Elon Musks bizarres Pannen-Interview mit Donald Trump auf X
Donald Trumps lispelnde Stimme klang dünn. Seine Worte gingen ineinander über wie seine Gedanken, die in einen Befindlichkeitsstrom aus Halbwahrheiten, Beleidigungen und Ansichten mündeten. Milliardär und Unternehmer Elon Musk betätigte sich in dem mit großer Fanfare angekündigten "Interview" auf X als Stichwortgeber für die Monologe des ehemaligen US-Präsidenten.
Als die Show nach etwas mehr als zwei Stunden vorüber war, blieben vor allem die bizarren Momente in Erinnerung. Etwa als Trump darüber fabulierte, bei einer Wahlniederlage im November nach Venezuela auszureisen. "Das wird ein weitaus sicherer Platz sein als unser Land", sagte der Präsidentschaftskandidat, dessen Anhänger am 6. Jänner 2021 den Kongress gestürmt hatten. "Du und ich werden da hingehen, und wir werden uns zu einem Dinner in Venezuela treffen." An anderer Stelle kontrastierte er das "dumme Gesicht" Bidens mit dem Aussehen von Kamala Harris auf der Titelseite des "Time"-Magazins. "Sie sieht aus wie die schönste Schauspielerin, die jemals gelebt hat." Das gezeichnete Bild erinnere ihn "sehr an die großartige First Lady, Melania". Was Trump nicht davon abhielt, Harris als "inkompetent", "drittklassig" und als "radikale Linke" abzukanzeln.
Dagegen lobte er Diktatoren wie den chinesischen Präsidenten Xi Jinping, den russischen Präsidenten Wladimir Putin und den Führer Nordkoreas Kim Jong-un – sie seien "auf der Höhe des Geschehens".
Trump griff Musks Hinweis auf seine "legale Einwanderung" aus Südafrika auf, um über illegale Einwanderer aus dem Kongo zu hetzen. "Elon, was passiert, ist unglaublich. 22 Leute kamen kürzlich aus dem Kongo und das sind Mörder." Statt wie ein richtiger Interviewer nachzuhaken, wo Trump das herhat, pflichtete Musk ihm bei. "Es ist einfach nicht möglich, dass die Vereinigten Staaten jeden von der Erde absorbieren."
Spott von Kamala Harris
Die Show auf X hatte wegen einer technischen Panne mit 42 Minuten Verspätung begonnen. "Du brichst alle Rekorde", versuchte Trump den peinlichen Fehlstart wegzuerklären. "Da hören 60 Millionen zu … Das ist verrückt."
Tatsächlich waren es etwa eine Million Zuhörer, die nach Ansicht von Analysten wie dem Kolumnisten Rex Huppke von den USA Today "ein Desaster" erlebten. Auch das Wahlkampfteam von Kamala Harris kommentierte das Gespräch mit Häme. Zwei von sich selbst besessene reiche Typen, die Amerikas Mittelklasse ausverkaufen wollten, "können im Jahr 2024 nicht einmal einen Livestream starten".
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