Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

„Der Funke ist übergesprungen“: Globale Proteste gegen Banken

17. Oktober 2011, 00:04 Uhr
Bild 1 von 13
Bildergalerie Weltweite Anti-Banken-Proteste
Bild: Reuters

ROM/NEW YORK. Hunderttausende sind am Samstag weltweit auf die Straße gegangen, um gegen die Auswüchse des Kapitalismus und „entfesselte Finanzmärkte“ zu demonstrieren. In Rom eskalierten die Proteste, bei Straßenschlachten gab es 70 Verletzte.

 

Die im September in den USA ins Leben gerufene Anti-Banken-Bewegung „Occupy Wall Street“ findet weltweit Nachahmung: In aller Welt haben am Samstag hunderttausende Menschen gegen die Auswüchse des Finanzsystems im Rahmen eines „globalen Protesttages“ demonstriert. Die Beteiligung an der Aktion in fast 1000 Städten war sehr unterschiedlich.

Die größte Demonstration mit bis zu 200.000 Teilnehmern fand in der italienischen Hauptstadt Rom statt, in New York waren es 50.000. Vor der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt errichteten die Protestanten eine Zeltstadt, in Berlin räumte die Polizei mehrere Zelte vor dem Reichstag.

Ausschreitungen in Rom

Insgesamt folgten in Deutschland nach Angaben der Mitorganisatoren des Anti-Globalisierungsnetzwerks Attac mehr als 40.000 Kapitalismuskritiker in etwa 50 Städten dem Aufruf zum Protest. Max Bank vom Attac-Koordinierungskreis wertete den Protesttag als großen Erfolg. „Der Funke ist übergesprungen, die Bewegung ist da“, sagte er.

Nicht immer verliefen die Kundgebungen friedlich: In Rom kam es zu den schwersten Krawallen seit Jahren. Hunderte vermummte Demonstranten setzten Autos in Brand, warfen die Schaufenster von Banken und Geschäften ein und zerstörten Ampeln und Laternenmasten. Die Polizei feuerte Tränengas und Wasserwerfer auf die Menge ab, von der sie mit Steinen, Flaschen und Feuerwerk beworfen wurde.

Friedliche Demonstranten und Anrainer in der Nähe des Kolosseums flüchteten vor den Straßenschlachten in Hotels und Kirchen. Insgesamt gab es 70 Verletzte. Bei den Anti-Banken-Protesten in New York hat die Polizei mehr als 70 Menschen festgenommen, weil sich eine Gruppe von Demonstranten nach Polizeiangaben ihrer Aufforderung widersetzte, eine Nebenstraße freizumachen. Die Protestanten riefen „Wessen Straßen? Unsere Straßen!“

Occupy Wall Street als Vorbild

Vorbild für die weltweiten Demonstrationen sind die Proteste in den USA, wo Kritiker des Finanzsystems seit Wochen auf einem Platz nahe der New Yorker Börse unter dem Motto „Occupy Wall Street“ gegen die Macht der Banken, für höhere Steuern für Reiche und Verbesserungen im Sozialsystem protestieren.

Demos in Österreich

Protestaktionen in Österreich blieben vergleichsweise überschaubar und liefen friedlich ab: Bei einem Marsch in Wien zogen nach Angaben der Polizei 1400 Menschen am Samstagnachmittag vom Westbahnhof in die Innenstadt. Zu Zwischenfällen ist es nicht gekommen. Dem Protestaufruf waren vor allem junge Leute gefolgt, viele von ihnen hatten sich mit „Anonymous“-Masken ausgerüstet und schwenkten systemkritische Transparente. Auch in Graz, Linz, Salzburg und Innsbruck fanden Demonstrationen und Protestmärsche statt.
 

mehr aus Außenpolitik

Netanyahu dankt US-Präsident Biden für Unterstützung für Israel

Umfrage sieht Trump bei 49 Prozent, Harris bei 47 Prozent

Philippinen und Taiwan: Schwere Schäden durch Taifun

Obama unterstützt Harris als Präsidentschaftskandidatin

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

16  Kommentare
16  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
( Kommentare)
am 17.10.2011 20:30

artikelfoto herhalten muss, ist - bei der headline - nicht nachvollziehbar?

1. die weltweiten proteste waren überwiegend friedlich?
2. das brennende auto vermittelt ein völlig verzerrtes bild von den - mehr als berechtigenten - bürgerprotesten?

jetzt meine fragen dazu:

soll hier was "vermittelt" werden, was SO gar nicht der realität entspricht?
hat der bildredakteur bei der tteuttschen BLÖD gelernt!

lädt ...
melden
antworten
sting (7.376 Kommentare)
am 17.10.2011 23:16

aber das Foto aus Rom ist anscheinend aktuell und nicht aus einer Bilddatenbank! Da wird kein Eindruck vermittelt, sondern ein Teil der Proteste, nämlich derjenige, der die demokratischen Grenzen übersteigt, abgebildet.

