Lassen wir den „Ungehorsam“ doch einmal beiseite!
Im Streit um den „Aufruf zum Ungehorsam“ der Pfarrer-Initiative wird fast nur über den Titel diskutiert. Es mag aus Sicht der Bischöfe notwendig sein, über „Ungehorsam“ zu reden. Destruktiv wäre es aber, sich darauf zu beschränken.
Denn die meisten Punkte des Aufrufs sind nicht neu und deshalb auch kein wirklicher Skandal, sondern durchaus eine geeignete Diskussionsgrundlage. Also: Ungehorsam beiseite, was sagt die Pfarrer-Initiative konkret?
• „Wir werden in Zukunft in jedem Gottesdienst eine Fürbitte um Kirchenreform sprechen.“
Da kann niemand etwas dagegen äußern.
• „Wir werden gutwilligen Gläubigen grundsätzlich die Eucharistie nicht verweigern. Das gilt besonders für Geschieden-Wiederverheiratete, für Mitglieder anderer christlicher Kirchen und fallweise auch für Ausgetretene.“
Natürlich gibt es Regeln für den Kommunionempfang, die sind aber auch offiziell nicht in Stein gemeißelt: In Todesgefahr können unter Umständen nichtkatholische Christen die Kommunion empfangen. 2005 spendete der jetzige Papst dem Protestanten Frère Roger Schutz aus Taizé öffentlich die Kommunion. Später stellte man dies als Versehen dar.
Was wiederverheiratete Geschiedene angeht, bietet Rom einen – peinlichen – Ausweg an: Beichte und sexuelle Enthaltsamkeit ermöglichen es einem Priester, diese Gläubigen zur Kommunion zuzulassen. Dass sich aber viele Priester im Gespräch mit Betroffenen zu „Schlafzimmerfragen“ hergeben, darf bezweifelt werden.
• „Wir werden es möglichst vermeiden, an Sonn- und Feiertagen mehrfach zu zelebrieren, oder durchreisende und ortsfremde Priester einzusetzen. Besser ein selbstgestalteter Wortgottesdienst als liturgische Gastspielreisen.“ Und: „Wir werden künftig einen Wortgottesdienst mit Kommunion-spendung als „priesterlose Eucharistiefeier“ ansehen und auch so nennen. (...).“
Es wird unterstrichen, dass Seelsorge mehr ist, als ohne viel Kontakt zu den Menschen eine Messe nach der anderen zu zelebrieren. Gleichzeitig wird die Dimension des Priestermangels schmerzlich deutlicher. Aber in der Realität bleibt immer mehr Katholiken ohnehin kaum eine andere Möglichkeit, als ihrer Sonntagspflicht im Wortgottesdienst nachzukommen. Über den unklaren Begriff „priesterlose Eucharistiefeier“ kann man zwar diskutieren. Das trifft aber nicht den Punkt.
• „Wir werden auch das Predigtverbot für kompetent ausgebildete Laien und Religionslehrerinnen missachten. (...).“
Hier gibt es schon Ausnahmeregelungen wie das sogenannte Glaubenszeugnis, das man ehrlich Predigt nennen sollte.
• „Wir werden uns dafür einsetzen, dass jede Pfarre einen eigenen Vorsteher hat: Mann oder Frau, verheiratet oder unverheiratet, hauptamtlich oder nebenamtlich. (..)“
Modelle zur Pfarrleitung durch Laien gibt es in der Diözese Linz ganz offiziell – auch wenn ein Priester stets die Letztverantwortung trägt. Dass sich die Pfarrer-Initiative gegen Pfarrzusammenlegungen ausspricht, ist ihr Recht.
• „Wir werden deshalb jede Gelegenheit nützen, uns öffentlich für die Zulassung von Frauen und Verheirateten zum Priesteramt auszusprechen. (...)“
Hier gilt es zu unterscheiden: Vom Zölibat dispensiert sogar Rom. Kardinal Christoph Schönborn hat beispielsweise 2007 einen einst evangelischen Pfarrer und Familienvater zum Priester geweiht.
