Drei-Minuten-Kuschellimit auf einem Flughafen in Neuseeland
Mit einem Verbotsschild wird darauf hingewiesen, dass nur kurze Umarmungen zum Abschied erlaubt sind
Ein skurriles Verbotsschild an einem neuseeländischen Flughafen regt Reisende auf: Seit kurzem dürfen sie sich in der Ein- und Ausstiegszone des Flughafens Dunedin beim Abschied maximal drei Minuten umarmen. „Für innigere Abschiede nutzen Sie bitte den Parkplatz“, werden Passagiere und Begleiter aufgefordert. Zwar sind die Haltezeiten auf den meisten Flughäfen der Welt auf kurze Zeit begrenzt, jedoch wird die erlaubte Zeitspanne selten so kurios übermittelt.
„Die Beschilderung entspricht unserem Branding, das darin besteht, eine Botschaft auf eine etwas eigenwillige und witzige Art zu vermitteln“, zitierten neuseeländische Medien eine Flughafensprecherin. Aber nicht alle finden das Kuschellimit lustig. Einer regte sich in sozialen Netzwerken gar auf, es sei „unmenschlich“, die Zeit für Umarmungen zu regulieren. Ein anderer forderte „#Unbegrenztes Kuscheln für alle!“, ein weiterer meinte mit zwinkerndem Auge: „Kommt schon, mindestens vier Minuten!“
Das Schild hat weltweit Schlagzeilen gemacht, sehr zur Freude der Macher, wie sie jetzt selbst auf Facebook zugeben. Im September hatten die Betreiber den Drop-off-Bereich an eine andere Stelle verlegt, um nach Angaben von Geschäftsführer Daniel De Bono den Verkehrsfluss und die Sicherheit rund um den Terminal zu verbessern. Damit möglichst viele Menschen die Möglichkeit bekämen, sich noch einmal um den Hals zu fallen, seien die kontroversen Schilder aufgestellt worden. Auf einem anderen ist etwa zu lesen: „Abschied ist schwer, also beeilen Sie sich. Maximal drei Minuten.“
De Bono betonte, Flughäfen seien seit jeher „Brutstätten der Emotionen“, und zitierte im Gespräch mit dem Sender Radio New Zealand aus einer Studie, wonach eine 20-sekündige Umarmung ausreiche, um das „Liebeshormon“ Oxytocin freizusetzen.