Auch Oberösterreichs Skigebiete beenden die Saison vorzeitig
OBERÖSTERREICH. Wegen des Coronavirus beenden die Skigebiete in Salzburg, Tirol, Vorarlberg, Kärnten, der Steiermark, Nieder- und Oberösterreich vorzeitig die Saison. In Oberösterreich bleiben die Hotels geöffnet.
Die Seilbahnen und Lifte stellen – wie in allen weiteren Bundesländern – mit Montag ihren Betrieb ein. Das teilte Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) am Freitag mit. "Wir setzen diesen Schritt in enger Abstimmung mit den Vertretern der Tourismuswirtschaft", betonte Achleitner. Es sei eine "schmerzhafte Entscheidung für die ohnehin schon schwer unter Druck stehenden Tourismusbranche, aber im Interesse der Gesundheit unserer Gäste sowie der Mitarbeiter und der Bewohner unserer Wintersportorte unvermeidbar."
Ebenso gaben Niederösterreich, Kärnten und die Steiermark am Freitag das Ende der Wintersaison in den Skigebieten bekannt. "Oberste Priorität hat die Gesundheit der Bevölkerung und unserer Wintersportgäste", wurde Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) am Freitag in einer Aussendung zitiert. An den letzten beiden geöffneten Tagen werden die Gäste dazu aufgerufen, die sozialen Kontakte "möglichst zu vermeiden".
"Ein schmerzvoller Schritt"
Von der Entscheidung sind die Annaberger Lifte, die Gemeindealpe Mitterbach, die Hochkar Bergbahnen, die Rax-Seilbahn und der Semmering-Hirschenkogel betroffen. "Es ist ein schmerzvoller Schritt für unsere Branche, aber unvermeidbar im Sinne der Gesundheit unserer Gäste, Mitarbeiter und Bewohner der Wintersportorte", betonte Tourismus-Landesrat Jochen Danninger (ÖVP). Gesundheits-Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) verwies auf das Epidemiegesetz als rechtliche Grundlage für die Schließung.
In Kärnten werden zu den Skigebieten auch die Beherbergungsbetriebe werden geschlossen, und zwar mit Montagabend. Das gab die Kärntner Landesregierung am Freitag bei einer Pressekonferenz bekannt. Bei den Hotelbetrieben gibt es allerdings eine Ausnahme: Betriebe in den Bezirksstädten dürfen weiterhin geöffnet bleiben, außer in den Städten Hermagor und Spittal/Drau. Diese befänden sich in zu großer Nähe zu den Tourismusgebieten, sagte Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP).
Alle Hotels in Tirol geschlossen
Schon am Donnerstag hatten die Bundesländer Salzburg, Tirol und Vorarlberg bekannt gegeben, mit Ablauf Sonntag, 15. März, alle Skigebiete zu schließen. Ebenso werden Beherbergungsbetriebe nach dem 16. März behördlich gesperrt. Der Montag wurde deshalb gewählt, damit die Gäste geordnet ihre Rückreise antreten können, hieß es. In Tirol sind alle Hotels von der Schließung betroffen, also nicht nur jene in den Skigebieten. Dies betonte LH Günther Platter (ÖVP) am Freitag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck. Ausnahmen gebe es nur für medizinisches Personal sowie im Geschäfts- bzw. Wirtschaftsbereich.
Auch im Westen ist mit Montag die Skisaison zu Ende. Die Entscheidung sei nach Gesprächen mit Tourismusvertretern getroffen worden, teilte Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) mit: "Für uns steht die Gesundheit unserer Gäste, der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und der Vorarlberger Bevölkerung an erster Stelle."
- Coronavirus: Die wichtigsten Entwicklungen im Überblick
Tirol war jenes Bundesland, das am stärksten vom Coronavirus betroffen ist. Bisher wurden 132 Personen positiv getestet. Besonders der beliebte Skiort Ischgl im Paznauntal kann, wie berichtet, als Ausbreitungsherd bezeichnet werden. Fast die Hälfte der Fälle weist einen Bezug zu Ischgl auf.
Ursprünglich dürfte die Infektionskette von der Bar "Kitzloch" ausgegangen sein - ein Barmitarbeiter hatte sich infiziert. Noch gestern Abend hatte es seitens des Landes geheißen, dass lediglich das Skigebiet in Ischgl für zwei Wochen geschlossen wird. auch etliche Touristen mit SARS-CoV-2 infiziert.
Hotel unter Quarantäne
Auch in Salzburg haben sich die Fälle im Tourismus in den vergangenen Tagen gehäuft: Am Donnerstagabend musste in Tweng im Salzburger Lungau ein Hotelbetrieb unter Quarantäne gestellt werden. Drei Gäste aus Deutschland, die zuvor in diesem Betrieb genächtigt hatten, wurden in ihrer Heimat positiv auf das Coronavirus getestet.
Von der Quarantäne betroffen sind die Betreiber und Mitarbeiter. Insgesamt handelt es sich dabei um zehn Personen, teilte das Land Salzburg mit. In der Pension befinden sich außerdem 83 Gäste, die über Nacht unter Quarantäne in der Unterkunft bleiben und dann unter Auflagen nach Hause reisen können.
Was tun, wenn die Großmutter plötzlich Pflege benötigt?
Arzt im Klinikum Kirchdorf unter Verdacht: Führte Überdosis zum Tod eines Patienten?
Masernfall in Buchkirchen: Wer war im Landgasthaus David?
Fieberhafte Suche nach 76-Jährigem in Linz: "Er kann überall sein"
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.
Von "vorzeitig" kann leider keine Rede sein! Erinnern an den WELTCUP - hätte seriös nicht mehr stattfinden dürfen!
Vorzeitig?
Ist doch eh kaum Schnee. Also wäre sowieso jetzt Schluss gewesen.
Im ORF Oberösterreich liefen gerade die Schneeberichte, damit morgen ein letztes Mal für heuer der Pistenspaß stattfindet.
Ist eigentlich klar, das Virus macht ja Samstag und Sonntag einen auf Wochenende.
Man muss sich halt dann gut anschauen, ob man den Steiermärkischen und Kärntner Hoteliers auch unter die Arme greifen wird. Diese weigern sich ja bisher, ihre Schigebiete auch zu schließen.
Steiermark beendet auch die Schisaison! Oberösterreich lässt Beherbergungsbetriebe geöffnet - Salzburg hingegen lässt alle behördlich schließen. Da muss man schauen, wem man unter die Arme greifen soll!