Reifen als entscheidender Faktor bei Hitzerennen in Spielberg
SPIELBERG. Beim Grand Prix von Österreich am Sonntag ist eine wahre Hitzeschlacht zu erwarten - die Reifenentscheidungen spielen daher eine noch größere Rolle als sonst in der Formel 1. Die heißen Temperaturen stellen Höchst-Anforderungen an die Gummiwalzen von Pirelli.
Zuletzt in Le Castellet sorgten Streckentemperaturen von 55 Grad dafür, dass der härtere Reifen im Qualifying unerwartet der schnellere war. Ähnliches ist nur wenige Tage später auf der Powerstrecke in Österreich zu erwarten, wo sich der Asphalt des Red Bull Rings aufgrund der hohen Temperaturen auf bis zu 60 Grad Celsius aufheizen könnte. Die Reifen sind bei einem Auto die einzige Verbindung zur Straße und die taktischen Entscheidung darüber, welche Pneus wann und warum auf die Autos kommen, ist oft rennentscheidend.
Aber auch verwirrend für viele Fans, die von außen oft nicht nachvollziehen können, warum manche Piloten plötzlich besser oder schlechter unterwegs sind. Auch deshalb plädiert Helmut Marko nicht nur für eine Rückbesinnung auf alte Gummi-Mischungen, sondern auch generell für eine Rücknahme der großen Auswahl. "Man sollte schon mehr auf den Fan eingehen und die Reifenmischungen reduzieren", plädierte Red Bulls Motorsportkonsulent vor dem großen Heimrennen in Spielberg für eine Änderung. "Zwei Mischungen über die Saison sind meiner Meinung nach genug."
2019 haben die Formel-1-Reifen u.a. dünnere Laufflächen. Aber wieder hat Mercedes auch diese Änderung am besten verarbeitet und deshalb seinen Vorsprung auf die Konkurrenz noch ein Stück ausgebaut. "Man hat das geändert, ohne die Teams zu fragen", monierte Marko. "Pirelli ist natürlich bedacht, keinen Imageschaden zu haben. Ist der Reifen zu weich, bildet er Blasen. Ist er aber zu hart, wird es fad, weil es keinen oder nur einen Boxenstopp gibt. Also ist unter dem Strich die Situation momentan die, dass die Rennen über die Reifen noch langweiliger geworden sind."
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