Problembärin nach Attacke auf Tourist getötet: "Ich fühle mich schuldig"
TRIENT. Jener französische Tourist, der am 16. Juli von einer Bärin im norditalienischen Trentino angegriffen und verletzt wurde, bedauert die Tötung der Bärin.
"Ich bin wirklich traurig, dass unsere Begegnung sie das Leben gekostet hat. Ich fühle mich schuldig, sie wollte nur ihre Jungen beschützen", sagte der 43-jährige Franzose gegenüber der Trentiner Tageszeitung "T quotidiano" am Donnerstag. "Ich hätte gehofft, dass man Kompromisse findet, die die Sicherheit der Menschen garantieren, ohne den Erhalt der Artenvielfalt zu gefährden", sagte der Mann, der seit einigen Tagen wieder in Frankreich ist. Er erfuhr über Medienberichte von der Tötung der Bärin KJ1, die ihn bei einer Wanderung angegriffen hatte.
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"Der Schutz der Natur und der Ökosysteme ist für mich eine der wichtigsten Prioritäten. Ich möchte, dass die Debatte in einer ruhigen Atmosphäre stattfindet, dass ein Zusammenleben zwischen Menschen und Tierarten gefunden wird und dass vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden, um Begegnungen zwischen Menschen und Wildtieren zu reduzieren", so der aus Straßburg stammende Franzose.
"Verspüre immer noch Ängste"
Der Bärenangriff habe bei ihm Spuren hinterlassen: "Gestern konnte ich zum ersten Mal im Wald spazieren gehen, was mir sehr gut getan hat, auch wenn ich immer noch Ängste verspüre, die ich vorher nicht hatte. Ich ertappe mich zum Beispiel dabei, dass ich mich erschrecke, wenn ich plötzlich einem wilden Tier begegne."
Das Tier mit der amtlichen Bezeichnung KJ1 wurde am Dienstag von Förstern mithilfe eines Senders um seinen Hals lokalisiert und dann getötet. Bei der erschossenen Bärin handelt es sich um eine mehr als 20 Jahre alte Bärenmutter, die mit drei oder vier Jungtieren durch die Wälder streunte. Der Abschuss löste Protest von Tierschützern aus. Auch der italienische Umweltminister Gilberto Pichetto Fratin kritisierte die Tötung von KJ1.
Population soll eingedämmt werden
Im Trentiner Caldes hatte im April 2023 eine Bärin einen 26-jährigen Jogger tödlich verletzt. Das Trentino hatte zuletzt einen Gesetzesentwurf gebilligt, mit dem die Population eingedämmt werden soll. Der Entwurf sieht die Möglichkeit vor, bis zu acht Tiere pro Jahr zu töten. Laut jüngsten Schätzungen beläuft sich die Zahl der Bären dort auf mehr als 100 Exemplare.
Nach Angaben der Provinz Trient hat die Anzahl der Bären in dem Gebiet seit Beginn des EU-Ansiedlungsprojekts "Life Ursus" vor 25 Jahren massiv zugenommen. Statt wie geplant 50 haben sich etwa 100 Exemplare angesiedelt. Tierschützer fordern immer wieder, Menschen für die wilden Tiere zu sensibilisieren oder Wildtierkorridore einzurichten.
Ein Lob an den Schützen/Jäger. Eine Gefahr weniger, wenn auch nach den EXPERTEN Bären
harmlos sind. Die EU urteilt je nach Laune. Abschuß in Ö = NEIN, in Italien JA.
Unterliegen Bären in Italien nicht dem selben EU-Urteil, demzufolge in Österreich Wölfe nicht mehr erlegt werden dürfen?! Ist die Bärenpopulation in Italien denn schon eine "stabile", dass solche "Entnahmen" kein Problem mehr darstellen? Und wie ist das mit einem Muttertier?
Ich krieg das Gefühl, dass, sobald Menschen in den Bergen leben, das wichtigste in ihrem Leben das Abschießen von "Großwild" ist, sei es ein Bär oder ein Wolf, Hauptsache abgeschossen und tot.
Das kann's aber auch nicht sein!
Zumindest hat der Mann, im Gegensatz zu den meisten Postern, die sich hier bei solchen Themen äußern, eine vernüftige Einstellung. Dass eine solche Begegnung, wie bei ihm, niemanden kalt lässt, ist sicherlich klar, nur er erkennt zum Glück, dass es in der Natur irgendwelche Zusammenhänge gibt, die wir gerne mal leugnen.
Wenn die Mutter "entnommen" wurde, verhungern nun die Bärenkinder?