Start des "Pride Month" Juni
WIEN. Jedes Jahr machen Veranstaltungen im Juni weltweit auf die Situation der LGBTIQ-Community aufmerksam und feiern die Diversität.
Highlight ist die große "Pride Parade", die in Wien am 11. Juni stattfinden wird. Der Juni ist auch der Monat der politischen Forderungen in Gleichstellungsfragen und symbolischen Gesten. So hissen viele öffentliche Gebäude die Regenbogenfahne. Die SPÖ fordert besseren Schutz vor Diskriminierung, ein Verbot von Konversionstherapien steht noch aus.
Bildergalerie: Pride-Month Juni - das sind die LGBTIQ-freundlichsten Städte
Galerie ansehen"Wien wird ihrer Vorbildfunktion gerecht"
Sowohl am Wiener Rathaus, an der SPÖ-Parteizentrale in Wien, als auch an der oberösterreichischen Landesparteizentrale in Linz wird die kommenden Wochen (weiterhin) die Regenbogenfahne hängen. Unter dem Motto "Lebe deine Liebe!" will die Bundeshauptstadt ihre vielfältige Gesellschaft in den Fokus rücken. "Wien ist Regenbogenhauptstadt und eine Stadt der Vielfalt! Es ist mir ein Anliegen Gleichstellung und Akzeptanz mit umfassenden Informationen zu stärken und Hass und Diskriminierung entgegenzutreten. Jeder Mensch in Wien soll seine Liebe leben können", sagte Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS).
Katharina Kacerovsky-Strobl, Organisatorin von Vienna Pride, lobt die Stadt: "Die Stadt Wien setzt hier ein wichtiges Signal und wird ihrer Vorbildfunktion gerecht. Noch vor wenigen Jahren waren öffentlich gehisste Fahnen eine Seltenheit - am Rathaus nicht, das sich konsequent verlässlich über Jahre hinweg mit der LGBTIQ-Community solidarisch zeigt. Es macht uns stolz, in so einer Stadt zu leben."
HOSI: Wichtiges Signal an gemobbte Teenager
Der Wert dieser kleinen Geste sei groß, sagte Ann-Sophie Otte, Obfrau der "Homosexuellen Initiative" (HOSI Wien). "Es ist für manche nur ein bisschen Stoff. Für einen Teenager, der in der Schule gemobbt wird, heißt es: Du bist ok, wie du bist. Deine Stadt steht hinter dir. Kleine Gesten können einem enorm den Rücken stärken."
Besserer Schutz vor Hass gefordert
SPÖ-Gleichbehandlungssprecher Mario Lindner fordert besseren Schutz vor Diskriminierung und Hasskriminalität. Das Ende des Blutspendeverbots für homo- und bisexuelle Männer sei ein wichtiger Schritt gewesen, der dem Druck der Opposition zu verdanken gewesen sei. Hasskriminalität und Angriffe auf die LGBTIQ-Community würden "in einem bisher nicht bekannten Ausmaß" zunehmen. "Wir brauchen den vollen Schutz vor Diskriminierung im Privatleben und die Verankerung von LGBTIQ-Rechten in der Verfassung!", so Lindner, der auch Vorsitzender der sozialdemokratischen LGBTIQ-Organisation SoHo ist. Die SPÖ habe deshalb mehrere Anträge im Parlament eingebracht und stellt den Pride-Month unter das Motto #JetztErstGerecht.
Grüne: "Besorgt über Lage in unmittelbarer Nachbarschaft"
Bei dem Pride-Month gehe es vor allem um Sichtbarkeit, sagte die Menschenrechts- und LGBTIQ-Sprecherin der Grünen, Ewa Ernst-Dziedzic. Das sei auch wichtig, für Mitglieder der LGBTIQ-Community aus Ländern, in denen ihre Rechte stark eingeschränkt sind. "Besonders besorgt uns die Lage in unserer unmittelbaren Nachbarschaft, in Ländern wie Polen, Ungarn, aber auch der Türkei, Russland und natürlich der Ukraine, wo LGBTIQ Personen und Einrichtungen von Beginn des Krieges an besonderer Gewalt ausgesetzt waren", so Ernst-Dziedzic.
Nach dem kürzlich verkündeten Aus für die Diskriminierung beim Blutspenden gehe die Arbeit mit der und für die Community nahtlos weiter, so die Abgeordnete. Justizministerin Alma Zadić kündigte im Februar an, das Verbot von Konversionstherapien, die das Ziel haben, queere Jugendliche "umzupolen" noch vor dem Sommer durchzusetzen. Dieses "stehe nun in den Startlöchern", sagte Ernst-Dziedzic.
FPÖ ruft gezielt Gegen-Monat aus
Wenig überraschend zeigt sich die FPÖ-Wien nicht begeistert vom Rathaus. Sie ruft statt des Regenbogen-Monats den Juni zum "Family Month" aus. "Gerade die Familien werden von der Teuerungswelle besonders hart getroffen", so der Landesparteiobmann der Wiener FPÖ, Dominik Nepp. Die FPÖ werde daher im Gemeinderat mehrere Anträge für eine Besserstellung von Familien und umfassende Entlastungsschritte" einbringen, sagte Nepp in einer Aussendung am Mittwoch.
Ein Blick in Wiener Volksschulen genügt.
Weil...???
Deswegen.
Kommentare wie unterbei zeigen, wie brennend das Thema ist.
Und: Es wird niemand mit den m/w/d auf den Fotos zwangsverheiratet.
Etwas Toleranz wäre nett.
Toleranz bedeutet Duldung, also nichts dagegen zu unternehmen. Toleranz ist bereits ausreichend vorhanden. Vielfach wird aber Bevorzugung gefordert und erreicht, bspw. durch Quoten. Das lehne ich ab.
Gleichstellung ist nicht das gleiche wie Gleichberechtigung. Im Gegenteil, es widerspricht sich. Gleichstellung ist, wenn jemand trotz geringerer Leistung gleich viel Belohnung erhält.
Es gibt nirgendwo eine Quote, die einen Mindestanteil von LGBTIQ-Personen vorschreibt.
Und sie werden immer noch bei sehr vielen Gelegenheiten diskriminiert - auf dem Land deutlich mehr als in den größeren Städten.
So lange sich das nicht ändert, ist der "Pride Month" leider nötig.
Typisch blau.
An Nichtschon...
So a depperte Meldung...
Typisch.
Jetzt werd ich wohl gleich gesperrt werden weil ich "Nichtschon.. " meine Meinung schrieb.. 🤔
Das war es mir wert... 😉
Keine Sorge, solche Trollvottln wie du, sind die Lieblinge der Zensi....😝
Alles schon und gut. Soll jeder tun was er/sie will. Aber muss dass durch die Medien so gepusht werden? Die Aufmerksamkeit die diese Community erhält ist ja schon direkt krank. Wie wenn es nichts wichtigeres geben würde...
Nur weil Sie nicht betroffen sind, heißt das noch lange nicht, dass das Thema nicht für andere Menschen wichtig ist.
Ein Family Month und ein arbeitender Steuerzahler Month wäre mir lieber.