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CDU-Chef Merz will Grenzen dicht machen

Von nachrichten.at/apa, 26. Jänner 2025, 12:49 Uhr
Friedrich Merz
CDU-Chef Friedrich Merz Bild: APA/AFP/TOBIAS SCHWARZ

BERLIN/SAARBRÜCKEN/KÜNZELSAU. Die oppositionelle Union will im Deutschen Bundestag kommende Woche mit zwei Anträgen eine radikale Wende in der Asyl- und Sicherheitspolitik erreichen.

Sowohl Kanzler Olaf Scholz als auch Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck warnten daraufhin am Wochenende davor, dass CDU-Chef Friedrich Merz die "Brandmauer" einer Zusammenarbeit mit der AfD einreißen wolle. Habeck warf der Union auf dem Grünen-Parteitag vor, immer weiter nach rechts abzudriften.

"Das ist Germany first", sagte der Grünen-Politiker am Sonntag zu den Forderungen einer Grenzschließung für Flüchtlinge. Er warf CDU und CSU vor, dass sie dem neuen US-Präsidenten Donald Trump folgen wollten. Merz wies den Vorwurf einer Zusammenarbeit mit der AfD am Samstag zurück.

Union bringt zwei Anträge in Bundestag ein

Nach der tödlichen Messerattacke in Aschaffenburg will die CDU/CSU-Bundestagsfraktion einen Migrationsantrag in den Bundestag einbringen, in dem Vorrang des nationalen vor dem europäischen Recht wegen einer "außergewöhnlichen Notlage" gefordert wird. Die deutschen Grenzen sollen "dauerhaft kontrolliert" werden, heißt es in dem Reuters vorliegenden Antrag. Es soll ein faktisches Einreiseverbot für alle Personen geben, die keine gültigen Einreisedokumente besitzen und die nicht unter die europäische Freizügigkeit fallen - unabhängig von einem Schutzgesuch wie einem Asylantrag.

"Personen, die vollziehbar ausreisepflichtig sind, dürfen nicht mehr auf freiem Fuß sein. Sie müssen unmittelbar in Haft genommen werden", heißt es drittens. Entsprechende Haftplätze in den Ländern sollten "signifikant" erhöht werden. Daneben soll der Bund "schnellstmöglich alle verfügbaren Liegenschaften, darunter leer stehende Kasernen und Containerbauten, zur Verfügung stellen".

Es sollten zudem täglich Abstimmungen stattfinden. Die Bundespolizei soll zudem die Befugnis erhalten, bei aufgegriffenen, ausreisepflichtigen Personen selbst "und unmittelbar" Haftbefehle für Abschiebehaft oder Ausreisegewahrsam beantragen zu können, fordert die Union weiter. Fünftens soll das Aufenthaltsrecht für Straftäter und Gefährder so verschärft werden, dass ausreisepflichtige Straftäter und Gefährder in einem zeitlich unbefristeten Ausreisearrest bis zur Abschiebung oder freiwilligen Ausreise in ihre Heimatländer bleiben. Die Regierungsparteien SPD und Grüne halten etliche Punkte anders als die Union für verfassungs- und EU-rechtswidrig. In einem zweiten Antrag wird eine Reihe von Verschärfungen in der Sicherheitspolitik gefordert.

Mehrheit gilt als unwahrscheinlich

Eine Mehrheit im Bundestag gilt als unwahrscheinlich, weil in den Anträgen ausdrücklich SPD, Grüne und FDP für die Migrationspolitik der vergangenen Jahre verantwortlich gemacht werden. Das dürfte eine Zustimmung der Mitte-Parteien unmöglich machen, wenn die Anträge nicht geändert werden.