Zum Thema Frauenweihe bestimmte Papst Johannes Paul II. 1994 mit erschütternd lieblosen Worten, alle Gläubigen hätten sich endgültig daran zu halten, dass die Kirche Frauen nicht weihen könne. Aber auch offizielle Institutionen wie die Katholische Frauenbewegung Österreichs reden natürlich weiter darüber. Und mehr tut ja auch die Pfarrer-Initiative nicht.
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...mit seiner brisanten Aussage, ausgestrahlt schon im März 2007 in einer öffentlichen und im TV ausgestrahlten Diskussionsrunde des SWR (...) "Ich glaube nicht an die Kirche und nicht an das Christentum, ich glaube nur an Gott". Und auf Nachfrage weiter (...) "Die Kirche wird eines Tages aufhören".
Die Herren "Kirchenfürsten" -sie fühlen sich auch so!!!- sollen nur so weitermachen, dann geht das alles nur noch schneller voran...und das wäre gut so für uns alle! Dem Kommentar von "Helios" kann ich mich nur anschließen...
Und, dass man Kardinal Lehmann für diese Aussage nicht ex-kommuniziert hat, liegt nur an seiner Popularität und dem Aufschrei, den es gegeben hätte!!! Ist doch der Glaube an..."die heilige katholische Kirche"...ein zentraler Glaubensinhalt für alle Katholiken...!!!
Ich für meinen Teil habe die Konsequenz gezogen und bin in 2010 im 60. Lebensjahr ausgetreten!
Im Grunde genommen, ist es für Pfarrer doch gar nicht möglich ungehorsam zu sein, sind sie doch nur Gott verantwortlich. Die von Menschen eingezogene Hierarchie, war von Jesus nicht vorgesehen. (Wie auch Reichtum und Prunk, goldene Gewänder und prächtige Monumentalbauten nicht vorgesehen waren)
Kein Christ (Gottesmann) kann dem Anderen, den Segen Gottes verwehren, so auch nicht den Kommunionempfang, gleich ob aus der Amtskirche ausgetreten oder nicht, usw...
Predigen kann, wer das Wort Gottes in die Welt trägt.
Ein Predigtverbot ist gegen Gottes Willen.
Also wozu die Aufregung übe die Pfarrer-Initiative?
Die wir sind Kirche Vereinigung, will ja nur zerstören.
Aber niemals zusammenarbeiten.
denn wenn sie es ernst meint würde sie nicht jetzt wo die
röm. karh Kirche so schwer geschädigt ist helfen, anstatt diesen dummen Ungehorsam am Tag legen.
So geht halt alles den bach runter in mitteleuropa, in den anderen Teilen der welt hat die röm kath Kirche starken Auftrieb.
Macht nur weiter so dann wird es so wie im Ostblock
das gilt auch für die Bischöfe, die sich leider zunehmend nicht mehr für Ihre Ortskirche und für längst fällige pastorale Änderungen interessieren und öffentlich dafür eintreten, statt heuchlerisch versteckt Zugeständnisse zu machen.
Ihr Bischöfe, trennt endlich die Glaubensfragen klar ab von den pastoralen Fragen.
Für Glaubensfragen mag der Vatikan mit seinen Bischöfen und seinen weltweiten Konzilen zuständig sein, für pastorale die Ortskirche !!
Fürchtet euch nicht ... sagte Papst Paul der Zweite.
Das gilt auch für die Pfarrerinitiative Schüllers.
Mein Gebet:
Befreie die katholische Kirche endlich vom Irrglauben, die einzige Religions-Wahrheit zu hüten.....
..... danke für die Vielfalt der Weltreligionen...
und schütze uns vor der uns drohenden Einfältigkeit und der teuflischen Überheblichkeit der kirchlichen Fürsten.
