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Israelische Armee hat Bodenoffensive im Libanon begonnen

Von nachrichten.at/apa, 01. Oktober 2024, 06:27 Uhr
Israel Libanon
Die israelische Armee hat in der Nacht auf Dienstag die angekündigte Bodenoffensive im Libanon gestartet. Bild: AFP

BEIRUT. Die israelische Armee hat in der Nacht auf Dienstag die angekündigte Bodenoffensive im Libanon gestartet.

Es gehe um begrenzte Angriffe auf Ziele der Hisbollah in der südlichen Grenzregion des Landes, hieß es in einem Statement. Diese würden eine unmittelbare Gefahr für die Bevölkerung in Nordisrael darstellen. Unterstützung erhalten die Bodentruppen auch von der israelischen Luftwaffe und Artillerie. Israel hatte Washington zuvor über die bevorstehenden Einsätze informiert.

Vor einigen Stunden habe man "mit begrenzten, lokalisierten und gezielten Bodenangriffen auf der Grundlage präziser Geheimdienstinformationen gegen terroristische Ziele und Infrastruktur der Hisbollah im Südlibanon" begonnen, teilte die Armee auf der Plattform X mit. Als Ziele der Operation "Nordpfeil" wurden militärische Einrichtungen der proiranischen Schiiten-Miliz genannt, die sich in grenznahen Dörfern befänden. Das Vorgehen finde parallel zu den anhaltenden Kämpfen im Gazastreifen und anderen Gebieten statt. Israelische Militärkreise kündigten an, die Operation je nach Entwicklung der Lage fortzusetzen.

Die Armee tue alles, was notwendig sei, um die Bürger Israels zu verteidigen und die Bürger Nordisraels in ihre Häuser zurückzubringen. Die Operation werde parallel zu den Kämpfen im Gazastreifen gegen die Hamas und in anderen Gebieten fortgesetzt. Für den Einsatz seien die Soldaten in den vergangenen Monaten trainiert worden. Israel will die Rückkehr von 60.000 Israelis ermöglichen, die seit Monaten durch die Hisbollah-Angriffe aus Gebieten entlang der Grenze vertrieben wurden.

Auf Israel flogen auch am frühen Dienstagmorgen Raketen. Die Armee teilte auf Telegram mit, in der Gegend von Meron in Nordisrael seien etwa zehn Geschosse abgefangen worden. Einige seien im offenen Gelände abgestürzt. Zudem habe die Luftabwehr vor kurzem eine Drohne Dutzende Kilometer vor der Küste Zentralisraels abgefangen, hieß es weiter.

Der Konflikt zwischen Israel und der schiitischen Hisbollah-Miliz im Libanon hatte sich zuletzt auf dramatische Weise verschärft. Seit Tagen greift das israelische Militär massiv Ziele in dem Nachbarland an, nach eigener Darstellung unter anderem Waffenlager der Hisbollah. Der Libanon meldete Hunderte Tote und Verletzte. Am Freitag waren bei einem gezielten israelischen Luftangriff der Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah und weitere Hisbollah-Kämpfer getötet worden.

Einem Bericht des israelischen Senders Kan zufolge soll eine Offensive vor allem gegen Einrichtungen der Eliteeinheiten der Hisbollah gerichtet sein. Eine Bodenoffensive sei nicht auf die Eroberung von Gebieten, sondern auf die Zerstörung militärischer Ziele ausgerichtet.

USA wurde informiert

Israel hatte die USA nach Angaben der US-Regierung über begrenzte Einsätze des Militärs an der libanesischen Grenze informiert. Israel habe mitgeteilt, dass die Operationen sich auf "die Infrastruktur der Hisbollah in der Nähe der Grenze" konzentrierten, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller.

Den Iran hat die US-Regierung vor einem möglichen direkten Angriff auf Israel gewarnt. Nach dem Beginn des israelischen Bodeneinsatzes im Südlibanon habe er seinem israelischen Kollegen Yoav Gallant Washingtons Unterstützung beim "Zerlegen der Angriffsinfrastruktur" der pro-iranischen Hisbollah-Miliz entlang der Grenze zum Libanon angeboten, erklärte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am Montag (Ortszeit) im Onlinedienst X. Den Hisbollah-Unterstützer Iran warnte Austin vor "ernsten Konsequenzen" im Falle eines direkten Angriffs auf Israel.

Auch die Hisbollah schießt seit den neu entfachten intensiven Kämpfen an manchen Tagen Hunderte Raketen auf Israel. Die Miliz hat nach Ausbruch des Gaza-Kriegs ihre sogenannte "Solidaritätsfront" eröffnet und Tausende Raketen auf Israel abgefeuert. Sie will ihre Waffen erst niederlegen, wenn der Krieg im Gazastreifen beendet wird.

Tausende Flüchtlinge

Zehntausende Libanesen flohen aus ihren Dörfern und Städten. Viele harren in der Hauptstadt Beirut aus und schlafen angesichts fehlender Unterkünfte teils auch auf Matratzen an der Küstenpromenade der Mittelmeerstadt. Die jüngste Eskalation dürfte bei vielen der rund neun Millionen Einwohner des Landes Erinnerungen an den letzten Krieg zwischen Israel und der Hisbollah vor 18 Jahren wecken.

Vor Beginn der israelischen Bodenoffensive hatte die libanesische Armee laut Militärkreisen Soldaten von der Grenze zurückgezogen. Einige Soldaten seien von der sogenannten Blauen Linie abgezogen worden, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus libanesischen Armeekreisen. Der Libanon ist hoch verschuldet, auch die regulären Streitkräfte sind deshalb unterfinanziert und insgesamt schwach. Es fehlt ihnen an Ressourcen, die Ausrüstung ist veraltet, selbst die Lebensmittel sind teilweise knapp. Einigen Beobachtern zufolge existiert die Armee derzeit nur dank der Militärhilfen der USA, die seit 2006 mehr als drei Milliarden US-Dollar umfassten.

