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Bauernjahr 2025: Mehr Förderungen, aber Stillstand bei Investitionen

Von Alexander Zens, 08. Jänner 2025, 16:30 Uhr
Bauernjahr 2025: Mehr Förderungen, aber Stillstand bei Investitionen
Gut 22.000 landwirtschaftliche Betriebe gibt es in Oberösterreich. (LK OÖ/Reingruber)

LINZ. Rechtliche Hängepartie bei Vollspaltenböden trifft neben Schweine- auch Rinderhalter

Was bedeutet eine mögliche blau-schwarze Bundesregierung für die Landwirtschaft? Das hänge davon ab, was herauskomme, sagt Oberösterreichs Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Waldenberger: "Mich stimmt optimistisch, dass das Zurückfahren von oft ideologisch geprägter Bürokratie und der Fokus auf Wettbewerbsfähigkeit in so einer Regierungskonstellation einfacher sein sollten." Die FPÖ bekenne sich ihm zufolge grundsätzlich zur Landwirtschaft, aber in manchen Tierschutzfragen sei sie auch schon nicht so landwirtschaftsorientiert gewesen. "Es wird spannend."

Gemeinsam mit Kammerdirektor Karl Dietachmair gab Waldenberger am Mittwoch einen Agrarausblick auf das Jahr 2025. "Deregulierung, Umweltorientierung und die Stärkung der Tierhaltung" werden demnach Schwerpunkte.

Die Förderungen für die Bauern in Österreich (Direktzahlungen, Ausgleichszulage, Umweltprogramm) steigen heuer um 3,9 Prozent auf insgesamt 1,485 Milliarden Euro, im Vorjahr erhöhten sie sich um 4,6 Prozent. Das ist auf das inflationsbedingte "Impulspaket" von Bund und Ländern zurückzuführen und sei "dringend notwendig" gewesen, sagt Dietachmair. Für die nächste Periode der gemeinsamen EU-Agrarpolitik ab 2028 fordert die Kammer laufende Inflationsanpassungen.

Bauernjahr 2025: Mehr Förderungen, aber Stillstand bei Investitionen
Franz Waldenberger (l.), Karl Dietachmair

Bauern investieren derzeit dank guten Absatzes fast nur im Geflügelbereich. Stillstand herrscht wegen rechtlicher Unsicherheiten in der Schweine- und nun auch in der Rindermast. Wie berichtet, hat der Verfassungsgerichtshof die Übergangsfrist für die Umstellung in Schweineställen aufgehoben. Die bisherige Regierung einigte sich auf keine Nachfolgeregelung, nun droht ein ersatzloses Verbot der Vollspaltenboden-Ställe ab 1. Juni. Ausgelöst worden war das Urteil von einer Verfassungsbeschwerde des Landes Burgenland, das aktuell auch eine Beschwerde gegen Vollspaltenböden in Rinderställen eingebracht hat. "Es geht um Investitionen auf 20, 25 Jahre, natürlich warten derzeit alle ab, kaum jemand investiert", sagt Dietachmair. Er hofft auf rasche Entscheidungen. Waldenberger kritisiert "bauernfeindliches" Vorgehen des Burgenlands.

Schwere Zeiten für Tierwohl, Bio

"Wir brauchen faire Rahmenbedingungen auf nationaler und europäischer Ebene und ein klares Bekenntnis zur Produktionsfunktion der Landwirtschaft", sagt Waldenberger und nennt als Beispiele Pflanzenschutzvorgaben, Freihandelsabkommen und notwendige Exporte. Oft entstehe der Eindruck, dass Landwirtschaft als politisches Experimentierfeld betrachtet werde. Forderungen nach einem Abbau der Tierhaltung von Klimaschützern schadeten dem Agrarstandort. Sie sei unverzichtbar, um Grünland und Ackerfutter für Lebensmittelproduktion nutzen zu können. Wiederkäuer seien Teil eines Kreislaufs.

Die Preise für tierische Produkte sind derzeit laut Waldenberger "akzeptabel", aber im Ackerbau "extrem schlecht". Und alles, was höherpreisig vermarktet werde (Tierwohl, Bio), erlebe derzeit wegen der Preissensibilität der Konsumenten "schwere Zeiten". 

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Autor
Alexander Zens
Redakteur Wirtschaft
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15  Kommentare
15  Kommentare
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erwin1 (90 Kommentare)
vor 11 Stunden

zumindest müssen sich diese zwei nimmer um die einstmals vielen kleinen Landwirtschaften kümmern, denn dank siebzig
Jahre schwarzer Agrarpolitik und somit Politik für die Großen sind die Kleinen bereits ausradiert

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Waxes (655 Kommentare)
vor 11 Stunden

Von einem Stillstand bei Investitionen hab ich bei unseren Milchbauern hier nichts bemerkt, ganz im Gegenteil, es wurden noch nie so viele neue und immer noch groessere Staelle gebaut wie heuer. Schließlich muß ein Bauer, um nicht auch noch einem Nebenerwerb nachgehen zu müssen, heute schon an die 50 Kühe haben, um davon leben zu können. Dazu muß aber erst mal kräftig investiert werden, damit die ganzen Tierwohlbestimmungen erfüllt werden. Wie es um das Wohl des Bauern bestellt ist, der sich die nächsten 20 bis 30 Jahre, mehr oder weniger jahrein jahraus um das Wohl seiner Tiere kümmern muß, aber selbst kaum einmal einen freien Tag, geschweige den einen Urlaub hat, da fragt keiner danach.
Und das alles für ein Einkommen, das jeder Durchschnittsverdiener mit 40 oder weniger Wochenstunden locker vrrdient.

