Was man vor dem Finale im Boateng-Prozess wissen muss

Im langwierigen Gerichtsdrama um die Vorwürfe häuslicher Gewalt gegen LASK-Neuzugang Jerome Boateng (35) soll morgen am Landgericht München I ein Urteil fallen. Was man vor dem Finale im Boateng-Prozess wissen muss:

Was wird Boateng vorgeworfen?

Boatengs Ex-Freundin Sherin S. (34), Mutter der 2011 geborenen gemeinsamen Zwillingstöchter, wirft ihm vor, sie 2018 in einem Karibikurlaub attackiert zu haben. Er habe ihr Dinge nachgeworfen, sie geschlagen und auch bedroht. Der Fußballer hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen und gesagt, er habe sich lediglich gegen einen Angriff der damaligen Partnerin gewehrt.

Welche Strafe könnte Boateng bekommen?

Die Staatsanwaltschaft forderte eine Geldstrafe von 1,12 Millionen Euro (160 Tagessätze zu je 7000 Euro). Die Verteidiger plädierten für eine moderate Strafe oder Einstellung des Verfahrens gegen eine Geldauflage.

Warum wurde der Prozess bereits zum dritten Mal verhandelt?

Boateng wurde bereits in zwei Instanzen verurteilt. Doch das Bayerische Oberste Landesgericht hob das Urteil wegen durchgehender Rechtsfehler auf, daher wurde neu verhandelt.

Wie reagiert der LASK?

LASK-Geschäftsführer Siegmund Gruber stellte sich trotz laufenden Verfahrens in einem OÖN-Interview zuletzt hinter seinen Neuzugang: "Solange das Gericht (…) keine Strafe ausspricht, die Herrn Boateng die Berufsausübung verunmöglicht, wird er bei uns Fußball spielen und seinem Beruf nachgehen. Daran wird bei uns auch nicht gerüttelt."