwar keine Schimmelproblematik, überschritt aber den von der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie vorgesehenen Warnwert an präsumtiven Bacillus cereus. Da hohe Gehalte dieser Bakterien unter Umständen zu Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall führen können, galt auch diese Probe als für den menschlichen Verzehr inakzeptabel.
Zwei Produkte, von GM Pesendorfer und Seeberger, wurden hingegen als hervorragend bewertet. Sie konnten sowohl geschmacklich als auch durch ihre analytischen Testergebnisse überzeugen.
Was Konsumentinnen und Konsumenten tun können
Schimmelpilzgifte (Mykotoxine) sind Stoffwechselprodukte, die von verschiedenen Schimmelpilzarten gebildet werden können. Bestimmte Mykotoxine können bereits in geringen Mengen negative Effekte auf die Gesundheit von Menschen und Tieren haben. Sie sind weder zu sehen noch zu schmecken. Deren Nachweis ist nur durch aufwendige analytische Methoden im Labor möglich. Was Fans von getrockneten Feigen beachten sollten:
- Getrocknete Feigen vor dem Verzehr ganz genau kontrollieren: Am besten ist es, die Früchte vor dem Verzehr zu öffnen. Schwarze Stellen im Inneren gelten als bedenklich. Es könnte sich um Schwarzschimmelbefall handeln. Eine Belastung mit Mykotoxinen ist sehr wahrscheinlich.
- Bei weißen Verfärbungen an den Früchten muss es sich nicht zwangsweise um Schimmelbefall handeln. Zumeist ist das eine auskristallisierte Zuckerschicht.
- Auch bei optisch einwandfreien Feigen kann es zu Geschmacksabweichungen kommen. In diesem Fall sollte man die Früchte besser nicht essen, sondern wieder ausspucken.
- Abgesehen davon, dass Feigen schimmelanfällig sind, können sie einen wertvollen Beitrag zu einer gesunden Ernährung leisten. Sie enthalten diverse Vitamine und Mineralstoffe und fördern durch ihren hohen Ballaststoffgehalt die Verdauung.
- Es ist allerdings ratsam, die Trockenfrüchte nur in kleinen Mengen zu genießen. Aufgrund ihres natürlichen Zuckergehaltes liefern sie nämlich jede Menge Kalorien.
Die Feigen auf dem Bild sehen aber komisch aus.
Aha, jetzt passt auch das Bild.