Was haben die Fivers noch auf Lager? "Viel Neues kann nicht mehr kommen"
Die Handballer des HC Linz können am Dienstag zu Hause gegen Fivers Margareten den Finaleinzug fixieren
Die Saison kann noch so turbulent sein: Kaum gehen in der heimischen Handball-Liga (HLA) die Play-offs los, spielt der HC Linz AG wie entfesselt.
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Als Grunddurchgangs-Achter gerade noch den Sprung in die Entscheidung geschafft, hat die Truppe mit dem 35:30 (16:13) am Samstag bei den Fivers Margareten das erste Spiel der "Best of 3"-Halbfinalserie klar für sich entschieden.
Können Topscorer Mislav Grgic (acht Tore gegen die Fivers) und Co. am Dienstag in der heimischen Halle in Linz-Kleinmünchen (20.20 Uhr live in ORF Sport Plus) nachlegen, stehen sie zum zweiten Mal in Folge im Endspiel.
Linz-Trainer Milan Vunjak ärgerte nur eine Rote Karte
Welche Überraschungen haben die Fivers noch auf Lager? "Viel Neues kann nicht mehr kommen", sagt Linz-Trainer Milan Vunjak mit Verweis auf das erste Aufeinandertreffen.
Bereits in diesem, so der Slowene, hätten die Wiener mehrere Deckungsvarianten ausprobiert, im Finish sogar auf Pressing umgestellt, als sie die Linzer ab der Mittellinie attackierten. Geholfen hat es den Wienern nicht viel. "Wir haben immer Antworten und Lösungen gefunden", sagt Vunjak.
Nicht einmal die zwei Roten Karten für Arnad Hamzic und Silas Wiesinger führten zu einem merklichen Bruch im Linzer Spiel. Die insgesamt elf Zwei-Minuten-Strafen für die Gäste (nur deren zwei für die Fivers) sind ein klares Indiz, dass Linz mit der entsprechenden Aggressivität gegen das schnelle Umschaltspiel der Wiener vorging. Geärgert haben Vunjak die vielen Strafen zum Großteil nicht, nur besagter Platzverweis für Hamzic stieß dem Coach sauer auf.
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"Das war wegen Meckerns, das darf nicht passieren. Wenn ich versuche, einen Angriff zu stoppen, und dabei ein Foul begehe – das kann passieren. Aber nicht wegen Meckerns. Damit schwächen wir uns nur selbst."
Geholfen, die Ruhe zu bewahren, haben auch die Paraden von Florian Kaiper. Der Torhüter agierte exakt 100 Tage nach seiner Meniskus-OP in Hochform, parierte rund 30 Prozent der Würfe auf sein Tor – darunter drei Siebenmeter. Diese Form blieb auch Teamchef Ales Pajovic nicht verborgen, der ihm zuletzt bei der erfolgreichen WM-Quali gegen Georgien ein Nationalteam-Comeback verschafft hatte. Zur Freude auch von Vunjak: "Diese Wertschätzung tut ihm gut, das gibt ihm Ruhe."
Ein Schuss "Play-off-Adrenalin"
Waren die Fivers in der Vergangenheit eine Art Angstgegner, sind die bisherigen drei Saisonduelle allesamt an die Linzer gegangen. Gilt das auch für das vierte, würde im Finale der Sieger aus Hard gegen Krems (1:0 im "Best of 3") warten. Können sich die Fivers am Dienstag aber revanchieren, würde ein Entscheidungsspiel am Freitag (18.05 Uhr) in der Wiener Hollgasse folgen.
Personell kann der HC Linz aus dem Vollen schöpfen. Die kleineren Wehwehchen werden vom "Play-off-Adrenalin" überdeckt. "Das ist erstaunlich, wenn Play-off-Zeit ist, ist keiner müde oder angeschlagen", sagt Vunjak schmunzelnd. "Das gefällt mir, das kann gerne immer so sein."