Wenn japanische Handwerkskunst auf einen Elektroantrieb trifft
Mazda6e: Die lang gestreckte Limousine fährt ab Sommer bis zu 550 Kilometer weit, ab rund 45.000 Euro
Die Motorenentwickler des japanischen Autoherstellers Mazda dürfen die ausgetretenen Pfade immer wieder verlassen – auch und gerade in Zeiten der Elektrifizierung der Fahrzeugantriebe. Entgegen dem Trend wurden zuletzt etwa ein Sechszylinder-Dieselmotor für die Modelle CX-60 und CX-80, ein 2,5-Liter-Benziner für Mazda3 und Mazda CX-30 oder ein Wankelmotor als Range Extender (Reichweitenverlängerer) vorgestellt.
Die Japaner wissen aber ganz genau, dass auf dem europäischen Markt – Stand jetzt – an der Elektrifizierung kein Weg vorbeiführt. Nach dem eher glücklosen vollelektrischen Mazda MX-30 bringen die Japaner daher noch im heurigen Sommer ihr zweites vollelektrisches Modell: den Mazda6e.
Für die 4,92 Meter lange Schrägheck-Limousine, die Anhänger mit einem Gewicht von bis zu 1500 Kilogramm an den Haken nehmen kann, stehen zwei Antriebskonfigurationen zur Verfügung. Den Einstieg markiert der Mazda6e mit einem Akkupaket mit einer nutzbaren Kapazität von 68,8 Kilowattstunden (kWh). Damit sollen sich bis zu 479 Kilometer Reichweite ausgehen. Die E-Maschine in diesem Modell entwickelt eine maximale Systemleistung von 190 kW (258 PS) und stellt ein maximales Drehmoment von 390 Newtonmeter zur Verfügung. Der Antrieb erfolgt über die Hinterräder.
Bis 552 Kilometer Reichweite
Der Mazda6e Long Range hat bei einer Systemleistung von 180 kW (245 PS) einen Akku mit 80 kWh an Bord, was bestenfalls bis zu 552 Kilometer Reichweite ermöglichen soll. Auch hier werden die hinteren Räder angetrieben. Nachgeladen wird am Schnelllader (DC) übrigens mit maximal 200 kW.
Gebaut wird die lange Limousine in China, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 175 km/h (abgeregelt), und der Sprint von null auf 100 km/h ist in unter acht Sekunden erledigt. Beim Außendesign fallen insbesondere die Coupé-Silhouette, die rahmenlosen Türen, die leuchtende Spange an der Front und das durchgezogene Leuchtenband im Heck auf. In dieser Fahrzeugklasse nicht alltäglich ist der ausfahrbare Heckspoiler.
50 Zoll großes Head-up-Display
Innen geht es wie bei Mazda üblich recht edel zu, zu sehen sind beispielsweise zahlreiche Ziernähte. Serienmäßig sitzen die bis zu fünf Passagiere auf Kunstleder, auf Wunsch aber auch auf Echtledersitzen. Dreh- und Angelpunkt im Cockpit ist der mittig platzierte, 14,6 Zoll große Bildschirm. Riesig ist das Head-up-Display mit einer Diagonale von 50 Zoll. Je nach Vorlieben können mehr oder weniger Infos eingeblendet werden.
Bestellungen sind ab April möglich, ab rund 45.000 Euro.
Der kleine Akku lädt mit bis zu 200 kW innerhalb von 22 Minuten von 10 auf 80 % Ladung, während die Long Range nur 95 kW Ladeleosting hat und satte 45 Minuten benötigt. Was hat sich Mazda da gedacht???