Vergeltung: Russland attackierte Raketenfabrik
KIEW. Nach dem Untergang ihres Schwarzmeer-Flaggschiffs "Moskwa" hat das russische Militär am Freitag eine Raketenfabrik im Großraum Kiew unter Beschuss genommen.
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Da von dort auch Anti-Schiffs-Raketen kommen, gehen Beobachter von einer Vergeltungsaktion für den Verlust des Kriegsschiffes aus.
Russland kündigte nach dem Angriff auf die Raketenfabrik bei Kiew weitere Attacken auf die ukrainische Hauptstadt an. Dort waren am Freitag so starke Explosionen zu hören wie kaum seit dem Rückzug russischer Truppen aus der Region um die ukrainische Hauptstadt vor zwei Wochen. Die Attacke in Kiew begründete das russische Verteidigungsministerium mit Vergeltung für angebliche ukrainische Angriffe auf russisches Staatsgebiet, von denen die russischen Behörden am Donnerstag mehrere gemeldet hatten.
Russland hatte der Ukraine zuvor vorgeworfen, am 29. März mindestens drei Raketen auf ein Munitionsdepot in der Stadt Belgorod abgefeuert zu haben. Anfang April wies die Regierung in Kiew russische Vorwürfe zurück, für einen Großbrand in einem Treibstofflager nahe der Stadt verantwortlich zu sein. Dies wäre der erste bekannte ukrainische Angriff auf Ziele in Russland seit dem Beginn des Krieges gewesen. Angaben aus dem Kriegsgebiet lassen sich nicht immer unabhängig überprüfen.
Nach dem Rückzug aus der Region Kiew konzentriert sich Russland nach eigenen Angaben darauf, die Region Donbass unter ihre Kontrolle zu bringen. Dort beherrschen prorussische Separatisten bereits seit 2014 die Gebiete um die Städte Luhansk und Donezk. Nördlich der besonders umkämpften Stadt Mariupol am Asowschen Meer meldete die Ukraine Erfolge, die nicht unabhängig überprüft werden konnten.
Die russischen Angreifer haben sich die vollständige Eroberung von Mariupol zum Ziel gesetzt. Bisher hat Russland noch keine Großstadt eingenommen.
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