Die Steiermark bittet zum "Holiday-Grand-Prix"
SPIELBERG / GRAZ. Der Preis ist heiß: Das "Warm-up" in Graz begeisterte die Fans und erhitzte die Gemüter einiger Umweltschützer Formel Austria: In Spielberg geht es nicht nur um das Rennen, 200.000 Besucher sollen ein Volksfest erleben.
Bei diesem Wetter hätte man sich ein "Warm-up" für den Grand-Prix von Österreich fast sparen können: Beim gestrigen Show-Run von Max Verstappen, der mit einem 900 PS-starken Red-Bull-Boliden des Jahrganges 2011 vom Grazer Karmeliterplatz hinauf auf den Schlossberg bretterte, gab es einen Vorgeschmack auf die heiße Show, die der Formel-1-Zirkus bis Sonntag in Spielberg abliefern möchte. Am Rennwochenende wird Österreich wieder einmal als eine Nation, die voll auf die Königsklasse des Motorsports abfährt, in einer weltweiten Auslage stehen. Dass zwei Aktivistinnen gestern am Rande von Verstappens Raserei per Plakat den Klimanotstand ausriefen, wird die Begeisterung kaum bremsen können.
Genau 50 Jahre ist es her, als sich die landesweite Euphorie um den charismatischen Rennfahrer Jochen Rindt mit dem Bau von zwei permanenten Rennstrecken verdeutlichte. Der Österreichring im steirischen Aichfeld-Murboden und der Salzburgring im Nesslgraben bei Plainfeld wurden im Sommer 1969 fast gleichzeitig fertiggestellt. Den Wettlauf um die Formel 1 entschieden die Steirer für sich. Im August 1970 gab es den ersten Grand-Prix, bei dem Rindt zwar die Pole-Position erobern konnte, im Rennen allerdings mit Motorschaden ausschied. Damit war der Weg für einen Ferrari-Doppelsieg durch Jacky Ickx und Clay Regazzoni frei.
In der Folgezeit etablierte sich das Rennen in der Steiermark als "Holiday-Grand-Prix", die Fahrer schätzten die besondere Atmosphäre , grasende Kühe am Rand der Rennstrecke und idyllische Unterkünfte statt Fünf-Stern-Hotels rundeten das besondere "Österreich-Bild" ab.
Die Legenden machen Tempo
Nach bewegten Jahren mit einer Kastrierung der legendären Hochgeschwindigkeitsstrecke und zwei Auszeiten von der Formel 1 ist die seit 2011 unter der Patronanz von Red Bull stehende Rennstrecke wieder zur Pilgerstätte der rot-weiß-roten Formel-1-Fans geworden. Auch in den nächsten Tagen wird man dort nicht nur Rennsport erleben, fast mehr Spektakel als der Grand-Prix auf der Strecke verspricht das Volksfest im Rahmenprogramm. "Wir hoffen auf insgesamt 200.000 Besucher und auf eine echte Holiday-Grand-Prix-Atmosphäre", sagt Red-Bull-Berater Helmut Marko, der am Wochenende selbst hinter dem Steuer sitzen wird. Der 76-Jährige pilotiert bei der "Legends Parade" einen 725 PS-starken Aston Martin DBS Superleggera.
Das hochkarätige Starterfeld in den heißen Autos (einige Exoten kosten mehr als eine Million Euro) dürfte eher keine Parade, sondern ein richtiges Rennen fahren. Marko: "Am Anfang heißt es immer, dass wir in unserem Alter nichts mehr beweisen müssen. Aber kaum sitzen wir im Auto, ist das alles vergessen." Neben Jean Alesi (Ferrari "LaFerrari"), Gerhard Berger (McLaren Senna) oder Hans Joachim Stuck (Bugatti Chiron) wird auch ein Hollywood-Schauspieler bei den Legenden Gas geben: Patrick Dempsey (Grey´s Anatomy) möchte in einem Porsche 918 Spyder nicht aus der Rolle fallen.
Startschuss für die verkehrsintensiven Tage
Mit der Zeugnisverteilung im Osten Österreichs starten die verkehrsintensivsten Tage des Jahres auf Österreichs Transitstrecken. Gleichzeitig machen sich tausende Motorsportfans auf den Weg zum Formel-1-Rennen nach Spielberg. Wie Sie am ehesten Staus vermeiden können, erfahren Sie hier.
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Die einzige wirklich schnell wirkende und auf lange Zeit effektive Handlung zur Klimaverbesserung ist, wenn die Anzahl der Menschen extrem gesenkt wird.
Nahrung und Wohnen und Freizeit der Menschen sind die Antreiber der Klimaveränderung. Nicht die paar läppischen Motorsportveranstaltungen.
Alleine was die Freitags"demos" der angeblichen Umweltaktivisten der mittelmäßig begabten Schüler negativ zum Klima beigetragen hat, ist beachtlich!
Umweltverpester
alle die Jammerer und Verhinderer sollen die Gelder, die dadurch - und nicht nur dieses Wochenende bei der Formel fad - hereinkommen, bezahlen. Dann wär gleich Schluss.
Weil mit dem Geld, das bei den unsinnigen Motor"sport"-Veranstaltungen hereinkommt, können WIR uns sicher eine intakte Umwelt KAUFEN!
Wer sowas denkt, muss man ganz schön BLÖD sein.
Aber es wird leider viel zu viel dem Gott Mammon geopfert - sogar die Zukunft unserer Nachkommen!
@ Richie; so ist es.
Eine intakte Umwelt gabs vielleicht noch vor 1800, danach aber sicher nicht mehr. Da hat der Mensch schon dauerhaft in die Natur eingegriffen gehabt.