Am Montag hatte sich erstmals nach der Tötung Nasrallahs die Spitze der islamistischen Miliz zu Wort gemeldet und ihre Kampfbereitschaft signalisiert. "Wir wissen, dass der Kampf lang dauern könnte und sind auf alle Möglichkeiten vorbereitet", sagte der stellvertretende Hisbollah-Chef Naim Kassim in einer im Fernsehen übertragenen Rede. "Wenn Israel sich entscheidet, eine Bodenoffensive zu starten: Wir sind bereit." Wer die Hisbollah anführen soll, sagte er nicht.

Die Hisbollah sowie die islamistische Hamas im Gazastreifen gehören zur sogenannten "Achse des Widerstands", einem von der Führung in Teheran unterstützten Netzwerk im Kampf gegen den Erzfeind Israel.

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11  Kommentare
11  Kommentare
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Peter2012 (7.102 Kommentare)
am 01.10.2024 19:55

Ich befürchte schlechtes weil Israel im Nahen Osten so viel zündelt.

Wenn man den Iran zu sehr reizt wird dies ein Pulverfass werden da Russland ein Verbündeter von Iran ist; abgesehen taugt auch den Türken das Gehabe von Israel nicht!!!

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Natscho (5.966 Kommentare)
am 01.10.2024 18:38

So, wie man liest, macht die libanesische Armee der IDF auch "Platz", indem sie von der Grenze abzieht.

Ich hoffe, die libanesische Bevölkerung nutzt die Chance, um mal ordentlich in den eigenen Reihen auszumisten.

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Natscho (5.966 Kommentare)
am 01.10.2024 10:44

1947: Die UN stimmt für eine Zwei-Staaten-Lösung, die Araber lehnen sie ab und führen Krieg – verlieren.

1967: Ägypten, Jordanien, Syrien und irakische Streitkräfte mobilisieren, um Israel zu umzingeln und drohen mit Krieg zur Zerstörung Israels – verlieren.

1973: Ägypten und Syrien greifen Israel an seinem heiligsten Tag an – verlieren.

1982: Die PLO führt über ein halbes Jahrzehnt Terroranschläge aus dem Libanon aus, während der Libanon nichts unternimmt, um diese Angriffe zu stoppen – Israel führt Krieg, um seine nördliche (international anerkannte) Grenze zu verteidigen.

2000: Israel stimmt zu, sich gemäß der UN-Resolution 425 aus dem Libanon zurückzuziehen, die "Israels Sicherheit von der nördlichen Grenze garantieren" würde – Hisbollah marschiert zurück und bombardiert Israel.

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Natscho (5.966 Kommentare)
am 01.10.2024 10:45

2005: Israel stimmt zu, sich einseitig aus Gaza zurückzuziehen, evakuiert gewaltsam seine eigenen Siedlungen, ein Jahr später wird die Hamas zur Regierung gewählt und die Zahl der Raketenangriffe steigt von etwa 150 Raketen im Jahr 2004 auf etwa 940 im Jahr 2005.

2006: Nach einem großen Angriff der Hisbollah auf Israel beginnt der Zweite Libanonkrieg und endet mit der UN-Resolution 1701, die WIEDER den Rückzug Israels fordert, im Gegenzug soll die Hisbollah den Süden des Libanon verlassen. Hisbollah und Israel stimmen zu, Israel zieht sich aus dem Libanon zurück, Hisbollah verlässt den Süden des Libanon jedoch nicht.

Und hier sind wir, im Jahr 2024, nachdem Hamas, Hisbollah, die Houthis und irakische Milizen Israel erneut den Krieg erklärt haben, alle finanziert von Iran, das Israel und ALLE Juden vernichtet sehen will. Und wieder hören wir die Diplomaten dieser arabischen Länder, die Israels Sicherheit bei der UN "garantieren".

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Natscho (5.966 Kommentare)
am 01.10.2024 10:45

Der iranische Präsident setzt sein freundliches Gesicht auf, wenn er nach New York kommt und sagt, dass der Iran "keine Absicht hat, die Region in einen Krieg zu stürzen", während er überall im Nahen Osten Stellvertreter rund um Israel bewaffnet.

Vertraut uns, Bruder! Zieh dich einfach noch einmal einseitig zurück! Wir versprechen, dass wir aufhören, dich anzugreifen! Komm schon, Bruder, warum gibst du nicht die strategischen Höhen auf? Wir schwören, dass wir diese nicht wieder benutzen werden, um dich anzugreifen, so wie wir es seit 75 Jahren getan haben.

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Natscho (5.966 Kommentare)
am 01.10.2024 09:47

israel macht das, was die UN schon bereits vor langer zeit hätte tun sollen. die hisbollah aus dem libanon werfen.

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soistes (3.654 Kommentare)
am 01.10.2024 09:14

Greifen auch wieder genug Schulen an?
Weil sich ja angeblich dort die Bösen verstecken.

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Zeitungstudierer (6.424 Kommentare)
am 01.10.2024 08:37

Begrenzte Angriffe mit 60.000 Toten, so wie in Gaza.
Aber die israelische Regierung und ihre Armee sind Gotteskrieger und die dürfen das, mit der Duldung und Unterstützung der USA und EU.
Diese Doppelmoral des Westens ist widerlich.

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jowie (271 Kommentare)
am 01.10.2024 10:35

ihr Posting auch

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schubbi (5.158 Kommentare)
am 01.10.2024 07:06

Gaza 2 hat begonnen

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Natscho (5.966 Kommentare)
am 01.10.2024 09:47

Gut so

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