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Israel verstärkt Angriffe im Gazastreifen und stellt Friedensbedingungen

Von nachrichten.at/apa, 26. Dezember 2023, 19:40 Uhr
Gazastreifen Krieg Israel
Das Bombardement im Gazastreifen geht unvermindert weiter.  Bild: (APA/AFP/SAID KHATIB)

JERUSALEM. Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu hat eine Verstärkung des Militäreinsatzes gegen die Hamas angekündigt und zugleich drei Vorbedingungen für ein Ende der Kämpfe genannt.

Die islamistische Hamas müsse zerstört, der Gazastreifen "demilitarisiert" und die palästinensische Gesellschaft "deradikalisiert" werden. Die Kämpfe im Gazastreifen gingen auch am Dienstag weiter. Israels Generalstabschef Herzi Halevi erwartet nach eigenen Angaben eine Fortsetzung "für viele Monate".

"Es gibt keine Abkürzungen bei der Auflösung einer Terroristenorganisation, nur entschlossenen und beharrlichen Kampf", sagt Halevi bei einem im Fernsehen übertragenen Besuch an der Grenze zum Gazastreifen. "Wir werden auch die Hamas-Führung erreichen, egal ob es eine Woche oder Monate dauert."

Bombardement im Gazastreifen dauert an

Die israelische Armee setzte unterdessen laut Berichten internationaler Nachrichtenagenturen ihr Bombardement von Zielen im Gazastreifen fort. Dutzende Kampfflugzeuge hätten im Verbund mit den Bodentruppen erneut mehr als 100 Ziele angegriffen, teilte die Armee Dienstag früh mit. Es seien unter anderem Tunnelschächte der islamistischen Hamas und Militäranlagen attackiert worden. In der Nacht sei eine Terrorzelle in Jabalia ausgeschaltet worden, die versucht habe, Sprengstoff nahe eines israelischen Panzers zu platzieren. Die Truppen hätten die Terroristen bekämpft. Ein Kampfflugzeug habe sie dann getötet. Auch in der südlichen Stadt Khan Younis seien am Vortag Hamas-Terroristen getötet worden. Die Angaben des Militärs konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

Krankenhäuser am Limit

Die Hamas-Gesundheitsbehörde teilte mit, insgesamt 52 Opfer seien in Krankenhäuser in Rafah, Khan Younis und Deir al-Balah gebracht worden. Die im Gazastreifen trotz der mehr als elf Wochen Krieg mit israelischen Luftangriffen und dem Einsatz von Bodentruppen noch arbeitenden Krankenhäuser seien sehr überlastet. Eine Mitarbeiterin des UNO-Nothilfebüros OCHA berichtete von erschütternden Szenen in einem Krankenhaus im Gazastreifen. "Was ich im Al-Aqsa-Krankenhaus in Deir al-Balah gesehen habe, war ein absolutes Blutbad", sagte Gemma Connell dem britischen Sender BBC. Es gebe viele Verletzte mit "extrem schweren Wunden, die aber nicht behandelt werden können, weil so viele Menschen vor ihnen in der Schlange für eine Operation stehen und das Krankenhaus völlig überlastet ist". Sie habe dabei mitansehen müssen, "wie ein neunjähriger Bub mit einer verheerenden Kopfverletzung starb", wurde sie am Dienstag zitiert.

Hamas will dauerhaften Waffenstillstand

Ein Einlenken der Konfliktparteien zeichnete sich vorerst nicht ab. Nach Berichten über einen Plan Ägyptens für ein Kriegsende lehnte die islamistische Hamas zuletzt eine vorübergehende Feuerpause ab und verlangte einen dauerhaften Waffenstillstand. Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu kündigte indes eine Verstärkung des Militäreinsatzes an, sprach von einem langen Krieg.

In einem Gastbeitrag für das "Wall Street Journal" (Dienstag) nannte er drei Bedingen für Frieden: "Die Hamas muss zerstört werden, der Gazastreifen muss entmilitarisiert und die palästinensische Gesellschaft muss entradikalisiert werden. Dies sind die drei Voraussetzungen für einen Frieden zwischen Israel und seinen palästinensischen Nachbarn im Gazastreifen." Netanyahu wies internationale Kritik zurück. Israel handle "weiterhin in voller Übereinstimmung mit dem Völkerrecht". Israel unternehme sein Bestes, um die Zahl ziviler Opfer "so gering wie möglich" zu halten.

UN-Menschenrechtsbüro in Sorge

Das UN-Menschenrechtsbüro ist nach Angaben eines Sprechers höchst besorgt über die fortgesetzten israelischen Bombardierungen im mittleren Gazastreifen. Dabei seien seit dem Heiligen Abend allein in zwei Flüchtlingslagern 137 Menschen ums Leben gekommen, teilte das Büro am Dienstag unter Berufung auf Angaben der Organisation "Ärzte ohne Grenzen" mit. Am 24. und 25. Dezember seien Berichten zufolge mehr als 50 Luftschläge ausgeführt worden. Getroffen worden seien nach diesen Berichten drei Flüchtlingslager. Alle Straßen zwischen den Lagern seien zerstört worden, was die Versorgung mit Hilfsgütern deutlich erschwere. Die Versorgungslage sei auch vorher schon katastrophal gewesen.

Bei einem Angriff aus dem Libanon wurde laut Israels Armee eine Kirche in Nordisrael von einer Panzerabwehrrakete getroffen. Dabei sei in dem Ort Ikrit auch ein Zivilist verletzt worden, hieß es in der Mitteilung vom Dienstag. Nach Medienberichten handelt es sich um den rund 80 Jahre alten Wächter der heiligen Stätte. Unterdessen nahmen einander die Hisbollah und die israelische Armee im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon auch am Dienstag wieder gegenseitig unter Feuer. Nach Militärangaben wurden dabei neun israelische Soldaten verletzt.

Auslöser des Kriegs war die Terrorattacke der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zu Gaza. Sie brachten dabei mehr als 1.200 Menschen um. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive, bei der nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bisher mehr als 20.600 Menschen getötet wurden.

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