1:1 - Mbappes Geniestreich verhinderte Österreichs Sieg gegen den Weltmeister
UEFA Nations League: Das rot-weiß-rote Team verlangte auch Frankreichs Starensemble alles ab. Nach David Alabas Verletzung kassierte die Rangnick-Elf im Finish noch den Ausgleich
Es war eine Gala der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft, die mit einem vor allem in kämpferischer Hinsicht hochverdienten und aufgrund der Spielanteile etwas glücklichen 1:1 (1:0)-Remis gegen Weltmeister Frankreich endete.
Die 44.800 Zuschauer im ausverkauften im Wiener Ernst-Happel-Stadion hatten ihre Freude. Am Ende benötigte der Weltmeister einen Konter-Geniestreich von Superstar Kylian Mbappe, um zumindest das Unentschieden zu holen (83.).
Ein Chaos hatte es nur vor dem Spiel auf den Zufahrtsstraßen rund um die Happel-Arena gegeben. Verkehrsstaus dieser Art hat man rund um Länderspiele der ÖFB-Auswahl schon seit Jahren nicht mehr erlebt. Im heimischen Spiel lief ab der ersten Minute aber alles im höchsten Gang – ganz ohne Leerlauf.
Bildergalerie: Österreich erreicht gegen Weltmeister Frankreich 1:1
Galerie ansehenÖsterreichs Startelf – mit dem Oberösterreicher Gernot Trauner an der Seite von David Alaba in der Innenverteidigung – hatte von der ersten Minute an eine Überzahl im zentralen Mittelfeld. Respekt gab es keinen, der Weltmeister aus Frankreich wurde früh unter Druck gesetzt.
Weimanns Premiere
Das Pressing – stets im Verbund – funktionierte hervorragend. Vor allem Xaver Schlager stellte sich den Franzosen in Überform entgegen. Schnelle Vorstöße über die Außen und Steilpässe auf die beiden Sturmspitzen Marko Arnautovic und Andreas Weimann waren das richtige Rezept.
Die Franzosen hatten dennoch etwas mehr vom Spiel – das 1:0 machte aber Österreich. Andreas Weimann verwertete einen Stanglpass von Konrad Laimer mit seinem ersten Länderspieltreffer (37.). Davor hatte Arnautovic den Angriff mustergültig eingeleitet.
Frankreich drehte auf
Frankreichs Teamchef Didier Deschamps nahm das alles sehr ruhig zur Kenntnis. Sein Team kam auch deutlich stärker aus der Kabine. Außerdem hatte er noch einen Kylian Mbappe in der Hinterhand, den er nach 63 Minuten auch ins Spiel brachte. Und der Trainer sollte sich auf seinen Superstar verlassen können.
Die Fans im Happel-Stadion quittierten es mit einem Pfeifkonzert, während Marko Arnautovic 30 Sekunden später mit Standing Ovations verabschiedet wurde.
Allerdings konnte man sich ab diesem Zeitpunkt fast gar nicht mehr befreien. Zudem musste auch noch David Alaba nach 69 Minuten leicht verletzt das Spiel verlassen, seinen Platz nahm Kevin Danso ein.
Warum Mbappe gerade erst 100 Millionen Euro bekommen hatte, nur weil er seine Unterschrift unter die Vertragsverlängerung bei Paris Saint Germain gesetzt hatte, bewies er nach 83 Minuten. Im Konter war der Superstar nicht zu halten, er knallte den Ball sehenswert unter die Latte.
Der Ausgleich war natürlich hochverdient. Den Punkt gab Österreichs Team aber nicht mehr aus der Hand. Irgendwie konnte Torhüter Patrick Pentz – der den Vorzug gegenüber Martin Fraisl erhalten hatte – die zweite Top-Chance von Kylian Mbappe noch an die Latte lenken (88.).
So konnte sich die Mannschaft nach dem Unentschieden auf der Ehrenrunde von den Fans im Stadion feiern lassen. Auch lange nach dem Schlusspfiff war die Happel-Arena noch bummvoll.
„Ein unbeschreibliches Gefühl“
„Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, das erste Ländertor ausgerechnet gegen den Weltmeister zu schießen. Ich glaube, wir haben das richtig gut gemacht. Natürlich kann man gegen Frankreich nicht 90 Minuten alles unter Kontrolle haben“, analysierte Stürmer Andreas Weimann.
Am Montag (20.45 Uhr) gastiert Österreichs Team im vierten Gruppenspiel der Nations League in Kopenhagen. Es ist eine Woche nach der 1:2-Niederlage von Wien die Chance zur Revanche.
Die Dänen sind durchaus angreifbar. Heute verloren sie gegen Kroatien - ebenfalls im Parken Stadion - 0:1. Die Skandinavier führen die Gruppe mit sechs Punkten vor Österreich und Kroatien (je 4) an, Frankreich (2) wartet noch auf den ersten Sieg.
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