Vincent Kriechmayr und Cornelia Hütter: Ein Fünkchen Hoffnung
SAALBACH. Weltcup-Finale: Vincent Kriechmayr kämpft am Freitag (11.30 Uhr) im Saalbach-Super-G um seine zweite kleine Kristallkugel
In der Saison 2020/21 hat Vincent Kriechmayr die erste kleine Kristallkugel in Empfang genommen und sich damals wie ein Schneekönig gefreut, weil sie "die Bestätigung für konstante Leistungen" war. "Darauf bin ich sehr stolz gewesen", sagte der Gramastettner, der drei Jahre später neuerlich die kleine Chance hat, die Super-G-Wertung im alpinen Ski-Weltcup für sich zu entscheiden. Es gibt zumindest ein Fünkchen Hoffnung, wenngleich vor dem letzten Rennen (11.30 Uhr, ORF 1) in Saalbach alles für Marco Odermatt, der einen Vorsprung von satten 81 Punkten hat, spricht.
Selbst wenn der 32-Jährige, der von seinem treuen Fanclub "Veni Vidi Vinc" lautstark angefeuert werden wird, gewinnt, genügt dem Schweizer ein 13. Platz, um alles klar zu machen. Auf eine Entscheidung am grünen Tisch sollte sich Odermatt nicht verlassen, denn die Organisatoren kämpfen trotz hoher Temperaturen und zwischenzeitlicher Regenfälle wie die Löwen um die letzten Rennen dieses Winters.
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"Voll auf Angriff"
"Ich glaube fest daran, dass wir das Programm durchbringen können", zeigt sich Pistenchef Fritz Steger zuversichtlich. Auch FIS-Renndirektor Markus Waldner ist Pessimismus fremd: "Es schaut so aus, als ob wir diese beiden Super-Gs im Griff haben."
Das wäre natürlich im Sinn von Kriechmayr, der den unermüdlichen Einsatz der Crew in höchsten Tönen lobt: "Sie machen einen Super-Job und tun alles für die Rennen. Hut ab!" Jetzt liegt es am Mühlviertler, der sich 2021 in Cortina zum Doppel-Weltmeister gekrönt hat, alles aus sich herauszuholen. "Ich werde voll auf Angriff fahren. Nur die Kugel kann die aus meiner Sicht bescheidene Saison noch retten. Sie ist mein Ziel, vor allem in einem Jahr, in dem wir kein Großereignis haben", erläuterte er.
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Dass der großartige Odermatt nicht gegen einen Ausfall gefeit ist, zeigte sich am Samstag im Riesentorlauf. Der Traum von der perfekten Saison ging den Bach runter, zuvor hatte der 26-Jährige sämtliche neun Rennen in dieser Disziplin gewonnen. Was beweist, dass noch immer alles passieren kann, zumal Kriechmayr als echter Spezialist für Weltcup-Finalveranstaltungen gilt. Fünf seiner 18 Triumphe fuhr er in der letzten Woche einer Saison heraus – zwei 2018 in Aare, zwei 2022 in Courchevel und einen 2023 in Soldeu.
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Nicht nur Kriechmayr ist noch im Kugelrennen, sondern auch Cornelia Hütter, die ab 10 Uhr (ORF 1) im Super-G Lara Gut-Behrami attackieren wird. "Ich brauche einen Traumlauf, und die Lara muss in der Garage stehen", weiß die Steirerin, der 69 Punkte auf die Schweizerin fehlen.
Siegt Hütter, darf Gut-Behrami nicht über einen neunten Rang hinauskommen. Auch die formstarke Italienerin Federica Brignone – fünf Zähler hinter Hütter – mischt noch mit. Klingt spannend.