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Belgiens goldene Generation ist Geschichte

Von Alexander Zambarloukos, 15. Juni 2023, 19:47 Uhr
Belgiens goldene Generation weicht dem Verjüngungsprozess
Romelu Lukaku erzielte bei Belgiens 3:0 in Schweden alle Tore. Bild: APA/AFP/POOL/KIRILL KUDRYAVTSEV

Der Altersschnitt ist von 31,5 auf 26 Jahre gesunken, Eden Hazard, Mertens, Witsel oder Alderweireld sind nicht mehr dabei

Abgesehen von Olympiagold 1920 hat Belgiens Fußball-Nationalmannschaft – obwohl in diesem Jahrtausend immer wieder mit Vorschusslorbeeren bedacht und zwischenzeitlich auch auf Position eins der FIFA-Weltrangliste – keinen großen Titel gewonnen. Die goldene Generation, die bei der WM 2018 im Halbfinale vom späteren Champion Frankreich gestoppt wurde, hat ihren Zenit überschritten, unter dem aktuellen Teamchef Domenico Tedesco (37) läuft ein Verjüngungsprozess.

Der Deutsch-Italiener hat den Altersschnitt von 31,5 Jahren (unter Vorgänger Roberto Martinez 2022) auf 26,0 gesenkt, das entspricht exakt der Struktur des morgigen Gegners Österreich.

Eden Hazard (32), der sich nach einer enttäuschenden und von Verletzungen geprägten Zeit mit Real Madrid auf eine Vertragsauflösung geeinigt hat, Toby Alderweireld (34), Axel Witsel (34), Dries Mertens (36) oder Thomas Vermaelen (37) spielen keine Rolle (mehr), der Marktwert des Kaders, der sich vorübergehend der Milliardengrenze angenähert hatte, ist auf 387,7 Millionen gesunken. Österreichs Aufgebot bringt es im Vergleich dazu auf 295,1 Millionen.

Nach dem Ausfall von Manchester-City-Star Kevin De Bruyne stehen andere in der ersten Reihe: zum Beispiel Real-Madrid-Torhüter Thibaut Courtois (45 Millionen), der in Saudi-Arabien hoch im Kurs stehende Inter-Mailand-Stürmer Romelu Lukaku (40 Millionen) oder Mittelfeldmann Youri Tielemans (30 Millionen), der nach dem Abstieg mit Leicester als Zugang von Aston Villa der englischen Premier League erhalten bleibt.

Eden Hazard wird am Samstag (20.45 Uhr, ORF 1) im König-Baudouin-Stadion zu Brüssel trotzdem im Rampenlicht stehen und nach seinem Rücktritt aus dem Nationalteam nach dem frühen WM-Aus 2022 in Katar (nur Gruppendritter hinter Marokko und Kroatien) offiziell verabschiedet werden.

Die knapp 50.000 Zuschauer fassende Arena ist ausverkauft, auch 1200 rot-weiß-rote Schlachtenbummler werden dort anzutreffen sein. "Ich freue mich, die belgischen Anhänger wieder zu sehen. Ich bin jetzt einer von ihnen – ein stolzer Fan der Roten Teufel", sagte der Routinier, der in 126 Länderspielen 33 Tore erzielt hatte.

Erfolgreicher Neustart

Jetzt stehen die jungen Wilden um Aster Vranckx (20/AC Milan), Johan Bakayoko (20/PSV Eindhoven), Jeremy Doku (21/Stade Rennes) oder Ameen Al-Dakhil (21/Burnley) in den Startlöchern. Der Umbruch scheint – wenn es nach den nackten Ergebnissen geht – ziemlich reibungslos vonstattenzugehen.

Tedesco hat einen Traumstart erwischt: Belgien fertigte Schwedens Equipe, die am Dienstag (20.45 Uhr, Servus TV) im Wiener Ernst-Happel-Stadion zu Gast sein wird, in der laufenden EM-Qualifikation auswärts 3:0 ab (24. März). Dreifacher Torschütze im variablen 4-1-3-2-System war damals übrigens Lukaku.

Auch im anschließenden Test in Köln (28. März) schossen Yannick Carrasco, Lukaku und De Bruyne einen 3:2-Erfolg über Deutschland heraus. Nicht nur deshalb ist Österreichs Nationalteam, das seit dem 1:0 am 9. Oktober 1996 in Schweden keine Top-Ten-Nation geschlagen hat, gewarnt.

An Zuversicht mangelt es ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel trotzdem nicht: "Ich glaube nicht, dass die Belgier gerne gegen uns spielen. Wir sind mit unserer aggressiven, intensiven Spielweise gut aufgestellt. Und: Kevin De Bruyne können sie nicht gleichwertig ersetzen." Auch im rot-weiß-roten Kader gibt es mit Kevin Danso und Marcel Sabitzer zwei leicht angeschlagene Akteure. 

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Autor
Alexander Zambarloukos
Redakteur Sport
Alexander Zambarloukos
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