wie sich diese ganze Situation entwickelt. So wie es derzeit aussieht, wird die kath. Kirche frueher oder spaeter ohne Mitglieder dastehen. Ich erinnere mich noch, als vor ca. 30 Jahren in unserer Gemeinde ein Priester werkte, welcher tatsaechlich eine Frohe Botschaft verkuenden konnte. Die Kirche war zu beiden Gottesdiensten am Sonntag brechend voll. Heute herrscht in diesem Tempel gaehnende Leere, weil niemand an den Ausagen dieser Komiker interessiert ist,
Klar, weil jeder vor der Glotze sitzt, weil viele mit dem Laptop spielen! Warum nur? Da haben sich die Zeiten geändert! Die Reformbetreiber sind doch selber alt, liegt wohl an euch, dass die Kirchen nicht mehr voll sind! Und wenn da jetzt noch die Frauen das Sagen haben, dann glaubt ihr wohl an die Saugkraft des Laufstegs? Ihr tötet das Gewissen ab! Holt den Weihrauch raus, bemüht euch das Volk anzusprechen und für Jesus und seinen Weg zu begeistern! Wenn ihr euch selbst beweint, dann steht ihr wirklich bald alleine da. Wen interessiert denn das Gesudere ob ihr heiraten wollt! Wie soll man zu euch aufblicken? Ihr habt gewusst, dass das nicht geht...Ihr arbeitet am falschen Konzept!
Ein Gleichnis: Wenn jemand von euch einen Kuchen backen will, dann solltet ihr dies nicht ohne Zutaten tun, ansonsten wird er nicht einmal euch schmecken! Oder wollt ihr ihm gut zureden, dass er ohne Feuer backen soll, vielleicht auch noch frisch duften soll? Besinnt euch bitte auf das wozu ihr berufen seid!
hier die kirche? es geht um den römisch katholischen glauben,oder will jeder der protestierer seinen eigene religion?so schauts nähmlich zur zeit aus ........
...gehts um den Glauben, der aber so nicht in der Bibel steht!
Daher ist es an der Zeit, dass es nach dem Kirchenvolksbegehren endlich auch von den Priestern selber eine mächtige Initiative ausgeht!
Ich bin schon gespannt wenn es den Sonntagsgottesdienst nur mehr im TV gibt, wenn viele Priester ihr Amt verlieren würden.
wie es Menschen gibt."
sagte kein geringer als Josef Ratzinger alias Benedikt XVI.
Gell, da staunt sogar, wer sich für katholisch hält
dass auch in andere länder änderungen angestrebt werden ...
ich würde mir wünschen dass ALLE diese refomer zusammenhalten , ihre kräfte bündeln um mit ihrer " macht "die ewig gestrigen " zwingen " zu handeln ...
aber diese präpotenten ,ignoranten und arroganten mit-glieder banden in Rom sind hartnäckige und erzkonservative....LEIDER!
Die Amtskirche und Schönborn scheinen entweder zu provozieren, dass Schüller oder andere Mitglieder der Pfarrerinitiative zusätzliche Ausschlussgründe liefern, welche die Amtskirche besser dastehen lassen, oder sie hoffen darauf, dass die "Ungehorsamen" eh weich werden werden.
Schüller und die Pfarrerinitiativen wären aber dumm, sich provozieren zu lassen, oder weich zu werden. Sie stehen zum "Ungehorsam" und propagieren ihn - mal sehen, ob Schönborn mit Ausschlüssen, d.h. dem Crash reagiert. In diesem Fall wird die r.k.Kirche sich schlagartig verändern - im anderen Fall, wenn Schönborn letztlich mit Duldung reagiert, werden die Reform-Initiativen stärker werden, und irgendwann auch offiziell Anerkennung finden.
Realistisch gesehen liegt die Macht beim Kirchenvolk und nicht bei der Institution. Wenn alle Menschen 2. Klasse denen die Amtskirche das Seelenheil verweigert (also Frauen und Geschiedene) austreten würden, dann müsste die Kirche was verändern.
...sagte Kardinal Karl Lehmann 2007 in einer SWR-TV-Runde und wörtlich äußerte er: "Ich glaube nicht an die Kirche und nicht an das Christentum, ich glaube nur an Gott."
Dem bleibt nichts hinzuzufügen, genauso wird es kommen. Ginge noch schneller, wenn man der Katholischen Kirche die staatlich eingetriebenen Steuern entziehen würde und nur noch -wie in Italien, Spanien usw. und wie es auch der Pabst für Deutschland befürwortet!!!- eine Kultursteuer einführen würde: Jeder Bürger zahlt 0,8 % seines Einkommens und kann bestimmen, wem das zukommt: Der Kirche, dem Staat oder sozialen/karikativen Einrichtungen! Aber das "schmeckt" unseren deutschen "Kichenfürsten" sp überhaupt nicht...