ÖFB-Frauen bezwangen Polen in EM-Qualifikation klar mit 3:1
ALTACH. Österreichs Frauen-Fußball-Nationalteam ist mit einem klaren 3:1 gegen Polen in der EM-Qualifikation auf die Siegerstraße zurückgekehrt.
Die Truppe von Teamchefin Irene Fuhrmann behielt am Freitag bei Starkregen in Altach dank Toren von Celina Degen (37.), Eileen Campbell (71.) sowie einem Eigentor von Sylwia Matysik (74.) die Oberhand. Da Island gegen Deutschland mit 3:0 gewann, ist ein ÖFB-Fixticket für die EM aber schon vor dem letzten Spiel außer Reichweite.
Da geht es am Dienstag in Hannover gegen Gruppensieger Deutschland, der im fünften Spiel erstmals Punkte abgeben musste. Österreich muss nun auf dem Weg zur Endrunde in der Schweiz 2025 über das mehrstufige Play-off im Herbst gehen. Dort tritt auch Polen an. Das weiter punktlose Schlusslicht, für das nur Natalia Padilla (79.) traf, steigt fix aus der Liga A für die nächste Phase ab. Die vor 2.343 Zuschauern ausgetragene Partie war in der Mitte der zweiten Hälfte für rund fünf Minuten wegen des Starkregens samt Blitz und Donner unterbrochen.
Irene Fuhrmann änderte ihre Formation gegenüber dem 1:2 auf Island an drei Positionen. Stammtorfrau Manuela Zinsberger kehrte ins Tor zurück und absolvierte ihr 100. Länderspiel, für das sie vor Spielbeginn von ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel geehrt wurde. Anstelle der an der Wade angeschlagenen Katharina Schiechtl verteidigte Laura Wienroither erstmals nach ihrem überstandenen Kreuzbandriss sowie seit dem Test-2:0 gegen Tschechien am 11. April 2023 wieder einmal von Beginn an rechts hinten im ÖFB-Dress. Die ebenfalls verletzte Mittelfeldstütze Sarah Zadrazil wurde durch Degen ersetzt.
Die angepeilte "sehr deutliche Reaktion" nach dem bitteren Doppel gegen Island war in der Cashpoint Arena von Beginn an zu sehen. Die ÖFB-Auswahl machte viel Druck, dominierte das Geschehen eigentlich nach Belieben, ließ aber vorerst im Abschluss die Kaltschnäuzigkeit vermissen. Marie-Therese Höbinger (14., 20.) und Dunst (19., 26., 28.) vergaben gute Möglichkeiten.
Kopfballtreffer nicht anerkannt
In der 35. Minute wurde dann gar eine Dreifachchance ausgelassen. Zuerst scheiterte Höbinger an Torfrau Kinga Szemik, dann wurde ihr Nachschuss geblockt und zu guter Letzt fehlte bei einem Abschluss von Lilli Purtscheller nicht viel. Zwei Minuten später durften die Anhänger in Altach endlich jubeln. Nach kurz abgespieltem Eckball und Dunst-Flanke köpfelte Degen aus kurzer Distanz ein. Sieben Minuten später hätte es 2:0 stehen müssen. Ein Kopfballtreffer von Campbell wurde zu Unrecht wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung der Flankengeberin Hanshaw nicht anerkannt.
Es war das zweite Mal, dass die Österreicherinnen mit einer Entscheidung der griechischen Schiedsrichterin Eleni Antoniou nicht einverstanden waren. In der 17. Minute war ein Tor von Purtscheller aber zurecht wegen einem Puntigam-Foul nicht gegeben worden. Zur Pause blieb Degen in der Kabine, Annabel Schasching wurde eingetauscht. An der Charakteristik der Partie änderte sich bei noch deutlich stärkerem Regen als zuvor nichts. Gleich nach Wiederbeginn hätte das 2:0 fallen müssen. Szemik hielt einen Dunst-Schuss, beim Nachschuss traf die glücklose Höbinger das leere Tor nicht (48.).
Zum Starkregen gesellten sich Blitze und Donner und beinahe wäre den Polinnen aus dem Nichts heraus der Ausgleich geglückt. Die ÖFB-Abwehr ließ einen Konter zu, Topstürmerin Ewa Pajor verfehlte das Tor aus bester Position (57.). Bei der kurz später folgenden Spielunterbrechung gingen die Spielerinnen nicht in die Kabine, sondern blieben bei den Ersatzbänken untergestellt.
Danach sorgte Campbell mit einer entschlossenen Einzelaktion in ihrem ehemaligen Heimstadion für den zweiten Treffer. Nach einem Eigentor von Matysik, die eine Schasching-Flanke ins eigene Tor ablenkte, war alles klar. Padilla gelang infolge eines Stangenschusses via Abstauber nur Resultatskosmetik. Infolgedessen lag noch ein höherer ÖFB-Sieg in der Luft. Damit endete die Partie wie das Hinspiel in Polen. Durch die fehlende Schützenhilfe von Deutschland blieb das "kleine Fußballwunder", auf das Fuhrmann noch gehofft hatte, aus.
2343 Zuschauer und Berichte wie beim EM Finale.
Ist klar, da es für die Deutschen Frauen nur noch um die goldene Ananas ging. Nächstes Mal eben mehr in die eigene Leistung investieren. Sich auf fremde Hilfe zu verlassen ist der falsche Ratgeber.