Ende oder Wende? Gmunden lässt sich von der 2:1-Führung nicht blenden
Basketball: Die Flyers aus Wels stehen am Sonntag (17 Uhr) mit dem Rücken zur Wand
WELS/GMUNDEN. "Ich bin mir sicher, dass wir uns den Sieg holen." Aus Gavrilo Tepic, dem 21-jährigen Guard der Raiffeisen Flyers Wels, spricht vor dem vierten Basketball-Semifinale am Sonntag (17 Uhr) in der Messestadt die pure Entschlossenheit. Und das, obwohl die favorisierten OCS Swans Gmunden bei einer 2:1-Führung in der Best-of-5-Serie alle Trümpfe in der Hand zu haben scheinen. Die "Korbjäger" vom Traunsee kommen nach dem neuerlich hart erkämpften 81:71-Heimsieg in den Genuss ihres ersten Matchballs, die Flyers stemmen sich gegen das drohende Saisonende. Mit ziemlicher Sicherheit vor vollem Haus.
Meister im Regenerationsmodus
Rund 1100 Fans werden den Lärmpegel gewaltig nach oben schrauben, auch am Donnerstag in Gmunden steppte der Bär, der Kassier freute sich über 1387 Besucher. Also deutlich mehr als jene 500, die beim Finaleinzug des BC Vienna in der Hauptstadt zugegen waren.
Der Titelverteidiger, der nach Graz auch die Klosterneuburg Dukes 3:0 abfertigte, hat den Regenerationsbonus auf seiner Seite. Enis Murati & Co. befinden sich in einer neuntägigen Pause, während sich Gmunden und Wels – gemessen an den Worten von Tepic – vielleicht sogar noch am kommenden Donnerstag in einem alles entscheidenden fünften Derby begegnen werden.
Selbst Swans-Finanzvorstand Harald Stelzer schließt so einen Showdown nicht aus, der Respekt vor den Flyers ist groß: "Es ist ein großer Fight, sie geben nie auf. Da muss man ihnen Respekt zollen, sie machen uns das Leben nicht leicht. Die Sache ist noch lange nicht gegessen."
So sieht das auch der unermüdliche Wels-Kapitän Christian von Fintel (33), der in jedem der drei Play-off-Lokalduelle über die volle Distanz auf dem Parkett war: "Ja, es steht 1:2, aber wir schauen nur nach vorne. Wir werden versuchen, zurückzuschlagen und die Serie auszugleichen."
Das ist leichter gesagt als getan. Denn die Statistik spricht für die "Schwäne", die in dieser Saison kein einziges Derby in Wels verloren haben. In der auf Platz eins abgeschlossenen "regular season" gewann Gmunden auswärts 98:87 und 72:68, im zweiten Semifinale gelang ein 92:84 nach Verlängerung. Der jüngste Heimsieg der Flyers datiert vom 28. April 2022. Es war das zweite Viertelfinale der abgelaufenen Spielzeit – Endstand 82:67. So einen magischen Abend bräuchten die Schützlinge von Sebastian Waser auch morgen.
Sein Gegenüber Anton Mirolybov, den diese intensive Serie nach seiner schweren Erkrankung körperlich ziemlich mitnimmt, möchte das verhindern. "Wir stellen uns auf den nächsten Kampf ein. Wir haben uns gesteigert und viele Kleinigkeiten richtig gemacht. Jetzt gilt es auch das Spieltempo zu kontrollieren", betonte der Gmunden-Trainer.