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Terrorpläne - Ohne Messenger-Überwachung keine Spur zu 19-Jährigem

Von nachrichten.at/apa, 14. August 2024, 15:32 Uhr
Mutmaßliches IS-Netzwerk zerschlagen Razzien in mehreren Bundesländern
DSN-Chef Omar Haijawi-Pirchner (APA) Bild: APA/HELMUT FOHRINGER

WIEN. Ohne Messenger-Überwachung wäre man im Zusammenhang mit den mutmaßlichen Anschlagsplänen auf die Taylor Swift-Konzerte in Wien dem Hauptverdächtigen vor den Konzertterminen womöglich nicht auf die Spur gekommen.

 Darauf deutet der aktuelle Ermittlungsstand hin. Demnach war ausländischen Nachrichtendiensten der 19-Jährige in einer islamistischen Telegram-Chat-Gruppe aufgefallen, die mitzulesen hierzulande den Behörden derzeit verboten ist.

Der mutmaßliche Anhänger der radikalislamischen Terror-Miliz "Islamischer Staat" (IS) dürfte sich in den Wochen vor seiner Festnahme in einer Chat-Gruppe mit Gleichgesinnten ausgetauscht haben. Ausländische Nachrichtendienste hatten die Gruppe bereits am Radar, sie wurde überwacht. Als von Anschlagsplänen auf einen Swift-Auftritt im Wiener Ernst-Happel-Stadion die Rede war, warnten die Partnerdienste ihre österreichischen Kollegen. Mit der Handynummer des 19-Jährigen konnten die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) und das Bundeskriminalamt nach Informationen der APA einen Treueschwur auf den IS wieder herstellen, den der 19-Jährige bereits am 7. Juli via Instagram online gestellt und zwischenzeitlich wieder gelöscht hatte. In weiterer Folge wurden umfangreiche Ermittlungsmaßnahmen eingeleitet, die am 7. August zur Festnahme des Hauptverdächtigen und eines 17-jährigen mutmaßlichen Mittäters führten.

Österreich "low level"

Dass in Österreich eine zeitgemäße Kommunikationsüberwachung von Messenger-Diensten unzulässig ist, hatte DSN-Direktor Omar Haijawi-Pirchner bereits im vergangenen Dezember gegenüber der APA beklagt und im internationalen Vergleich "low level" genannt. Österreich sei "das letzte Land in Europa, in dem eine Überwachung von Messenger-Diensten nicht möglich ist". Bedenken von Datenschützern, dass die Überwachung von Messenger-Diensten einen zu großen Eingriff darstelle oder missbräuchlich verwendet werden könnte, trat Haijawi-Pirchner mit dem Hinweis entgegen, es gehe ausschließlich um anlassbezogene Zugriffe auf Messenger-Dienste und nicht um komplette Online-Durchsuchungen von Handy-Geräten.

Der jetzige Gesetzesentwurf der ÖVP sieht vor, dass bei einer konkreten Verdachtslage in Richtung terroristischer Straftaten bzw. geheimen Nachrichtendiensts zum Nachteil Österreichs bestehende Sicherheitslücken bei Handys genutzt werden dürfen, um mittels einer Software die Geräte von Verdächtigen zu infiltrieren. Das soll die Möglichkeit schaffen, Inhalte - es geht vor allem um Chat-Nachrichten - zu überprüfen, die über Dienste wie Telegram, WhatsApp oder Signal verschlüsselt gesendet, übermittelt oder empfangen werden. Andere am Handy abgespeicherte Daten sollen dabei nicht durchforstet werden, das Ausspähen soll sich ausschließlich auf die jeweils am Gerät installierten Messenger-Dienste beschränken.

Strenge Sicherheitskriterien

Die entsprechende Anordnung soll dem Bundesverwaltungsgericht obliegen und unter strengen Sicherheitskriterien - etwa mit Einbeziehung des Rechtsschutzbeauftragten im Innenministerium - erfolgen. Voraussetzung ist ein konkreter Verdacht auf gravierende Straftaten. Die Überwachung soll sich ausschließlich auf Nachrichten beschränken, die innerhalb eines bestimmten Bewilligungszeitraums verschickt oder empfangen werden.

Sollte sich der Verdacht erhärten, wären im nächsten Schritt Festnahmeanordnungen oder Hausdursuchungen zwecks Gefahrenabwehr in die Wege zu leiten. Zudem ließen sich für die Justizbehörden zum Zweck der Strafverfolgung Beweismittel sammeln.

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8  Kommentare
8  Kommentare
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hasta (2.874 Kommentare)
vor 13 Minuten

Eine Messenger-Überwachung für bestimmte "Gefährder" kann ich mir sehr gut vorstellen. Allerdings müssten die Sicherheitsorgane (DSN, Polizei, HND u. Abwehramt usw.) das jeweilige Begehren zur Überwachung von einem Richtersenat genehmigen lassen.
Damit ist ausgeschlossen, dass unauffällige Staatsbürger ebenfalls abgehört werden können.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (27.944 Kommentare)
vor einer Stunde

Bundes-Trojaner 2.0.

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delano (202 Kommentare)
vor 39 Minuten

Man muss es nur besser machen ,siehe Interview Prof Zerbes

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vinzenz2015 (47.789 Kommentare)
vor 2 Stunden

Statt internationale Kooperation mit Geheimdiensten will die VP
die inländische Kommunikation überwachen!
I find des suuupa!
Mia stengan ned on af de Amis!

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delano (202 Kommentare)
vor 37 Minuten

Ausgerechnet vinz findet die "Amis" hier super. Genau die haben ja mitgelesen und erst den Verdacht darauf gelenkt

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Zeitungstudierer (6.013 Kommentare)
vor 2 Stunden

Heute werden Terroristen ausspioniert und morgen die politischen Gegner oder andere nicht genehme Personen.
Hier kann man nur sagen wehret den Anfängen und lässt die Büchse der Pandora geschlossen, das ist sicher für alle das beste.
100 % Sicherheit wird es nie geben, aber die Freiheit ist schnell zu 100 % weg.
Bestes Beispiel war die Coronahysterie!

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Joob (1.448 Kommentare)
vor 54 Minuten

Ehrliche anständige Menschen haben nichts zu verbergen!

Ihnen sind also die kriminellen Machenschaften von div. Leuten lieber!

Jeder "Datenschützer" schützt nur die "bösen Buben"!

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delano (202 Kommentare)
vor 40 Minuten

Sehe ich genau so. Meine WhatsApp Nachrichten interessieren sind für die Sicherheitsbehörden völlig belanglos. Wäre für mich nicht schlimm, wenn da jemand drüber lesen würde. Es muss erst wirklich ein grosser Anschlag passieren, damit hier wirklich etwas weitergeht.

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