Nun auch in Österreich: ÖFB führt "Kapitäns-Richtlinie" ein
WIEN. Die bei der EM eingeführte Regel, dass nur noch die Teamkapitäne bei wichtigen Entscheidungen mit den Schiedsrichtern kommunizieren dürfen, wird ab der kommenden Saison auch in Österreich flächendeckend eingeführt.
Das gab der Österreichische Fußballbund (ÖFB) am Donnerstag bekannt, nachdem er sich intensiv mit allen Erfordernissen zur Umsetzung auseinandergesetzt hatte. Auch im Europacup kommt die Regel schon 2024/25 zum Einsatz. "Nach Beratung mit dem Vorsitzenden der Schiedsrichterkommission sowie den Verantwortlichen des Schiedsrichterexpertenkomitees IFAB Regelwesen wurde in Abstimmung mit der Österreichischen Fußball-Bundesliga beschlossen, diese Weisung in allen Bewerben des ÖFB und seiner Mitglieder umzusetzen" hieß es in der Mitteilung des ÖFB. Mittlerweile sei auch die Bestätigung seitens der UEFA eingetroffen.
Ali Hofmann, ÖFB Head of Referee Department, begrüßte die neue Regelung. Die Einführung der Kapitäns-Richtlinie habe bei der EM in Deutschland gezeigt, dass die Netto-Spielzeit erhöht werde und dadurch mehr Spielfluss entstehe. Zudem habe der Respekt und die Wertschätzung gegenüber den Schiedsrichtern auf dem Platz zugenommen, erklärte Hofmann. Dieses Thema sei auch innerhalb des ÖFB sehr wichtig, weswegen die Verantwortlichen die Einführung nicht nur für die höchsten Spielklassen, sondern flächendeckend für ganz Österreich in allen Bewerben beschlossen haben.
"Respektvollerer Umgang"
Derselben Ansicht ist auch der Bundesliga-Vorstandsvorsitzende Christian Ebenbauer. "Die Erfahrungen bei der EURO haben gezeigt, dass die neue Vorgangsweise absolut Sinn macht und zu einem respektvolleren Umgang zwischen dem Schiedsrichter und den Akteuren führt. Deshalb war es uns ein großes Anliegen unmittelbar mit Saisonbeginn zu starten", sagte der Bundesliga-Chef.
Bereits am Dienstag hatte der Deutsche Fußballbund (DFB) die Kapitänsregel in allen Spielklassen eingeführt. Zudem gilt die Bestimmung in Zukunft auch in den Europacup-Wettbewerben. Bei der EM hatte sie bewirkt, dass es deutlich weniger Diskussionen mit dem Schiedsrichter sowie Rudelbildungen gab. Bei Verletzung der Kapitänsregel drohen bei Kommentaren oder Reaktionen anderer Spieler schnell Gelbe Karten.