Corona: Hielt China wichtige Informationen zurück?
PEKING. Einem Bericht zufolge hatten Labors den Gencode des Virus schon Anfang Jänner entschlüsselt
Die Volksrepublik China hat offenbar essenzielle Informationen über das neuartige Coronavirus mehr als eine Woche lang zurückgehalten. Die Nachrichtenagentur AP hat dazu jetzt interne Dokumente und E-Mails ausgewertet und zahlreiche Interviews geführt. Demnach besaßen die Pekinger Behörden bereits am 2. Jänner detailliertes Wissen über den genetischen Code von Covid-19 – Wissen, mit dem Tests, Medikamente und Impfstoffe entwickelt werden können. Doch diese Informationen wurden erst am 11. Jänner, also mehr als eine Woche später, an die Weltgesundheitsorganisation WHO weitergegeben.
Wertvolle Zeit verspielt
Die Recherchen decken sich mit Informationen der "Süddeutschen Zeitung", wonach die chinesische Führung zunächst den Ausbruch des Virus an sich vertuschte und danach dessen Tragweite verharmloste. Den Recherchen zufolge wurden Informationen über den neuen Krankheitserreger streng kontrolliert, auch weil private und staatliche Labore miteinander konkurrierten. Während die WHO China noch öffentlich für dessen Hilfe und die "umgehende" Veröffentlichung des Codes lobte, gab es bei der Weltgesundheitsorganisation intern schon Sorgen, dass das Reich der Mitte nicht genügend Informationen über die Risiken von Covid-19 teilte und damit wertvolle Zeit im Kampf gegen die mittlerweile Pandemie verspielte.
Die WHO erklärte schließlich erst am 30. Jänner den weltweiten Notstand. Zwischen der Entdeckung des Codes und dem weltweiten Notstand breitete sich das Virus um das 100- bis 200-Fache aus, wie Daten des Chinesischen Zentrums für Krankheitskontrolle und -Prävention zeigen.
Weder die WHO noch die genannten Funktionäre wollten Stellung nehmen, ohne die Aufnahmen und Transkripte der aufgezeichneten Treffen einzusehen. Diese hat die Nachrichtenagentur AP allerdings nicht weitergegeben, um ihre Quellen zu schützen.
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