Handys: Samsung zementiert Platz eins ein, Apple und Xiaomi rücken näher
FRAMINGHAM/SAN JOSE. Trotz Corona-Turbulenzen und Chipkrise ist der weltweite Smartphone-Markt gewachsen.
Obwohl der Mangel an Halbleiterchips viele Pläne durchkreuzte und das vierte Quartal für die meisten Hersteller nicht nach Wunsch verlief, gab es auf dem weltweiten Smartphone-Markt im Vorjahr ein Wachstum. Das zeigen zwei aktuelle Studien der Analyse-Institute International Data Corporation (IDC) und Counterpoint Research.
Wie Zahlen der US-Unternehmen übereinstimmend ausweisen, durften sich die Smartphone-Hersteller über ein Absatzplus freuen. Je nach Marktforschungsinstitut betrug das Wachstum vier beziehungsweise 5,7 Prozent. Laut Angaben von IDC und Counterpoint Research handelt es sich dabei um das erste Wachstum auf dem Markt seit 2017.
An der Spitze der Hersteller-Rangliste hat sich im Vergleich zum ersten Pandemiejahr 2020 nur wenig geändert. Mit einem Marktanteil von etwa einem Fünftel liegt der südkoreanische Anbieter Samsung in Führung. Dahinter folgen der US-Konzern Apple und Chinas Aufsteiger Xiaomi. 2020 hatte Samsung ebenfalls 20 Prozent Marktanteil, Apple kam auf 15,9 Prozent, Xiaomi auf 11,5 Prozent. Diese drei Unternehmen machen zusammen mehr als die Hälfte des Marktes aus.
Rückkehr von Motorola
In die Karten spielte den Herstellern im Vorjahr die Nachfrage vor allem in der ersten Jahreshälfte. Zurückzuführen war dies laut den Analysten zum einen auf Nachholeffekte in Regionen wie Nordamerika, Lateinamerika und Indien und zum anderen auf die Nachfrage in den USA und in Indien. Der weltweit größte Smartphone-Markt China sei hingegen durch die Knappheit auf dem Chipmarkt zurückgegangen, heißt es.
Bemerkenswert ist auch die Entwicklung bei kleineren Herstellern. So scheint Motorola gerade ein Comeback hinzulegen. Laut Counterpoint Research war die Lenovo-Tochter die am schnellsten wachsende Marke unter den Top-Ten-Anbietern. Dies liege nicht zuletzt am Ausstieg von LG aus der Smartphone-Produktion. Motorola konnte hier auf dem US-Markt die Lücke füllen. Ebenfalls sehr erfolgreich war das Jahr für Realme, das mittlerweile der fünftgrößte Android-Hersteller ist.
Für das heurige Jahr rechnet Ryan Reith von IDC mit einem weiteren Wachstum auf dem Smartphone-Markt. Zwar gebe es im ersten Halbjahr "weiter versorgungstechnische und logistische Herausforderungen", aber für die zweite Jahreshälfte seien die Prognosen gut. "Die Nachfrage nach Smartphones ist in vielen Märkten noch immer stark. Es gibt ein zunehmendes Interesse der Verbraucher an 5G und neuen Formen wie faltbaren Geräten", sagt Reith.
Betrachtet man die Entwicklung der vergangenen sechs Jahre, so ist auf dem Smartphone-Markt ein permanentes Auf und Ab zu bemerken. Den Höchststand abgesetzter Smartphones erreichte die Branche 2017 mit 1,5 Milliarden. Ins Auge sticht, dass die Marktanteile der großen Anbieter immer größer werden. Experten rechnen damit, dass sich an dieser Tatsache in den nächsten Jahren kaum etwas ändern dürfte. (rom)