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Von 15 auf 11.265 Euro: Die Wette ihres Lebens

Von Alexander Zambarloukos, 22. Dezember 2023, 13:28 Uhr
Von 15 auf 11.265 Euro: Die Wette ihres Lebens
Tim Pieters (li.) hatte einen Löwenanteil an einem üppigen Wettgewinn seiner WG-Kollegen.

Cup-Sensation: Zwölf Studenten setzten auf ihren WG-Mitbewohner, der beim 3:2-Sieg des Amateurvereins USV Hercules gegen Ajax Amsterdam doppelt traf.

Wenn man von einem vorweihnachtlichen Wunder sprechen möchte, dann fällt dieses Fußballspiel in den Niederlanden definitiv in diese Kategorie. Der Amateurverein USV Hercules aus der vierthöchsten Leistungsstufe schaffte das Kunststück, die kriselnden Giganten von Ajax Amsterdam – immerhin 20-facher Pokalsieger – im Sechzehntelfinale aus dem Cup zu werfen. Der Außenseiter behielt beim Wunder von Utrecht mit 3:2 die Oberhand.

Zum Matchwinner avancierte Mats Grotenberg, der die Ajax-Aufholjagd in der 93. Minute im Keim erstickte. Der Favorit hatte zuvor mit einem Doppelschlag (83., 89.) den 0:2-Rückstand egalisiert. Die Schlagzeilen gehörten aber nicht Grotenberg, sondern Tim Pieters. Der Doppelpack des 22-jährigen Stürmers zum 2:0 sollte letztlich Gold wert sein – zumindest für ihn und seine zwölf Mitbewohner und Freunde im Studentenheim, die sich beim Zocken einen satten Weihnachtsbonus abholten.

Eine frech platzierte, kühne Wette wurde zum Volltreffer. Ohne großes Risiko. Die Uni-Clique hatte 15 Euro zusammengelegt und darauf gesetzt, dass Underdog Hercules gewinnt und ihr Kollege Pieters in der Schützenliste auftaucht. Mit der stolzen Quote von 751:1 sprangen nun als fette Beute 11.265 Euro heraus. Das kann sich sehen lassen.

Pieters erzählte gegenüber ESPN, dass er seine Freunde (sechs davon gelten übrigens als glühende Ajax-Fans) zu diesem Move animiert hatte: "Ich habe ihnen gesagt: Es könnte heute Abend passieren. Und so war es dann auch." Nicht ohne Zittern. Denn wäre nicht das Last-minute-Tor von Grotenberg gefallen, wären die Damen und Herren mit leeren Händen dagestanden.

So gab es selbstverständlich kein Halten mehr. "Ich denke, dass wir uns einen schönen Urlaub gönnen werden", berichtete Pieters, der eigentlich als vielversprechendes Talent gegolten hatte. Er wurde im Nachwuchs des FC Utrecht groß, hatte mit 20 einen beachtlichen Marktwert von 350.000 Euro.

Doch dann ging es in die Niederungen des Fußballs, parallel dazu trieb Pieters sein Jus-Studium voran. Da rechnet man nicht mehr mit sportlichen Sternstunden wie jener gegen Ajax vor 5000 begeisterten Fans. "Davon kannst du eigentlich nicht einmal träumen. Das wird um die Welt gehen", betonte Pieters, der das Rampenlicht genießt: "Ich habe so viele Nachrichten bekommen, mein Handy ist fast explodiert. Ich habe mich für eine berufliche Laufbahn entschieden, aber wenn man sich diese magische Nacht anschaut, hätte ich vielleicht doch als Profi weitermachen sollen."

Die Werbetrommel in eigener Sache hat "Tim Doppelpack" jedenfalls gerührt. Es ist Zeit für Angebote – nach den Ferien.

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Alexander Zambarloukos
Redakteur Sport
Alexander Zambarloukos
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