Zustimmung hatten zunächst AfD, BSW und FDP signalisiert. Allerdings hat die CDU/CSU-Fraktion nun einen AfD-kritischen Passus eingebaut, der verhindern soll, dass die Rechtspopulisten im Bundestag zustimmen. Eine Mehrheit gäbe es, wenn Union, AfD, BSW und FDP zusammen abstimmen. Allerdings wäre eine Zweidrittelmehrheit im Bundestag nötig, damit über die Anträge sofort auch in zweiter und dritter Lesung noch vor der Bundestagswahl abgestimmt werden könnte.

Auch die SPD plant, Anträge einzubringen, in denen die Union aufgefordert wird, bisher von ihr abgelehnten schärferen Sicherheitsregeln und der nationalen Umsetzung der europäischen Asylreform zuzustimmen. Scholz sagte in Wiesbaden, man könnte sogenannte "Dublin Center" einführen. Dies sind zentrale Unterkünfte zur Unterbringung von Flüchtlingen, deren Asylanträge in anderen EU-Staaten bearbeitet werden müssen. Dann würden diese nicht auf die Kommunen verteilt. Dies hätte etwa für den afghanischen Attentäter in Aschaffenburg gegolten, der ein Kind und einen Mann getötet hatte.

SPD, Grüne und Linke äußern massive Bedenken

Merz hat einerseits betont, dass er keine Zusammenarbeit mit der AfD will. Andererseits hat er in den vergangenen Tagen betont: "Mir ist es völlig gleichgültig, wer diesen Weg politisch mitgeht." Dies löste heftige Kritik sowohl der SPD, der Grünen als auch der Linken aus. "Wir werden den Populismus nicht besiegen, indem wir ihn adaptieren", kritisierte Habeck. "Merz droht der Wertekompass zu entgleiten", sagte Grünen-Fraktionsvorsitzende Britta Haßelmann. Kanzler Scholz warf Merz auf einer SPD-Wahlveranstaltung in Wiesbaden vor, dass dieser Beamte zum Rechtsbruch auffordere. SPD-Co-Chefin Saskia Esken warf ihm vor, insgeheim doch mit den "Faschisten" der AfD kooperieren zu wollen, weil er eine gemeinsame Mehrheit riskiere. Auch AfD-Co-Chefin Alice Weidel sprach davon, dass die Brandmauer damit gefallen sei. Linken-Co-Vorsitzende Jan van Aken warf Merz vor, er kopiere US-Präsident Donald Trump.

Der CDU-Chef wies die Vorwürfe eines Einsturzes der Brandmauer gegenüber der AfD zurück und betonte bei einer Wahlveranstaltung im baden-württembergischen Künzelsau: "Ich werde mit dieser Partei keine Gespräche über irgendeine Art der Zusammenarbeit führen." Die AfD sei mit der Forderung nach einem Austritt aus der Nato und dem Euro und dem Sitzen "auf dem Schoß von Putin" gegen alles, was Deutschland groß und stark gemacht habe. Für Montag hat die CDU-Spitze eine hybride Bundesvorstandssitzung anberaumt, um über die Abstimmungen im Bundestag zu sprechen.

Am Samstag sprach sich der US-Milliardär Elon Musk auf einer AfD-Wahlkampfveranstaltung erneut für die Wahl der AfD bei der Bundestagswahl aus, die die einzige Hoffnung für Deutschland sei. Er war aus den USA zugeschaltet und warb zugleich für eine Beschneidung der Kompetenzen der EU. Die amerikanischen Tech-Konzerne und vor allem Musk wehren sich derzeit gegen eine Regulierung durch die EU-Kommission.

Kickl: Ist Merz ein Rechtsextremer?

In der Debatte meldete sich am Sonntag auch FPÖ-Chef Herbert Kickl zu Wort. "Ist Herr Merz ab sofort auch ein Rechtsextremer und EU-Feind?", fragte Kickl in einer Aussendung. "Lügt er einfach vor der Wahl oder meint er es ernst mit seiner FPÖ-Position?" Die FPÖ jedenfalls wollte "immer genau ein solches Modell für Österreich - Stichwort 'Quote Null', Stichwort Ausreisezentren." Auch Kickl hatte sich bei der AfD-Wahlkampfveranstaltung mit Unterstützung per Videobotschaft zu Wort gemeldet.

