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Auf Feldzug in Europa: Musk will Rechtspopulisten an der Macht sehen

Von nachrichten.at/apa, 07. Jänner 2025, 14:09 Uhr
Elon Musk
Elon Musk Bild: (APA/AFP/ANGELA WEISS)

WASHINGTON. In Großbritannien verlangt er Neuwahlen, in Deutschland ruft er zur Wahl der AfD auf und mit der EU-Kommission liegt er ohnehin über Kreuz.

Seit Elon Musk vom künftigen US-Präsidenten Donald Trump zum Sonderberater gemacht wurde, fühlt sich der High-Tech-Millionär berufen, die Politik von mit den USA verbündeten Regierungen in Europa aggressiv zu kommentieren, sich mit Wahlempfehlungen für Rechtspopulisten einzumischen und diplomatische Regeln zu brechen.

Besonders abgesehen hat es der Chef des Onlinedienstes X auf die Regierungen in Großbritannien und Deutschland, die er in den vergangenen Wochen ohne Unterlass mit wüsten Attacken schmähte. In Großbritannien unterstützte der Trump-Intimus den Rechtspopulisten Nigel Farage - der allerdings bei ihm inzwischen schon wieder in Ungnade fiel -, in Deutschland gilt Musks Gunst derzeit AfD-Chefin Alice Weidel.

So wie er im US-Präsidentschaftswahlkampf Trump auf X in einem Live-Gespräch die Bühne bereitete, geschieht dies nun vor der Bundestagswahl für Weidel: Am Donnerstag will sich Musk, der bei X über 200 Millionen Follower hat, in dem Onlinedienst live mit der AfD-Chefin unterhalten.

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Der Multimilliardär Musk hat einen auch in der US-Geschichte beispiellosen politischen Aufstieg hingelegt: Wohl nie zuvor gab es einen Unternehmer, der so schnell in Washington zu so viel Einfluss gelangte. Und nie zuvor meinte ein solcher Unternehmer, sich in dieser Weise bei befreundeten Staaten aufführen zu können.

Die technischen Voraussetzungen für seine weltumspannende Propaganda schuf der reichste Mann der Welt, indem er Mitte 2022 Twitter für 44 Milliarden Dollar (42,20 Mrd. Euro) kaufte, in X umbenannte und zu seinem persönlichen Sprachrohr umformte. Seither hat Musk rund um die Uhr ein Millionenpublikum für sich.

"Unfähiger Narr"

Den deutschen Bundeskanzler beleidigte er als "unfähigen Narren", den Bundespräsidenten als "antidemokratischen Tyrannen" und den deutschen Wirtschaftsminister als "Verräter am deutschen Volk". Die X-Hyperaktivität des Chefs der Unternehmen Tesla und SpaceX, den viele für ein Genie halten, sorgt mittlerweile für helle Empörung in Europa, nachdem am Anfang noch vornehme Zurückhaltung geübt wurde.

FDP-Chef Christian Lindner, der Musk zunächst von den Vorzügen seiner Partei überzeugen wollte, sagte in einem Zeitungsinterview, dieser falle nicht zwingend durch gutes Benehmen auf und wolle Deutschland womöglich im US-Interesse schwächen - "durch die Wahlempfehlung für eine Partei, die uns wirtschaftlich schaden und politisch isolieren würde".

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Scholz will "cool bleiben"

Bundeskanzler Olaf Scholz will zwar trotz der Attacken von Musk "cool bleiben". Auch er hält es aber für bedenklich, "dass sich Musk für eine in Teilen rechtsextreme Partei wie die AfD einsetzt, die die Annäherung an Putins Russland predigt und die transatlantischen Beziehungen schwächen will".

Experten gehen davon aus, dass der politische Furor des Unternehmers eng mit seinen wirtschaftlichen Interessen verbunden ist. Sowohl für Elon Musk als auch für Donald Trump seien "Demokratie, Debatte, Meinungsverschiedenheiten und der Sozialstaat Hindernisse für das Geschäft", sagt Ilan Kapoor von der York University in Toronto. "Sie sehen autoritäre Regierungsformen positiv, von denen sie glauben, dass sie effizienter funktionieren können."

Ganz anders funktioniert die Brüsseler EU-Kommission, auf die Musk es abgesehen hat, weil sie ihm im Streit um die Verbreitung von Falschmeldungen und Hassbotschaften auf X hohe Bußgelder androht. Zum nun angesetzten Gespräch Musk-Weidel sagte ein Kommissionssprecher, dies könne beim Verfahren gegen X berücksichtigt werden.

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11  Kommentare
11  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
spoe (16.305 Kommentare)
vor 20 Stunden

Sie Medien verwenden ständig den Ausdruck der Rechtspopulisten und extrem Rechten.

Von Linkspopulisten oder extrem Linken liest man komischerweise niemals, obwohl dort der Populismus und die Extreme sicher nicht minder sind.

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jack_candy (8.994 Kommentare)
vor 18 Stunden

Musk und Trump sind nun mal Rechtsextreme und keine Linksextremen.

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19josef66 (400 Kommentare)
vor 22 Stunden

Ich persönlich habe Angst vor Elon Musk und habe bisher-und werde auch in Zukunft alles,was mit diesem Menschen(...) zu tun hat, tunlichst meiden!
Materiell, wie menschlich.

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koarl (361 Kommentare)
vor 22 Stunden

In seinem Herkunftsland Südafrika, gäbe es genug Probleme!
Immer diese zuagroasten....

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2020Hallo (4.935 Kommentare)
vor 22 Stunden

Könnte der nich als Testflieger in seinen Raketen fungieren.......?

Ich finden diesen Typ nur noch zum 🤮

Weiß nur nicht warum es noch immer Leute gibt die seine Autos kaufen und den Typen somit unterstützen?

Gibt es die Teslas nun im braunen Lack mit Sonderrabatt? 🙈🤮

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (30.880 Kommentare)
vor 22 Stunden

Zeit, für X das x anzuklicken. EU, bitte loslegen!

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TheShedEnd (970 Kommentare)
vor 22 Stunden

Warum will der Elon bloß überall in Europa eine rechte Regierung sehen?
A: Weil ihm so viel an uns Europäern liegt
B: Weil er Europa und vor allem die EU destabilisiert sehen möchte und die USA gestärkt

Alle Kickl-Wähler dürfen das Rätsel jetzt für sich lösen und dann auf der Straße für einen EU-Austritt demonstrieren!

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linz2050 (7.522 Kommentare)
vor 22 Stunden

Ganz klar will er die Rechten sehen in Europa. Dadurch zerfällt die EU und wird leichtes Opfer.

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Kopfnuss (11.480 Kommentare)
vor 23 Stunden

"Zum nun angesetzten Gespräch Musk-Weidel sagte ein Kommissionssprecher, dies könne beim Verfahren gegen X berücksichtigt werden."

Parteipolitische Neutralität kann man der Kommission wohl nicht vorwerfen.

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jack_candy (8.994 Kommentare)
vor 18 Stunden

Bei einer derartigen Einmischung kann und darf man nicht neutral sein. Diesem Wahnsinnigen müssen ganz klare Grenzen aufgezeigt werden.

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tradiwaberl (16.067 Kommentare)
vor 23 Stunden

Trumps live Auftritt bei X hatte zu Spitzenzeiten knapp 1 Mio Zuseher.
Da hatte er auf jedem Regional-TV Kanal mehr.

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