BW Linz: Verdiente 0:1-Niederlage bei Rapid trotz guter Leistung
WIEN. Fußball-Bundesliga: Erfolgreiches Debüt von Neo-Rapid-Trainer Robert Klauß.
Ein abgefälschter Schuss verhinderte bei der gestrigen 0:1-Niederlage in der Fußball-Bundesliga einen Punktgewinn des FC Blau-Weiß Linz gegen Rapid Wien. Bei der entscheidenden Szene in der 60. Minute hatten die Linzer gleich doppelt Pech: Zunächst war ein Flankenversuch vom Rücken von Blau-Weiß-Kicker Stefan Haudum direkt vor die Füße von Marco Grüll gefallen. Der 25-Jährige hatte darauf vom Sechzehner abgezogen, das Leder wurde durch Blau-Weiß-Verteidiger Manuel Maranda abgefälscht und landete im Tor. "Das Gegentor war natürlich unglücklich, aber nach vorne hin war es eine Spur zu wenig. Ich habe meinem Team trotzdem zum Auftritt gratuliert. Für einen Sieg bei Rapid braucht es einfach noch mehr. Wir müssen weiter hart arbeiten", resümierte BW-Coach Gerald Scheiblehner.
Mit großen Ambitionen waren die Wiener beim Debüt von Neo-Trainer Robert Klauß in die Partie gestartet – die Linzer nahmen den Grün-Weißen ab der ersten Minute den Wind aus den Segeln. Die Elf von BW-Coach Scheiblehner agierte in Hütteldorf mit einem tiefen Block – und ließ während der gesamten ersten Halbzeit keine Topchance von Rapid zu. Das, obwohl Scheiblehner im Vergleich zum Derbysieg vor der Länderspielpause gegen den LASK seine Mannschaft an drei Positionen umstellen musste: Simon Pirkl fehlte gesperrt, Alem Pasic war verletzt und Julian Gölles fiel kurzfristig krankheitsbedingt aus – für das Trio rutschten Stefan Haudum, Tobias Koch und Fabian Windhager in die erste Elf. Letzterer hatte sogar die erste Topchance der Partie vergeben. Natürlich waren die Heimischen das spielbestimmende Team – Blau-Weiß Linz hatte nach der Anfangsviertelstunde lediglich 14 Prozent Ballbesitz –, mehr als Halbchancen schaute aber nicht heraus. Windhager war nach einer halben Stunde auf der rechten Seite freigespielt worden, kam am Sechzehner unbedrängt zum Abschluss und verzog knapp.
Grüll erzwang das 1:0
In der zweiten Hälfte legte Rapid einen Gang zu – und konnte sich im Vergleich zum ersten Durchgang auch zwingendere Abschlüsse erspielen: Bei einem Grüll-Schuss (52.) war BW-Goalie Nicolas Schmid noch zur Stelle, wenige Minuten später hatte er keine Chance: Auch, weil Mitspieler Maranda den Ball unhaltbar gegen seine Laufrichtung ins Tor abfälschte – 0:1. "Wir haben uns darauf vorbereitet, dass Blau-Weiß tief stehen wird. In so einer Partie braucht es so ein Schweinstor. Wir sind geduldig geblieben und haben mit ein bisschen Glück das verdiente Tor gemacht", war Siegtorschütze Grüll nach dem Abpfiff glücklich.
Die Blau-Weißen konnten dem Gegentor kaum etwas entgegensetzen – sie hatten Glück, nicht noch höher verloren zu haben: Neraysho Kasanwirjo (67.) und Grüll (73.) scheiterten am Linzer Schlussmann, Lukas Grgic traf die Stange (70.). BW-Trainer Scheiblehner: "Der Sieg für Rapid war verdient. Wir mussten in der Defensive viel investieren, die Wege nach vorne waren dann zu weit."