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Keferböck: "Der ungeplante Wechsel des Teams war sogar ein Vorteil"

Von Markus Prinz, 02. Jänner 2025, 23:03 Uhr
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Ilka Minor und Johannes Keferböck vor ihrem GR-Yaris Rally2 im K4-Design. Bild: Markus Prinz

FREISTADT. Der Hagenberger Johannes Keferböck geht sieben Jahre nach seinem Titelgewinn heuer erstmals in einem Toyota an den Jännerrallye-Start.

Der Jännerrallye-Sieger von 2018, Johannes Keferböck, geht nach sechseinhalb Jahren in einem Skoda Fabia ab dieser Saison einen neuen Weg. Wir haben den 52-Jährigen, der am Silvestertag Geburtstag hat, bei der Präsentation seines Boliden im Autohaus Feichtmayr in Freistadt zum Interview getroffen.

OÖN: Herr Keferböck, Sie sind erstmals in einem Toyota GR Yaris  unterwegs. Wieso kam der Markenwechsel?

Johannes Keferböck: Man sieht in der WM, dass dieses Auto ganz weit vorne ist, wenn nicht sogar ganz vorne. Und zweitens ist es eine neue Herausforderung - und deshalb der Umstieg.

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Bild: Markus Prinz

Bei der Präsentation hier im Autohaus Toyota Feichtmayr steht ihr Fahrzeug neben jenem von Ernst Haneder. Die beiden Fahrzeuge sehen aber unterschiedlich aus. Wie unterscheiden sie sich?

Das ist ganz einfach. Ich fahre das Rallye2-Auto, der Ernst fährt in der ÖRM2-Klasse und hat grundsätzlich den Serien-Yaris-GR mit ein paar Feinheiten drin. Und ich habe den Ernst beim Test beobachtet und muss sagen, dass dieses Fahrzeug richtig gut geht, obwohl er von der Motorcharakteristik her ein Standard-Auto fährt. Früher hat man diese Dreizylinder-Autos immer belächelt, aber die haben schon ordentlich Dampf. Und da werden wir in Zukunft sicher mehrere solcher Yaris-GR zu sehen bekommen.

Gehen wir zu Ihrem Fahrzeug, den Yaris GR Rally2. Ist das auch ein Dreizylinder?

Ja, dieses Auto gibt es nur als Dreizylinder.

Aber alle anderen sind doch Vierzylinder, oder?

Richtig.

Gibt es da nicht Nachteile bei der Leistung?

Nein, man muss dieses Auto ein bisserl anders fahren. 

Man braucht mehr Drehzahl. 

Nein, eben nicht. Eher weniger Drehzahl, weil es eben ein Dreizylinder ist. Beim Skoda war es so, dass du das Auto drehen musstest. Dem Yaris schaltet man schneller nach, weil er mehr Kraft von unten heraus hat. 

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Bild: Markus Prinz

Dafür, dass dieses Auto hier steht, war eine Menge ungeplanter organisatorischer Aufwand nötig, oder? 

Könnte man so sagen. Das Auto, das wir ursprünglich vom LifeLive-Team von Thierry (Neuville, der amtierende Weltmeister, dessen Privatteam Keferböck eigentlich betreuen sollte, Anmerkung) bekommen hätten sollen, war angemietet. Und die italienische Firma, die das Auto vermietet hätte, wollte es nicht mehr weitervermieten, weil es offenbar interne Differenzen gab. Das belgische Team hat dann aber die Rutsche zu "E-Race" aus Frankreich gelegt. Schade, dass das mit Thierry nichts geworden ist. Aber bei E-Race" ist mit Jean-Michel Raoux ein Bekannter Teamchef, gegen den ich in der WM schon gefahren bin und der selbst schon zweimal bei der Jännerrallye mit dabei war (2014 wurde er 17. und 2015 war der Franzose 18., Anm.). Wir sind sehr happy, es ist alles sehr familiär. Und wir haben von Toyota einen Rally1-Ingenieur bekommen, den kriegst du normalerweise auch nicht einfach so.  Da spielen die guten Verbindungen von Jean-Michel zum Toyota-Werksteam und zu Sebastien Ogier eine wichtige Rolle. Also schlussendlich war der ungeplante Wechsel gar kein Nachteil.

Wie sieht der Fahrplan zur Jännerrallye aus?

Wir haben jetzt unmittelbar nach der Vorstellung hier bei den Feichtmayrs einen Test, wo wir ein paar Abstimmungen für das Differential ausprobieren wollen. Da steckt sehr viel Professionalität vom Team dahinter. Und dann gilt es, diese Rennsemmel drei Tage lang zu bewegen. 

Wie groß ist die Vorfreude?

Riesig. Gestern war ich in freudiger Vorerwartung, weil wir das Auto noch nicht live gesehen haben. Und dann habe ich das Auto gesehen und hab mir gedacht 'bist du deppert, schaut der gut aus'. Des Design ist cool, das Team ist super, es hat alles auf Anhieb sehr gut gepasst. Und das ist wichtig, denn du bist zwar im Cockpit zu zweit, in Summe kommt es aber auf ein zirka zehnköpfiges Team drauf an.

Jännerrallye-Action im verschneiten Mühlviertel
Das Auto von Johannes Keferböck im Löschteich Bild: GEPA pictures/ Manuel Binder

Keine negativen Gedanken an das vergangene Jahr, als sie nach einem Ausritt in einem Löschteich gelandet sind?

Das ist alles abgeschüttelt. 

Die Strecke führt auch nicht mehr an diesem Teich vorbei.

Wäre auch wurscht, wenn's so wäre. Wir waren einfach ein bisschen zu schnell, aber es ist wie es ist. Das ist der Motorsport und über so etwas darf man nicht nachdenken. Abschütteln, weiterfahren. 

Wir wünschen gute Fahrt.

Dankesehr.

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Autor
Markus Prinz
Online-Redakteur
Markus Prinz

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