Tödlicher Brand: Mann wollte Ehefrau ermorden
FOHNSDORF/INNSBRUCK. 74-Jähriger legte nach Attacke Feuer und sprang aus dem Fenster.
Eine dramatische Wendung nahmen die Ermittlungen nach einem Brand in der Steiermark in der Nacht auf Mittwoch, bei dem ein 74-jähriger Mann starb und seine 68-jährige Ehefrau schwer verletzt wurde: Es soll sich der Polizei zufolge um versuchten Mord gehandelt haben.
Die Ermittler gehen derzeit davon aus, dass der 74-Jährige aus der Gemeinde Fohnsdorf (Bezirk Murtal) am Mittwochabend im Bereich des Vorraums des gemeinsamen Einfamilienhauses auf seine Frau losgegangen sei und versucht habe, sie zu erdrosseln. Als er sie tot glaubte, dürfte der Mann ins Dachgeschoß gegangen sein und dort Feuer gelegt haben. Als das Haus bereits brannte, stürzte oder sprang der 74-Jährige aus dem Fenster, möglicherweise in der Absicht, Suizid zu begehen.
Die Rettung – Zeugen hatten bereits die Einsatzkräfte verständigt – versuchte noch, den Mann wiederzubeleben, der aus einer Höhe von etwa acht Metern zu Boden gestürzt war, jedoch vergebens. Er starb noch am Ort des Geschehens.
Obwohl das Gebäude bereits in Vollbrand stand, gelang es der Feuerwehr, sich Zutritt zu verschaffen. Glücklicherweise fanden die Helfer die 68-jährige Ehefrau rasch und konnten sie ins Freie bringen. Die Frau, die schwere Verletzungen im Bereich des Halses aufwies, wurde ins Krankenhaus gebracht. Ihr Zustand wurde am Freitag als stabil beschrieben.
Serie der Gewalt
Ob es im Fall des Ehepaares bereits zuvor zu häuslicher Gewalt gekommen sei, sei "derzeit mir nicht bekannt", sagt Heimo Kohlbacher, Sprecher der Landespolizeidirektion Steiermark. "Die Ermittlungen laufen noch." Einen finalen Ermittlungsstand werde es erst geben, wenn die Polizei mit dem Opfer sprechen habe können. "Wann und ob die Frau vernehmungsfähig sein wird, ist aber noch offen. Das Wichtigste ist, dass sie gesund wird."
Mit dem mutmaßlich versuchten Mord setzt sich eine traurige Serie fort: Den österreichischen Frauenhäusern zufolge wurden heuer bereits 28 Frauen getötet, in mehr als 50 Fällen kam es zu Mordversuchen bzw. schwerer Gewalt. Die Zahl der Todesopfer könnte tragischerweise auf 29 steigen: Wie berichtet starb am Donnerstag eine 28-jährige Frau in einem Innsbrucker Krankenhaus, nachdem sie am Tag zuvor mit schweren Verletzungen dorthin gebracht worden war.
Tatverdächtig ist der Lebensgefährte des Opfers, der jedoch bestreitet, etwas mit dem Tod seiner Freundin zu tun zu haben. Die Frau sei in der Wohnung mehrmals gestürzt, behauptete er. Die Ermittler glaubten ihm jedoch nicht: Am Freitag sei über den 34-Jährigen die U-Haft verhängt worden, bestätigte Hansjörg Mayr, Sprecher der Staatsanwaltschaft Innsbruck. Am selben Tag sollte die Obduktion der Toten stattfinden. Ein Ergebnis werde Anfang kommender Woche bekanntgeben, so Mayr.
Studententicket für Nicht-Wiener teurer: "Keine ethnische Diskriminierung"
Skifahrer (15) prallte abseits der Piste gegen Felsen
Weihnachten: So bringen Sie Ihren Christbaum richtig nach Hause
"Tierdrama" in Niederösterreich: 14 verwahrloste Hunde in Haus gehalten
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.