Möglicherweise handelt es sich um Trittbrettfahrer, welche die Proteste für ihre Zwecke nutzen, aber auch das sollte zu denken geben. Die Stimmung geht in eine Richtung, die "jemand" einfach für seine Zwecke nutzen könnte.

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 17.10.2011 18:20

um des Brandes willen.

Die friedlichen Demonstranten sind die wahren Helden.

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 17.10.2011 17:32

USA versucht offenbar die Linke sich die Neidkultur der europäischen Rotgrünen zum Vobild zu nehmen um sich zu etablieren. Wird aber zum Glück beim Versuch bleiben. Neid und Hass sind doch sehr schlechte Ratgeber, auch und besonders in den USA.

lädt ...
melden
antworten
despina15 (10.091 Kommentare)
am 17.10.2011 15:22

funke ist übergesprungen,
und entwickelt zum flächenbrand!

lädt ...
melden
antworten
sting (7.376 Kommentare)
am 17.10.2011 15:02

die sich nicht schämen, diese traurigen Entwicklungen für ihre Parteiagitation zu benutzen und zusätzlich Öl ins Feuer gießen.

Bei der aktuellen innenpolitischen pauschalen Hetze gegen Kapital und Arbeitgeber wird mit den Gefühlen der Bevölkerung ein gefährliches Spiel geführt.

Jene populistischen Politkasperl werden aber mit Sicherheit die dahinter stehenden Probleme bzw. Ursachen nicht lösen. Die Proteste können langfristig nur mit einer vernünftigen Sachpolitik gestoppt werden, die den Populisten fremd ist.

lädt ...
melden
antworten
tja (4.605 Kommentare)
am 17.10.2011 16:39

"Politiker, die ... diese traurigen Entwicklungen für ihre Parteiagitation ... benutzen und zusätzlich Öl ins Feuer gießen."

Das kann man, sich ein Betätigungsfeld schaffen, nennen!

Ein Poster hat hier von einem sich entwickelnden Flähenbrand getextet. An sich bin ich kein ängstlicher Mensch, aber bei Ihrem Satz
"Die Proteste können langfristig nur mit einer vernünftigen Sachpolitik gestoppt werden,..."
den ich für richtig halte, denke ich, daß längere Zeiträume für die gegenwärtigen Probleme nicht die Mittel der Wahl sind!

lädt ...
melden
antworten
sting (7.376 Kommentare)
am 17.10.2011 17:01

zumindest Aufklärungsarbeit leisten, denn die Politik sollte schon der Öffentlichkeit erklären, dass Banken nicht pauschal zu verurteilen sind. Dazu sind viele zu feige. Im Gegenteil, sie nutzen die Gunst der Stunde und legen noch nach.

Änderungen im Finanzsektor dauern, und wenn nichts passiert - oder man das Gefühl hat, dass nichts passiert - werden Leute noch aggressiver, weil sie verarscht werden. Dann kann es wirklich explosiv werden. Also: Sofort aufklären UND handeln.

Es traut sich aber niemand aussprechen, dass sich unser Wohlstand ressourcenbedingt nicht ins Unendliche steigern lässt. Um das geht es letztendlich. Die Verteilungsfrage oder die Finanzwelt ist nicht die Ursache an den Krisen der letzen Jahre, sondern "nur" der Auslöser. Das gebremste Wachstum ist die Ursache und das wird so bleiben.

(Eine Katastrofe oder Krieg, der die Weltbevölkerung dezimiert würde theoretisch Abhilfe schaffen. Aber das wünscht sich hoffentlich niemand.)

lädt ...
melden
antworten
tja (4.605 Kommentare)
am 17.10.2011 18:42

Ich denke schon, daß eine Menge Menschen wissen, daß der Wohlstand auf einem endlichen Planeten nicht unendlich sein kann.

Wälder werden gerodet, damit Zusätze für Treibstoffe in der ersten Welt abgesetzt werden können, und Böden gehen in absehbarer Zeit verloren. Das Programm die Zahl der Hungertoten bis 2o15 zu halbieren ist von den Organisatoren stillschweigend beerdigt worden. Ich nehme an, daß Sie auch über den Tellerrand schauen und spare mir weitere Aufzählungen.

Politiker sind, nicht nur in Österreich, für viele Menschen sichtbar, heillos überfordert und das macht unsicher, erzeugt ein Gefühl des Ausgeliefert-seins und das kann Menschen agessiv machen, besonders die, die nur so eine ungefähre Ahnung haben, daß etwas nicht stimmen könnte.

