Kärnten-Wahlen: SPÖ verliert Klagenfurt, Spittal und Hermagor
KLAGENFURT. Mit einer Sensation hat die Bürgermeister-Stichwahl in der Kärntner Landeshauptstadt geendet.
Nach dem vorläufigen Ergebnis ohne Wahlkarten liegt Ex-Bürgermeister Christian Scheider (Team Kärnten) mit 54,8 Prozent so deutlich vor Amtsinhaberin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ), dass sein Vorsprung von 3.131 Stimmen - bei 4.500 Wahlkarten - wohl nicht mehr einzuholen ist. Damit verliert die SPÖ nach sechs Jahren wieder die Landeshauptstadt. Das Endergebnis sollte spätabends vorliegen.
In Spittal an der Drau holte das Team Kärnten von Parteichef Gerhard Köfer wie in Klagenfurt den Bürgermeister. Köfer gewann gegen Amtsinhaber Gerhard Pirih (SPÖ) mit 51,4 Prozent. Köfer war schon vor Pirih Stadtchef in Spittal gewesen. Er war einst bei der SPÖ, wechselte dann zum Team Stronach, das sich dann vom Parteigründer löste und in Team Kärnten umbenannte.
Auch in Hermagor verlor die SPÖ den Bürgermeistersessel. Stadtchef Siegfried Ronacher (SPÖ), der im ersten Wahlgang noch vorne gelegen war, verlor mit 100 Stimmen Unterschied gegen ÖVP-Herausforderer Leopold Astner. 2015 hatte sich Ronacher noch mit einem knappen Vorsprung von sieben Stimmen durchgesetzt.
Insgesamt waren in 28 Gemeinden Stichwahlen notwendig. In den Landgemeinden gab es dabei ebenfalls durchaus Überraschungen. So verloren in Kirchbach und Irschen sowie in Steuerberg und in St. Georgen am Längsee vier Langzeitbürgermeister ihr Amt. In der Stadt Bleiburg /Bezirk Völkermarkt) schaffte Stefan Visotschnig (SPÖ) mit 51,4 Prozent die Wiederwahl, in Gmünd blieb Josef Jury im Amt, er kandidierte mit einer Namensliste, gehört aber zur FPÖ. In Bad Eisenkappel löst Elisabeth Lobnik (SPÖ) Amtsinhaber Franz Josef Smrtnik von der Einheitsliste/Enotna lista ab, sie gewann mit 53,9 Prozent. In St. Andrä im Lavanttal wiederum verteidigte SPÖ-Bürgermeisterin Maria Knauder ihr Amt mit gut 53 Prozent.
In Irschen gewann ÖVP-Kandidat Manfred Dullnig mit 57,40 Prozent gegen den langjährigen SPÖ-Bürgermeister Gottfried Mandler (SPÖ). In Kirchbach setzte sich Markus Salcher (SPÖ) mit 57,2 Prozent deutlich gegen FPÖ-Gemeindechef Hermann Jantschgi durch. Das gelang auch Werner Egger (SPÖ) in Steuerberg. Er holte 60,5 Prozent der Stimmen und löst Langzeitbürgermeister Karl Petritz (ÖVP) ab, der 36 Jahre im Amt war. Krems, Irschen und Weißensee, alle im Bezirk Spittal, gingen an die ÖVP, ebenso Metnitz im Bezirk St. Veit an der Glan. In Seeboden verlor die ÖVP den Bürgermeistersessel an die SPÖ, in Brückl war es genau umgekehrt.
Das Team Kärnten stellt - vorausgesetzt, das Klagenfurter Ergebnis bleibt so - künftig gleich vier Bürgermeister. Neben Klagenfurt und Spittal/Drau gewann Gerhard Oleschko in Keutschach. Wie Scheider war Oleschko bis 2015 Bürgermeister, und zwar für die FPÖ. Auch er wechselte zum Team Kärnten und gewann die Stichwahl. Und in St. Georgen im Lavanttal verteidigte Karl Markut schon im ersten Wahlgang den Bürgermeister, er war wie Köfer von der SPÖ zum Team Kärnten gewechselt.
ARBEIT statt ELITE.
Rendi-Wagner sitzt "im Zentrum" und schimpft
gegen verfrühte Öffnungen der Wirtschaft.
Gleichzeitig stürmen die Kärntner ihre Städte --
bald kommen die Arbeiter auch die Löwin-Straße.
Nach den Umfrageverlusten im Bund ist die schwere Niederlage der SPÖ in Kärnten keine Überraschung. Alle gegensätzlichen Positionen (von Rendi-Wagner bis Doskozil) einzunehmen ist kein Erfolgsrezept für eine Partei.
Ein sensationeller Wahlerfolg für die Volkspartei mit der historisch höchsten Anzahl an Bürgermeister in Kärnten.
Wer Kärnten versteht, versteht die ganze Welt.
Endlich ist Klagenfurt von der Pest befreit.
Er hatte alle Trümpfe in der Hand:
Mann gegen Frau
Team Kärnten gegen SPÖ
Mehr braucht ein Kandidat nicht.