Frankreichs Linksbündnis einigte sich auf Premier-Kandidatin
Gut zwei Wochen nach seinem Überraschungssieg bei der Parlamentswahl in Frankreich hat sich das Linksbündnis auf eine mögliche Premierministerin geeinigt.
Lucie Castets, eine Beamtin des gehobenen Dienstes, soll nach dem Willen des linken Lagers Regierungschefin werden, wie die Parteien am Abend mitteilten. Dies schlage man Präsident Emmanuel Macron vor, der für die Ernennung eines Premierministers oder einer Premierministerin zuständig ist. Der Vorschlag kam knapp eine Stunde, bevor ein Fernsehinterview von Macron erwartet wird, in dem es unter anderem um die aktuelle politische Lage im Land gehen soll.
Überraschender Sieg
Das neue Linksbündis Nouveau Front Populaire hatte die vorgezogene Parlamentswahl in Frankreich überraschend gewonnen. Macrons Mitte-Kräfte landeten auf Platz zwei, das rechtsnationale Rassemblement National um Marine Le Pen kam lediglich auf Platz drei.
Das Linksbündnis aus Sozialisten, Grünen, Kommunisten und der Linkspartei La France Insoumise machte nach der Wahl zwar seinen Regierungsanspruch klar, jedoch fruchteten die Beratungen der verschiedenen Parteien zunächst nicht. La France Insoumise setzte die Gespräche zwischenzeitlich aus.
Premierminister Gabriel Attal hatte nach der Wahlschlappe des Mittelagers seinen Rücktritt eingereicht, den Macron vergangene Woche annahm. Attal und die Regierung sind nun geschäftsführend im Amt.
Kein neuer Premier bis Mitte August
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will vor dem Ende der Olympischen Spiele keinen neuen Premierminister ernennen. "Bis Mitte August müssen wir uns auf die Olympischen Spiele konzentrieren. Danach ist es meine Aufgabe, je nach Stand der Diskussionen einen Premierminister oder eine Premierministerin ernennen", sagte Macron am Dienstag dem Sender France 2. Auf die kurz zuvor vorgeschlagene Kandidatin des Linksbündnisses, Lucie Castets, ging er zunächst nicht ein.
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