Festnahme von Soldaten spaltet Israels Regierung
JERUSALEM. Die neun Soldaten sollen einen Hamas-Gefangenen misshandelt haben.
Israelische Militärpolizisten haben am Montag im Süden Israels neun Soldaten festgenommen, weil sie einen Terroristen der islamistischen Organisation Hamas sexuell schwer misshandelt haben sollen. Daraufhin stürmten aufgebrachte Demonstranten das Militärlager, um gegen die Festnahmen zu protestieren. Auch an anderen Orten kam es zu Protesten, an denen auch rechtsextreme Abgeordnete beteiligt waren.
Verteidigungsminister Yoav Gallant forderte am Dienstag von Regierungschef Benjamin Netanjahu, "mit harter Hand gegen Koalitionsmitglieder vorzugehen, die an den Unruhen beteiligt waren". Das Geschehen grenze an Anarchie, warnte auch Generalstabschef Herzi Halevi.
Drusen gegen Vergeltungsschlag
In Syrien griff Israels Armee in der Nacht auf Dienstag unterdessen Stützpunkte der Luftabwehr sowie im Libanon Ziele der Hisbollah-Miliz an. Die Angriffe könnten Vorgeschmack auf den angekündigten israelischen Vergeltungsschlag für den Hamas-Raketenangriff auf den Golanhöhen sein. Dabei waren – wie berichtet – zwölf drusische Kinder und Jugendliche getötet worden.
Vertreter der Drusen distanzierten sich am Dienstag von den israelischen Vergeltungsdrohungen. Der Tod der Kinder dürfe nicht als "Vorwand" genutzt werden.