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18  Kommentare
18  Kommentare
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tituspullo (2.158 Kommentare)
vor 15 Stunden

Deutschland befindet sich in einen katastrophalen Zustand. Alle schauen nur zu wie unschuldige Menschen ums Leben kommen durch Gesindel. Es soll endgültig Bewegung kommen um den Bürgern einen sicheres Leben zu gewährleisten.

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tituspullo (2.158 Kommentare)
vor 15 Stunden

Es gibt nur mehr die Brechstange Option. Die Barmherzigkeit hat nur Menschenleben gekostet. Wenn weiterhin der schwarze Peter hin und her geschoben wird und die Sache nicht wirklich ernst genommen wird, die nächsten Opfer sind bereits vorprogrammiert.

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tituspullo (2.158 Kommentare)
vor 15 Stunden

Das sind die Konsequenzen von Merkels,, Willkommenskultur,, - hat bis jetzt etliche Menschenleben gekostet.
Es gehört endlich in Deutschland aufgeräumt.

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her (9.079 Kommentare)
vor 15 Stunden

https://www.oe24.at/welt/spd-merz-brandmauer-zu-afd-brennt-lichterloh/621685133

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tituspullo (2.158 Kommentare)
vor 15 Stunden

Die AfD wird es schon richten.

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her (9.079 Kommentare)
vor 15 Stunden

Hilf Dir selbst, so hilft Dir Gott

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tituspullo (2.158 Kommentare)
vor 15 Stunden

Amen, 🙏

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ECHOLOT (9.217 Kommentare)
vor 17 Stunden

VOR der Wahl so, nach der Wahl wieder anders! Wer glaubt diesen Figuren noch was sie sagen?

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her (9.079 Kommentare)
vor 16 Stunden

Schau ma mal

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Hanspeter (576 Kommentare)
vor 18 Stunden

Bravo, für diese Entscheidung waren aber fast zehn Jahre nötig.
Die Politik hat nicht mehr die Ohren am Volk. Hoffentlich folgen diesen Worten auch die Taten, nicht nur in D, sondern auch in AUT - vielleicht sogar in der ganzen EU.
Trump gibt die Richtung vor, siehe Mexiko!

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Gabriel_ (4.587 Kommentare)
vor 18 Stunden

OMG... Der deutsche Trump!

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NedDeppat (15.562 Kommentare)
vor 18 Stunden

Eines muß man ihm zugute halten:

Der handelt gleich nicht nach dem x-ten Anschlag mit Toten und Verletzten, wenn Stimmenverlust droht.

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MaxXI (1.809 Kommentare)
vor 16 Stunden

Das ist nur Wahlblabla.....

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fai1 (6.576 Kommentare)
vor 16 Stunden

aus ihrem Entsatzen darüber nehme ich an, dass sie solche Taten wie in Aschaffenburg für gut halten. Weit haben wir es gebracht.

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Gabriel_ (4.587 Kommentare)
vor 14 Stunden

Sorry, mein Fehler - hätte es als Sarkasmus kennzeichnen sollen.

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her (9.079 Kommentare)
vor 19 Stunden

<Linke SPD Grüne äußern massive Bedenken>

Fällt jetzt das Zentrum der EUropäischen GrünLiberalen?

🔵⚫️🟡

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NedDeppat (15.562 Kommentare)
vor 19 Stunden

Eine langjährige Forderung der AfD, die in vier Wochen, wieder im Ranking nach unten fällt. A m 23.02 soll ja gewählt werden.

Für Stimmen werden Gewisse doch nicht nach Rechts rücken? Geht's um das für die kommenden Wahlen bei uns auch?

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Erwin1959 (366 Kommentare)
vor 19 Stunden

heute besser wie morgen Heimreisen lassen aber des wird schwierig

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