Coronahilfen: Gemeindepaket wird um 1,5 Milliarden Euro aufgestockt
WIEN. Die Bundesregierung wird das Corona-Hilfspaket für die Gemeinden um 1,5 Milliarden Euro aufstocken, wobei eine Milliarde davon als Vorschuss gewährt wird.
Das gab die Regierung am Sonntag bekannt. Gemeinsam mit der bereits zur Verfügung gestellten Gemeindemilliarde sollen so insgesamt 2,5 Milliarden Euro für Städte und Kommunen für laufende, aber auch zukünftige Investitionen zur Verfügung gestellt werden, so Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP).
Zu der bereits im Sommer beschlossenen 1 Milliarde Euro Euro des Gemeindepakets, mittels der Investitionsprojekte der Kommunen mit bis zu 50 Prozent vom Bund co-finanziert werden, kommen nun weitere 1,5 Milliarden Euro dazu: Zur Liquiditätserhöhung gibt der Bund im Jahr 2021 Vorschüsse an die Gemeinden in der Höhe von 1 Milliarde Euro. Dies bedeutet eine Mindesterhöhung der Zahlungen im Jahr 2021 um 11 Prozent gegenüber dem Jahr 2020, hieß es aus dem Finanzministerium. Eine Rückverrechnung hierfür ist frühestens ab dem Jahr 2023 vorgesehen.
Ohne künftige Rückverrechnung erhöht der Bund die Zuschüsse, die zur Deckung von fehlenden Ertragsanteilen an die Gemeinden vergeben werden: Laut aktueller Berechnungen des Finanzministeriums werden den Gemeinden im März 2021 insgesamt etwa 400 Millionen Euro diesen Steueranteilen fehlen, diese werden ersetzt. Zusätzlich erhöht der Bund den Strukturfonds für die finanzschwachen Gemeinden im Jahr 2021 um 100 Millionen Euro. Hier ist ebenfalls keine Rückzahlung vorgesehen. Zur Umsetzung des Vorhabens ist ein Beschluss im Nationalrat notwendig. Wann das Paket technisch auf den Weg gebracht wird, ist noch offen, es soll aber demnächst geschehen.
"Die Gemeinden und Städte leisten extrem viel, insbesondere in der fordernden Zeit der Corona-Pandemie. Die aktuelle Situation ist eine Herausforderung für die Budgets aller Gebietskörperschaften. Wir stellen den Gemeinden die nötigen Mittel zur Verfügung, um die aktuellen Aufgaben zu meistern und nach der Krise gesund herausstarten können", so Blümel.
"Wichtigste Investoren für die regionale Wirtschaft"
"Die Städte und Gemeinden haben durch die andauernde Pandemie und die damit verbundene Wirtschafts- und Beschäftigungskrise enorme Einnahmenausfälle bei gleichzeitigen Mehrkosten zu schultern", teilte Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) in einem schriftlichen Statement mit. "Aber gerade in dieser Krise werden die Kommunen als wichtigste Investoren für die regionale Wirtschaft und die damit verbundenen österreichischen Arbeitsplätzen in unseren Klein- und Mittelbetrieben gebraucht. Denn Österreichs Städte und Gemeinden werden in den nächsten Jahren beim ,Rausinvestieren aus der Krise' eine gewichtige Rolle zu spielen haben."
Kogler betonte, mit dem vorliegenden "zweiten Gemeindepaket" gelinge ein "großer Schritt in Richtung finanzieller Absicherung der Gemeinden und ihrer sozialen Aufgaben - gerade im Bereich Kinder-, Jugend- und Seniorenbetreuung". Dies unterstütze vor allem "die ohnehin immer mehrfach - und in Covid-Zeiten besonders - belasteten Frauen". "Der jetzige Mix aus Liquidität, Zuschüssen und Investitionshilfen in Höhe von insgesamt 2,5 Milliarden Euro ist eine gute Grundlage, um den finanz-, sozial- und beschäftigungspolitischen Herausforderungen aktiv Rechnung zu tragen", sagte er.
Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl dankte der Regierung für den Schritt und die Verhandlungen "auf Augenhöhe", es handle sich um ein "wichtiges und notwendiges Hilfspaket". "Die Corona-Krise trifft die Gemeinden finanziell in einer noch nie da gewesenen Härte. Der dramatische Rückgang der Ertragsanteile und die teils hohen Ausfälle bei der Kommunalsteuer in Verbindung mit steigenden Ausgaben haben die Budgets unserer Gemeinden schwer unter Druck gebracht", sagte er. "Die direkte Hilfe in Höhe von 1,5 Milliarden Euro für das Jahr 2021 wird in den Gemeindestuben für ein Aufatmen sorgen und die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister beruhigter und sicherer ins neue Jahr starten lassen."
"Die Aufstockung der Gelder ist ein wichtiger Baustein zur Stärkung der Liquidität und zur Absicherung von Arbeitsplätzen vor Ort“, begrüßt Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP) den Schritt der Bundesregierung. Man brauche starke Gemeinden, die weiterhin die Finanzkraft haben, um in wichtige Projekte investieren zu können, so Stelzer in einer Aussendung. "Die regionalen Wirtschaftskreisläufe müssen mit Unterstützung der öffentlichen Hand in Schwung gehalten werden. Daher haben wir auch in Oberösterreich zusätzlich zu den Unterstützungen des Bundes ein eigenes 344 Millionen Euro Gemeindepaket geschnürt, damit wir Arbeitsplätze in den Regionen sichern“.
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Einige Anträge der Opposition zur Gemeidefinanzierug wurden bisher im Parlament von der Bundesregierung abgelehnt.
Jetzt, nach langem blockieren der Gemeidehilfen setzt die Regierung endlich die Forderung der Opposition um.
Da ist ja dann bei manchen falschen flächenwidmungen richtig was in die Hose gegangen !!!!Lange wird man dieses Desaster nicht mehr inne halten können!!!!Bin schon gespannt wieviel kosten entstehen durch die ganzen Wiederrufe der Kredite , die keinen klaren Wortlaut haben von 2010 bis 2016 da wird noch richtig was kommen !!!
Is eh schon wurscht — in allen Euro-Ländern wird die Netto-Neuverschuldung in 2020 und 2021 bereits von der EZB aufgekauft. Freibier für alle - da ist der Durst auf einmal auch bei jenen riesig, die bereits heim gehen wollten
Schon mal was vom Sparen gehört? Oder wer zahlt dies dann? Geld für Gemeinden nur mit Auflagen - sollen endlich einmal von der KuK Zeit weg, dh politische Gemeinden lassen - aber größere Verwaltungseinheiten - weniger Bprgermeister, weniger Gemeinderäte, weniger Sitzungen. Und es reichen 3 Bundesländerverwaltungen. West, Nord, Osten.
Städte, Gemeinden und Kommunen benötigen aufgrund Corona Geld. Das ist erwiesen und auch nachvollziehbar.
Aber, ist diese Ankündigung wieder so eine Mogelpackung wie beim letzten Mal?
Ja, damit sie nicht sparen müssen, ganz im Gegensatz zur Privatwirtschaft.
Das ist wirklich großzügig von der Bundesregierung! Mittlerweile glaub ich die schwimmen in Geld. Sie schmeißen mit Milliarden um wie andere mit Tausendern.
Ist auch richtig wenn sie für alles aufkommen was die Leute in Österreich so brauchen.
Aber verwöhnen müssen sie keinen, denn sonnst geht am Schluss keiner mehr freiwillig in die Arbeit. Und ich hoffe die Bundesregierung glaubt nicht wirklich: mit Geld kann man sich alles kaufen.
Vieles was ein Mensch braucht; Glaube, Frieden, Gesundheit usw. ist mit keinem Geld der Welt zu bezahlen.
@ZLACHERS , im Namen der Gesundheit wird leider die Wirtschaft ruiniert. Da Geld gedruckt werden kann, ist es ein leichtes damit herumzuwerfen. Nur dass sich die Vermehrung von Geld nachteilig auf dessen Kaufkraft auswirkt, werden wir wahrscheinlich erst erfahren wenn es zu spät ist.
Da Geld gedruckt werden kann..... das ist eh klar! Aber das drucken kostet auch Geld!
Bei einer Milliarde sicher auch eine paar Millionen! Das ist bei den fleißigen Druckmaschinen wahrscheinlich auch egal.
Was mich stört dass die Leute zu viel bekommen und da besteht die wirklich die Gefahr dass sie nicht mehr arbeiten wollen.
Seit Anfang der Krise bekommt jeder wirklich alles von der Regierung geschenkt.