Markus Wallner: Längerer Krankenstand, aber vorerst kein Rücktritt
Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (VP) tritt ab sofort in einen „mehrwöchigen Krankenstand“. Einen Rücktritt, wie von einigen Medien zunächst am Mittwochvormittag kolportiert, werde es aber nicht geben, wie den OÖNachrichten von Wallners Sprecher Simon Kampl bestätigt wurde.
Die besonders intensiven vergangenen Wochen hätten an der Gesundheit des Landeshauptmannes gezehrt, hieß es aus dessen Büro. Wallner ist im Sog der Steuer- und Inseratenaffäre um den Vorarlberger Wirtschaftsbund zuletzt selbst arg in Bedrängnis geraten. Die Ermittlungen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatanwaltschaft (WKStA) gegen Wallner und andere sind noch nicht abgeschlossen. Er selbst beteuerte seine Unschuld und hat deshalb bisher einen Rücktritt stets ausgeschlossen.
Die Amtsgeschäfte des Regierungschefs wird bis auf weiteres Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink (VP) übernehmen. Dem Vernehmen plant Wallner, der heute keine weitere Erklärungen abgeben will, eine Auszeit bis zum Herbst.
Der grüne Regierungspartner zeigte sich betroffen von Wallners Erkrankung und schickte in einer Aussendung Genesungswünsche: "Wir wünschen dem Landeshauptmann alles, alles Gute und eine rasche Genesung. Insbesondere wünschen wir auch der Familie und den Angehörigen viel Kraft für die schwierige Zeit", so die grüne Doppelspitze Daniel Zadra und Eva Hammerer. Wallner müsse sich jetzt "zu 100 Prozent auf seine Genesung und Gesundheit konzentrieren können. Wir tun alles, um dazu einen Beitrag zu leisten." Sie seien überzeugt, dass die Abläufe in der Landesregierung weiter reibungslos funktionieren würden.
"Die Gesundheit steht über allem"
Auch Bundeskanzler Karl Nehammer sandte seinem Parteikollegen die besten Wünsche: "Die Belastungen in der Spitzenpolitik sind oftmals unglaublich hoch und für die Gesundheit eine schwere Belastung. Ich wünsche Markus Wallner beste und vollständige Genesung und dass er sich die Zeit nimmt, die er braucht, um wieder zu Kräften zu kommen und seine Arbeit als Landeshauptmann für das Land Vorarlberg wieder aufzunehmen. Die Gesundheit steht über allem, auch in der Politik."
Die niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) wünschte Wallner ebenfalls "eine möglichst rasche und vollständige Genesung, damit er kraftvoll in die politische Arbeit für seine Heimat zurückkehren kann". Sie nahm Wallners Erkrankung zum Anlass, "um an alle zu appellieren, wieder respektvoller miteinander umzugehen".
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