Neues Pflichtfach: Was sich an den Schulen heuer alles ändert
WIEN. Das Schuljahr 2023/24 bringt an den Volksschulen, Mittelschulen und AHS-Unterstufen neue Lehrpläne.
Außerdem werden die Pflegeschulen normaler Teil des Schulsystems, bisher gab es sie nur als Schulversuch. Viel Wahlfreiheit zwischen den zuletzt erprobten verschiedenen Formen erhalten die Oberstufenschulen. Zumindest die Weichen gestellt werden außerdem für die Zukunft der Lehrerausbildung an den Universitäten und Pädagogischen Hochschulen.
Seit 2018 wurde an der Reform der Lehrpläne für Volksschulen, Mittelschulen und AHS-Unterstufen gearbeitet. Sie treten nun "rollierend" in Kraft - also ab dem Schuljahr 2023/24 für die jeweils ersten Klassen Volksschule bzw. Mittelschule/AHS-Unterstufe, ab dem Schuljahr 2024/25 dann auch für die jeweils zweiten Klassen usw. Die aktuelle Reform beinhaltet u.a. allgemeine Bildungsziele, allgemeine didaktische Grundsätze, fächerübergreifende Kompetenzen sowie 47 Fachlehrpläne. Verstärkt werden sollen unter anderem Finanz- und Wirtschaftsbildung. Außerdem werden die "Umfassende Landesverteidigung" und das "Österreichische Modell der Interessensvertretung und Sozialpartnerschaft" in den Lehrplänen verankert.
Mehr Wahlfreiheit
Pflegeschulen werden mit dem neuen Schuljahr normaler Teil des Schulsystems, bisher wurden diese speziellen Ausbildungen im Rahmen von Berufsbildenden mittleren bzw. höheren Schulen (BMHS) nur im Schulversuch angeboten. An den fünfjährigen "Höheren Lehranstalten für Pflege und Sozialbetreuung" bekommt man neben der Matura auch den Abschluss als Pflegefachassistenz oder Sozialbetreuer, an den den dreijährigen Fachschulen für Sozialberufe mit Pflegevorbereitung (BMS) können die Lehrinhalte einer weiterführenden Pflegeausbildung (z.B. Pflegeassistenz) vorgezogen werden.
An den Oberstufen bekommen die Schulen mehr Wahlfreiheit. Sie können sich zwischen der herkömmlichen ganzjährigen und der semestrierten Oberstufe entscheiden, bei der ab der 2. Klasse BMHS bzw. der 6. Klasse AHS der Stoff in Semester-Module unterteilt wird und bei einem Fünfer nur das negative Modul wiederholt werden muss. Ursprünglich wollte das Ministerium eine verpflichtende Umstellung auf die semestrierte Form, nach Widerstand an den Schulen können diese nun wählen. Sie können künftig außerdem schulautonom auf ein Kurssystem umstellen, bei dem alternative Pflichtgegenstände (vor allem Wahlpflichtgegenstände) angeboten werden und das Stundenausmaß für einzelne Fächer auf ein Mindestmaß reduziert wird. Die Schüler können dabei Unterrichtsgegenstände austauschen, Gegenstände aus höheren Semestern vorziehen oder (zum Ausbessern eines "Nichtgenügend" aus einem niedrigeren Semester) wiederholen.
Neues Fach "Digitale Grundbildung"
An den Pflichtschulen soll es außerdem mehr Unterstützung durch Verwaltungspersonal, Schulsozialarbeiter und -psychologen geben: Ab dem neuen Schuljahr werden dauerhaft zwei Drittel der Kosten für Sekretariatskräfte aus dem Finanzausgleich bezahlt, dafür bekommen die Länder bis zu 15 Mio. Euro pro Schuljahr. Damit können laut Ministerium bis zu 700 Sekretariatsstellen von Bund und Ländern finanziert werden, in Österreich gibt es insgesamt rund 4.400 Pflichtschulen.
Nach und nach ausgerollt wird der digitale Schülerausweis. Nach dem Start an Pilotschulen mit einer eigenen App im Vorjahr soll es ab September an den Oberstufenschulen die Möglichkeit dazu geben, die Teilnahme ist freiwillig. Im kommenden Jahr soll der digitale Schülerausweis dann in die eAusweis-App des Bundes überführt werden.
In allen geplanten Schulstufen angekommen ist mit dem neuen Schuljahr das Fach "Digitale Grundbildung". Bisher wurde der Pflichtgegenstand nur in den ersten drei Klassen der AHS-Unterstufe und der Mittelschule unterrichtet, ab September kommen nun auch die jeweils vierten Klassen dazu. Darüber hinaus gibt es "Digitale Grundbildung" ab Herbst nun auch an Sonderschulen - allerdings nicht als Pflichtgegenstand, sondern grundsätzlich als in andere Fächer integrierte sogenannte (unbenotete) "verbindliche Übung".
Änderungen bei der Lehrerausbildung
Änderungen gibt es auch bei der Lehrerausbildung. Als Maßnahme gegen den zunehmenden Lehrermangel startet mit Oktober nun auch bundesweit ein neuer Hochschullehrgang für Quereinsteiger in den allgemeinbildenden Fächern (u.a. Deutsch, Physik, Turnen) der Sekundarstufe (Mittelschule, AHS, BMHS). Bisher gab es diesen nur an einigen Pädagogischen Hochschulen. Im Herbst soll außerdem die Reform der allgemeinen Lehrerausbildung gesetzlich fixiert werden: Das Bachelorstudium soll von vier auf die bei anderen Studien üblichen drei Jahre verkürzt und bei den Lehrern der Sekundarstufe (Mittelschule, AHS, BMHS) die Gesamtdauer (inklusive Masterstudium) von sechs auf fünf Jahre reduziert werden, wie das bei Volksschullehrern schon jetzt der Fall ist. Der Master soll außerdem besser berufsbegleitend studierbar werden. Der Start der reformierten Ausbildung ist dann für 2024/25 vorgesehen.