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Natscho (6.018 Kommentare)
vor 12 Stunden

Die IV hat gefordert, das Budget auschließlich Ausgabenseitig zu sanieren (sprich keine Vermögensteuern, Bankengewinn- oder Übergewinnsteuern) und hat deswegen der ÖVP befohlen, die Koalitionsverhandlungen mit der SPÖ platzen zu lassen.

Ob die ÖVP da die 3 Mrd. für die Landwirtschaft oder die 12 Mrd (!) für Industrie und Wirtsschaft jetzt Ausgabenseitig konsequenterweise kürzen wird?
Oder wird es doch wieder der Mittelstand über höhere Mehrwertssteuer oder weniger Leistungen blechen müssen?

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Zeitungstudierer (6.507 Kommentare)
vor 14 Stunden

Vielen ist gar nicht mehr bewusst, welch großen Beitrag die Landwirtschaft für den Wohlstand und auch die Arbeitsplätze der Menschen leistet.
Je besser es den Menschen ( vor allem in den Städten) geht, um so lästiger werden sie gegen die Hand ( Bauern) die sie jeden Tag füttert, mit Heizmaterial, Energie und mit schöner gepflegter Landschaft versorgt.
Landwirtschaft macht alle satt, auch die Gegner die sie hat.

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peter_weiss (3 Kommentare)
vor 14 Stunden

Schafft alle Förderungen ab, dann gilt das Prinzip der freien Kräfte, es ist höchste Zeit!

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Zeitungstudierer (6.507 Kommentare)
vor 13 Stunden

Schafft alle Förderungen ab, auch in der Industrie, Bauwirtschaft, Handwerk, Museum, Kunst, Vereine, Presse, usw.
Alle sind dann glücklich, oder doch nicht, weil dann betrifft es viele plötzlich selber.
Beim stänkern gegen die Bauern sind alle dabei.

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peter_weiss (3 Kommentare)
vor 13 Stunden

Wer lesen kann ist im Vorteil! Ich meinte ALLE, nicht nur die Landwirtschaft!

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Zeitungstudierer (6.507 Kommentare)
vor 12 Stunden

Okay, dachte sie meinten alle Förderungen nur für Landwirte.

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azways (6.451 Kommentare)
vor 14 Stunden

Bauernjahr 2025:
Mehr Förderungen: -> nur das ist wichtig.
Aber Stillstand bei Investitionen: -> macht doch nichts.

Derartigen Wahnsinn gibt es in keiner anderen Branche und erwirtschaften müüsen das alles die Arbeiter und Angestellten !

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moarli35 (2.653 Kommentare)
vor 14 Stunden

Genau die Bauern sind schuld das Du soviel Abzüge am lohnzettel hast? Damit ist alles gesagt!!!!! Zum Glück denken nicht viele Menschen so wie Sie

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groma (1.326 Kommentare)
vor 14 Stunden

Naja, bedingt stimmt es. Woher kommen die Gelder für die Förderungen den sonst, von den Steuern und Abgaben welche die Landwirtschaft zahlt sicher nicht.

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moarli35 (2.653 Kommentare)
vor 13 Stunden

Förderungen sind dazu da billigste Lebensmittel anzubieten damit die Bevölkerung es sich leisten kann

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agrarier (328 Kommentare)
vor 14 Stunden

Aber dass die Regale im Supermarkt voll sind, das ist selbstverständlich für dich. Zuerst denken, dann schreiben ….

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Wellenreiter (116 Kommentare)
vor 14 Stunden

Die Förderungen sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Der Haken bei den ach so vielen Förderungen für die Landwirtschaft ist, dass damit nur der Apparat gefüttert wird und bei den Bauern auf den Höfen nur ein Bruchteil ankommt.

Da schauen die beiden Supernasen auch nur zu, weil sie eben Teil dieses Systems sind. Die haben alle ihre Gage.

Die meisten Bauern haben keine Kaufkraft mehr. Viele haben die letzten Jahre von der Substanz gelebt, weil man das als Optimist gar nicht so schnell merkt, oder wahrhaben will. Aber die Lage ist mittlerweile bei vielen so prekär, dass sie eigentlich nur noch "Walking Dead" sind und keine Chance mehr auf einen Aufschwung haben. Traurig aber wahr.

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Wellenreiter (116 Kommentare)
vor 14 Stunden

Alles nur warme Luft, was diese beiden verbreiten. Wieder ein Jahr nichts zusammengebracht. Schauns halt ein paar Tage a bissl ratlos bis leicht melancholisch drein.

Aber macht ja nix. muss keiner von den beiden von der Landwirtschaft leben. Und mit einem nassen Fetzen aus dem Amt gejagt werden sie auch nicht, - weil dazu sind die Bauern schon zu desillusioniert.

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