Zu Ihrem letzten Absatz eine sozialwissenschaftliche Erkenntnis aus Deutschland: Türken die's aus dem Döner-Ghetto heraus geschafft haben, haben ein höchstens zwei Kinder und verhalten sich wie Einheimische in gleicher/ähnlicher Lage.

lädt ...
melden
antworten
sting (7.376 Kommentare)
am 17.10.2011 23:26

aber auch die Alten nicht überschätzen. Viele in der älteren Nachkriegsgeneration denken wesentlich egoistischer und unsozialer als jüngere. Das spürt man in der wenig zukunftsorientierten Politik, die ja von dieser Generation geprägt wird.

Politik ist zum parteipolitischen Routinejob verkommen. "Visionen sind etwas für den Arzt", ist ja der bekannte Ausspruch.

Den Zusammenhang mit der volständigen Integration im letzten Absatz habe ich nicht verstanden. Können Sie mir das erklären?

lädt ...
melden
antworten
tja (4.605 Kommentare)
am 18.10.2011 00:37

Vielleicht lag's an den Geschichten um die NYer Stromausfälle in der zweiten Hälfte des vergangenen Jhdts., nach denen neun Monate später (angeblich, ich hab's nicht geprüft!), immer leicht erhöhte Geburtenzahlen gemeldet wurden.

Irgendwann zu Beginn der ersten Dekade dieses Jhdts., und noch einmal, als eine türkischstämmige Juristin in Niedersachsen ministrabel wurde, und in diesem Zusammenhang in einem Schlenker darauf hingewiesen wurde, daß sie oder ihrem elterlichen Haushalt wenig Kinder wären. Ich weiß heute nicht mehr genau wie herum, deshalb, legen Sie mich bitte nicht genau darauf fest!

Gut situierte Türken ziehen in die vornehmeren Bezirke Berlins, oder melden ihr Kind aus Problemschulen ab, wie es heißt, um es in anderer schulischer Umgebungen besser gefördert zu wissen!

Ihren, nicht ernstgemeinten, Gedanken die Weltbevölkerung durch Kriege oder Katastrophen zu vermindern, wollte ich die Alternative: gib' den Menschen das Gefühl von sozialer Sicherheit

lädt ...
melden
antworten
tja (4.605 Kommentare)
am 18.10.2011 00:47

verwirklichen zu können und Sie werden sich für einen Lebensentwurf mit ein- und zwei-Kinderfamilien entscheiden!

Deutschland war In der ersten Hälfte der 7oer Jahre wo der Pillenknick eine Überalterung der Gesellschaft als möglich erscheinen ließ!

lädt ...
melden
antworten
tja (4.605 Kommentare)
am 18.10.2011 00:50

Deutschland war In der ersten Hälfte der 7oer Jahre das erste Land wo der Pillenknick eine Überalterung der Gesellschaft als möglich erscheinen ließ! Heute weiß man's!

lädt ...
melden
antworten
sting (7.376 Kommentare)
am 18.10.2011 00:56

dass ich zu so später Stunde noch zum Denken aufgefordert werde.
Mit etwas Hilfe ist es jetzt bei mir angekommen. Danke.

Die Randbemerkung betreffend Krieg oder Katastrofe war übrigens nicht ganz so "nicht ernstgemeint". Es machen sich einige Vordenker ernsthafte Gedanken, dass früher oder später jemand an der Idee Gefallen finden könnte. Dezimierung der Erdbevölkerung, damit der (egoistische) Rest länger im Wohlstand leben kann. Das klingt zweifelsfrei sehr befremdend, und hoffen wir, dass es ein verrückter Gedanke bleiben mag.

lädt ...
melden
antworten
tja (4.605 Kommentare)
am 18.10.2011 08:13

konnte, sting!

Ihre "... Randbemerkung betreffend Krieg oder Katastrofe war übrigens nicht ganz so "nicht ernstgemeint"." hab' ich Ihnen schon im voraus semantisch zweifelsfrei bescheinigt!

Da hebt Ihr "... war "übrigens nicht ganz so" das nachfolgende "nicht ernstgemeint". beinahe schon wieder auf. Aber diese verunglückte Formulierung könnte auch der späten Zeit geschuldet sein.

Tut mir leid! Ich bin einfach nicht früher dazu gekommen und dachte auch, daß Sie meine Erläuterungen erst jetzt, früh zur Kentnis nehmen würden!

Und ganz fehlerfrei war ich ja auch nicht mehr. Den mir am größten scheinenden Fehler hab' ich korrigiert.

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 17.10.2011 10:28

dass es so kommen musste.

Da die (meist korrupten und von den Bankern abhängigen) Politiker noch immer nicht aufgewacht sind, nehmen die Betroffenen nun ihr Schicksal in die eigenen Hände.

Was muss denn noch alles passieren?

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen