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Lobeshymnen auf das Phänomen Jannik Sinner

Von Alexander Zambarloukos, 29. Jänner 2024, 18:41 Uhr
Lobeshymnen auf das Phänomen Jannik Sinner
Jannik Sinner posiert mit der Trophäe. Bild: APA/AFP/WILLIAM WEST

Tennis: Nur beim Jodel-Angebot sagte der bodenständige 22-jährige Australian-Open-Champion Nein

"Winner, winner, Jannik Sinner", titelten die "Dolomiten" euphorisch. Der Tennis-Star ist nach seinem Premieren-Triumph auf Grand-Slam-Ebene in aller Munde. Lobeshymnen prasseln auf den 22-jährigen bodenständigen Südtiroler, der den Russen Daniil Medwedew nach imposanter Aufholjagd und 3:43 Stunden mit 3:6, 3:6, 6:4, 6:4, 6:3 niederrang, ein.

"Der Sextner ist mit seinem Sieg bei den Australian Open endgültig im Olymp des weißen Sports angelangt", schrieb die Zeitung. Auch die "Gazzetta dello Sport" stimmte in den Reigen ein. "Am Anfang war es nur Spaß: ein paar Trainingseinheiten pro Woche und dann Skifahren. Aber die Substanz ändert sich nicht. Für Sinner ist Tennis wirklich ein Spiel, das er mit dem gleichen Elan wie in seiner Kindheit spielt. Es ist noch nicht vorbei. Das Vergnügen hat gerade erst begonnen."

Auf dem Weg zur Nummer 1?

Sinner stehen alle Türen offen. Dass er Potenzial zur Nummer 1 der Welt hat, ist unbestritten, auch wenn sich sein Siegeslauf in "Down Under" noch nicht im Ranking niedergeschlagen hat. Er bleibt Vierter – mit dem Bewusstsein, sich vor niemandem fürchten zu müssen. Wer sich Sinner in den Weg stellte, war zum Scheitern verurteilt. "Es fühlt sich besonders an, diese großen Namen bei der Auslosung zu sehen und das Ding dann zu gewinnen", erzählte der sympathische Athlet, der etwa die unglaubliche Serie von Novak Djokovic nach 33 Siegen in Folge in Melbourne in eindrucksvoller Manier beendet hatte.

Sinner wirkt extrem stabil, in sich ruhend, sich auf seine Stärken besinnend und mental gefestigt. Das war ganz großes Kopfkino, das nicht von ungefähr kommt. Während andere unter dem großen Druck zusammenbrechen, ist die Favoritenrolle für ihn keine Belastung, sondern "ein Privileg". "Wenn ich unter Druck stehe, spiele ich mein bestes Tennis."

"Zehn von zehn" für Schett

Grundsätzlich ist Sinner auch für die eine oder andere witzige Aktion zu haben, nur diesmal fehlte ihm die Energie oder einfach nur die Lust, als ihn Eurosport-Moderatorin Barbara Schett-Eagle – quasi von Tirolerin zu (Süd-)Tiroler – zu einem Jodler überreden wollte.

"Nein, das überlasse ich dir", sagte Sinner mit einem Lächeln zur ehemaligen Weltranglistensiebenten, die eine Sequenz zum Besten gab. "Zehn von zehn", lobte Sinner den Auftritt der Upper-Austria-Ladies-Linz-Turnierbotschafterin.

Sinner pflegt ein inniges Verhältnis zu seinen Eltern, auch wenn er sie nicht oft sieht. Sie haben ihm alle sportlichen Freiheiten gegeben (Wahl zwischen Ski- und Tenniskarriere) und sind trotz des steilen Aufstiegs ihres Juniors, der längst Millionär ist, nie abgehoben. In der Talschlusshütte im Nationalpark der berühmten Drei Zinnen ist Papa Johann Koch, Mama Siglinde bedient die Gäste.

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Autor
Alexander Zambarloukos
Redakteur Sport
Alexander Zambarloukos

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1  Kommentar
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tulipa (3.705 Kommentare)
am 30.01.2024 07:44

Ja, wenn er gewinnt, dann gibt es Lobeshymnen. Völlig zu Recht. Wenn es nicht so läuft (Verletzungen, Formkrisen) dann kommt aber auch gleich das Gegenteil, bedauerlicherweise v.a. aus dem eigenen Land. Ich wünsche ihm, dass ihm diese Erfahrung erspart bleibt.

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