In der Personalnot hat sich der FC Salzburg neu erfunden
Champions League: Die "Roten Bullen" nahmen Abstand vom bedingungslosen Pressing und erreichten bei Real Sociedad ein 0:0
Der Punkt könnte am Ende noch Gold wert sein. Nach dem 0:0 bei Real Sociedad geht Fußball-Meister Red Bull Salzburg in zwei Wochen (12. Dezember) mit guten Karten in sein Gruppenfinale in der Champions League um den Umstieg in die Europa League gegen Benfica Lissabon.
Selbst eine Heimniederlage mit einem Tor Unterschied können sich die "Roten Bullen" in Wals-Siezenheim leisten, um ihr Etappenziel zu erreichen. Möglich gemacht hat das auch eine taktische Umstellung: In San Sebastian hat man vom bedingungslosen Pressing Abstand genommen.
"Dieses Unentschieden hat für uns einen sehr, sehr hohen Stellenwert", betonte Trainer Gerhard Struber nicht zuletzt aufgrund der Qualität des Gegners. Die Basken sind in der Gruppe D immer noch ungeschlagener Tabellenführer – vor Inter Mailand, dem Finalisten der abgelaufenen Saison.
"Wir haben es Real Sociedad sehr schwer gemacht – mit Teamwork pur, mit einem unglaublichen Schulterschluss, gemeinsam alles in die Waagschale zu werfen. Taktisch war das defensiv auf sehr hohem Niveau von meinen Burschen", fand Struber lobende Worte. Salzburgs Coach hatte das bei den Bullen fast schon sakrosankte hohe Offensivpressing weit in der gegnerischen Hälfte über Bord geworfen, ließ seine Akteure gegen den spielstarken Ligasechsten aus dem Baskenland erst im Mittelfeld und auf bestimmte Auslöser "die Schlinge zuziehen", wie er es formulierte.
Personalnot und Spielanlage des Gegners hätten bei der Entscheidung eine Rolle gespielt, erklärte Struber. "In unserer Situation, in der wir drinnenhängen mit verfügbaren Spielern, und gegen einen internationalen Topklub war das die richtige Marschroute." Salzburg hatte nicht weniger als sieben Spieler vorgeben müssen.
Ein Ende der Verletzungsmisere ist nicht in Sicht. Abwehrchef Strahinja Pavlovic blieb zur Pause in der Kabine. An der Oberschenkelrückseite hatte ein bereits beleidigter Muskel zugemacht.
Sonderlob für Kapitän Ulmer
"Ich wollte hier kein Risiko eingehen, weil dieser Spieler für uns einen extremen Anker bedeutet", begründete Struber. "Ohne ihn könnten wir in der Nachbesetzung in den nächsten Wochen schon Probleme bekommen."
Auch der 38-jährige Kapitän Andreas Ulmer aus Linz ging angeschlagen vom Feld. "Er hat den Tank geleert, bis es nicht mehr gegangen ist. Wir wissen, dass er karrieretechnisch im Herbst ist – gleichzeitig so eine Leistung zu bringen gegen so einen Gegner, da kann man nur den Hut ziehen", hatte Struber ein Sonderlob für seinen Routinier parat.
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