"Mein Körper, meine Wahl" - Polen streitet um Abtreibungsverbot
WARSCHAU. Polen diskutiert intensiv über eine Verschärfung des Abtreibungsverbots.
Im Streit um eine Verschärfung des Abtreibungsverbots in Polen will Präsident Andrzej Duda einen neuen Gesetzentwurf ins Parlament einbringen. Dieser sehe die Möglichkeit eines Schwangerschaftsabbruchs vor, wenn es laut medizinischer Diagnose wahrscheinlich ist, dass das Kind tot zur Welt komme oder wegen seiner Fehlbildungen kurz nach der Geburt sterben werde, teilte die Präsidialverwaltung am Freitag mit.
"Ich hoffe auf einen politischen Konsens in dieser Angelegenheit", wurde Duda zitiert.
Seit Tagen gibt es in Polen heftige Proteste gegen eine Entscheidung des Verfassungsgerichts. Die Richter hatten entschieden, dass Frauen auch dann nicht abtreiben dürfen, wenn ihr Kind schwere Fehlbildungen hat. Dies kommt de facto einem Abtreibungsverbot gleich. Das polnische Abtreibungsrecht gehört ohnehin schon zu den strengsten in Europa.
Mit dem nun von Duda eingebrachten Vorschlag wäre künftig ein Schwangerschaftsabbruch in Polen beispielsweise dann nicht möglich, wenn eine Diagnose auf eine Behinderung wie das Down Syndrom hinweist, da dieses nicht lebensbedrohlich ist. Duda regte außerdem an, der Staat müsse seine Hilfeleistungen für Familien mit behinderten Kindern weiter ausbauen. Der Vorschlag des Präsidenten dürfte keinen Durchbruch in dem Konflikt bringen: Eine Mehrheit der Demonstranten fordert eine generelle Liberalisierung des Abtreibungsrechts.
Demonstrationen gegen die Verschärfung
Am Freitagabend protestierten Frauenrechtlerinnen gegen die Verschärfung. Am Rondo Dmowskiego im Zentrum von Warschau ging zur Hauptverkehrszeit gar nichts mehr. Dicht gedrängt standen Demonstranten auf dem riesigen Verkehrskreisel, mehrere große Straßen musste die Polizei absperren. Von drei Sammelpunkten aus sind die Menschen hierher gelaufen, sie trugen Plakate mit den Aufschriften "Mein Körper, meine Wahl" und "Ich möchte sicher gebären, nicht für eine Idee".
Die Organisation "Allpolnischer Frauenstreik" hat zu einem zentralen Protestmarsch durch die Hauptstadt gegen eine Verschärfung des Abtreibungsrechts aufgerufen. Mehrere zehntausend Demonstranten seien es, twittert der Warschauer Vize-Bürgermeister Pawel Rabiej.
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In Österreich ist Abtreibung auch verboten, wird aber nicht bestraft. Klingt komisch, ist aber so
Liebe Redaktion,
eine Diagnose weist nicht auf ein Down Syndrom hin.
Down Syndrom ist eine Diagnose, die mittels genetischer Analyse ( vorgeburtlich aus Fruchtwasser, Plazentazellen oder Nabelschnurblut) gestellt wird.
Es gibt Verdachtsdiagnosen, die zB. aufgrund auffälliger Ultraschallbefunde in den Raum gestellt werden, aber die echte Diagnose verlangt nach einem Beweis.
Mord ist keine Lösung.
Diese Aktivistinnen schaun doch alle gleich aus ....