Im Dezember werden dann die Ergebnisse der jüngsten PISA-Studie präsentiert. Für diesen internationalen Leistungsvergleich wurden im Frühjahr 2022 die Fähigkeiten von rund 9.500 15- bzw. 16-jährigen Schülerinnen und Schülern in Lesen, Naturwissenschaften und - diesmal als Schwerpunktthema - Mathematik erhoben, außerdem wurde erstmals auch in Österreich Finanzkompetenz abgefragt.
Was ich wieder nicht finde, ist ein Jahr 10-Fingersystem schreiben lernen, Zeichnen und Werken und allgemeines Blabla sind eh fesch, aber das wäre mal ein Ziel für die Unterstufe - weil in der Oberstufe wird es dann einfach vorausgesetzt.
Im Grunde ist es so:
Wer aus dem Elternhaus eine gute Erziehung, das Verständnis für die Bedeutung von Bildung, die Freude am Lernen, gute Deutschkenntnisse und ein gewisses Maß an Leistungsbereitschaft mitbringt, der wird von jedem Schulsystem profitieren.
Für die anderen SchülerInnen wäre verpflichtender Kindergarten ab drei Jahren und durchgehende Ganztagsschule wichtig. Aber dafür ist leider kein Geld da.
Eine traurige Entwicklung wird gefestigt,
Schämt euch
wenn ich mir die Schulsachen so ansehe denke ich-
ich bin in einem Spielzeugladen😁
Perfekt, ich werde Quereinsteiger und unterrichte Turnen!
Ich Gangaufsicht!
...geht Gott sei Dank noch immer nicht nicht, so ganz ohne Ausbildung und Ahnung!
Geht alles auf Kosten der vier Grundanforderungen:
* Lesen
* Schreiben
* (Kopf)Rechnen
* Denken
Damit werden die Jugendlichen bewusst wieder einen Schritt weiter in die Dummheit und Abhängigkeit gedrängt.
Nur weitere Indoktrination unserer Zukunft. Damit nur ausschert und braver Bürger bleibt.
Sie hätten offensichtlich etwas ‚Indoktrination‘ in Deutsch nötig, dann wäre ihr Posting vielleicht verständlich.
Es steht Ihnen frei, sich jedweder Bildung und Weiterbildung zu entziehen, denn offensichtlich praktizieren Sie diese Form der Verweigerung bereits längere Zeit
Digitale Grundbildung als neues Fach!
Das heißt, die Schüler bringen den Lehrern die digitale Welt näher, oder?
😀😀😀
soll vermutlich heißen:
die Schüler sollten sich das Wissen gefälligst selbst zusammengooglen.
...stell' dir vor - gibt sogar Lehrer, die können programmieren... Haben vorher die HTL absolviert und dann bei einem großen Autokonzern jahrelang als Programmierer gearbeitet!
ja genau - massenhaft drängen HTL Absolventen in den Lehrberuf.
@Bambam:
Bitte kommen sie unserer Expertin für " ja eh Alles" nicht mit Fakten.
Und mit welchem Erfolg?
Wollen Sie mir ernsthaft erklären, dass ein erfolgreicher Programmierer auf 85% seines Einkommens verzichtet, um 98%, die sich als Programmierer nicht eignen, das Programmieren beizubringen?
Mutter Theresa, schau oba!
150% mehr Freizeit sind auch ein Argument.....
Es gibt Programmierer, die sich durchschnittlich 6 Monate im Jahr frei nehmen, um die Welt zu bereisen.
Ausserdem führten unsere Projekte ohnedies in die Welt hinaus. Früher war es noch erlaubt, auch mit der SU Geschäfte zu machen.
Auf den Reisen trafen wir auch viele VÖSTler.
Müssen die jetzt alle zur Gehirnwäsche?
rmach
perfekt auf den Punkt gebracht.
...ja, genau das will ich dir erzählen! Es geht um "digitale Grundbildung" - also ein Fach, das man neben Mathematik und Sport unterrichtet.
Wenn man das Geld nicht braucht und vom Programmieren die Nase voll hat, dann stell' dir vor, kann man die Pädak abschließen und Lehrer werden!
Lehrer Studium wurde nicht lang her verlängert um 1 Jahre jetzt bald wieder verkürzt um ein Jahr.
Hauptschule auf neue Mittelschule umbenennt.
Werden diese Ideen noch unser Bildungssystem retten können?
...deiner Rechtschreibung nach zu urteilen, warst du nicht so lange im diesem System unterwegs!
Brauchen wir Techniker, oder Schriftsteller?
Ich suche C-Programmierer und Mechatroniker für den Anlagenbau. mit guten fachspezifischen Englischkenntnissen.
"mit guten fachspezifischen Englischkenntnissen" - die sollten sie dann aber auch möglichst fehlerfrei auf Papier bringen können!
Rechtschreibung ist nicht dss Problem dieses Postings, eher Syntax und Grammatik 🤷🏻♀️