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Matschiner gab Doping-Geräte an Sportarzt Mark S. weiter

Von nachrichten.at/apa, 03. März 2019, 20:23 Uhr
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Stefan Matschiner Bild: (EPA)

SEEFELD/ERFURT. Stefan Matschiner gab sein Doping-Equipment nach seiner Verurteilung an den im Zusammenhang mit der Dopingaffäre von Seefeld festgenommen Sportarzt Mark S. weiter.

ARD-Doping-Experte Hajo Seppelt hat in einem Bericht in der "Sportschau" von "bis zu 100 oder mehr" Athleten berichtet, die zumindest in der Praxis des Erfurter Sportmediziners Mark S. gewesen sein sollen. "Als Patienten oder womöglich Kunden, die ganz andere Absichten hatten." Man habe versucht, mit dem Arzt Kontakt aufzunehmen, dessen Anwalt teilte mit, dass S. vollumfänglich aussagen werde.

Derzeit wolle sich S. aber nicht weiter äußern. Im Zuge der Recherchen hat die ARD auch den seinerseits ins Visier der Dopingfahnder geratenen Stefan Matschiner interviewt. Der ehemalige Leichtathlet und Sportmanager aus Oberösterreich war u.a. in Dopingpraktiken mit Radprofis wie Bernhard Kohl und dem Dänen Michael Rasmussen sowie Leichtathleten verwickelt gewesen. Matschiner war 2010 in Wien wegen versuchten Blutdopings und der Weitergabe von illegalen Dopingmitteln rechtskräftig verurteilt worden.

"Das ist die sauberste Form des Dopings, das Eigenblutdoping - es ist das Beste vom Schlechten, das es gibt. Dass das gang und gäbe in Ausdauersportarten ist, so ehrlich müssen wir schon sein", meinte Matschiner in dem ARD-Interview. Aufhorchen ließ er auch auf die Frage, was aus seinem Doping-Equipment geworden ist, das er vor zehn Jahren selbst bei seinen Athleten benutzt hat. "Ich wurde gefragt, ob ich nicht diese Gerätschaften und meine Kontakte so weitergeben könnte." Auf die Frage, von wem er dazu gefragt wurde, nannte Matschiner den Erfurter Sportmediziner mit vollem Namen.

Was damit passiert sei, wisse er nicht: "Ich habe sie ihm gegeben, habe ihm gesagt, mach damit was du willst und damit war das Thema für mich erledigt. Dass er sie im Einsatz gehabt hat, ist, glaube ich, ja mittlerweile amtlich - auch über den Fall Dürr", so Matschiner.

Hajo Seppelt hatte in der zweiten WM-Woche auch ein Interview mit ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel geführt. "Aber ein Interview, das wir mit ihm diese Woche geführt haben, das ist heute Früh zurückgezogen worden. Wir dürfen keine einzige Aussage aus diesem Interview senden. Es hat geheißen, der Herr Präsident möchte das nicht. Offensichtlich liegen die Nerven in Österreich ziemlich blank", mutmaßte Seppelt.

Der Doping-Experte bezweifelte neuerlich, dass der Verband nichts mitbekommen habe. "Denken wir an 2002, an den großen Turin-Skandal, denken wir an 2014, der Fall Johannes Dürr - immer wieder gab es im österreichischen Wintersport im Skilanglauf oder auch im Biathlon solche Dinge, und immer wieder hat es geheißen, ja der ÖSV hat damit nichts zu tun. Wer kann das bitteschön noch glauben, dass ein Verband von nichts etwas mitbekommen haben soll?", fragte Seppelt und bezeichnete dies als "typische Ausrede, die wir nicht nur aus Österreich kennen".

Seppelt geht jedenfalls davon aus, dass diese Woche in Seefeld und Erfurt erst der Beginn einer langen Geschichte werden wird. "Wir können davon ausgehen, dass uns dieser Fall noch sehr, sehr lange beschäftigen wird. Es ist wirklich nur der Anfang einer ziemlich großen Dopinggeschichte, die uns im Jahr 2019 noch intensiv beschäftigen wird."

Video: Ex-Dopingsünder Johannes Dürr soll den aktuellen Fall in Seefeld ins Laufen gebracht haben. Über seinen eigenen Fall hat er ein Buch geschrieben. Sein Freund und Co-Autor Martin Prinz war zu Gast in der "ZIB 24":

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14  Kommentare
14  Kommentare
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FakeNewsLeser (2.157 Kommentare)
am 05.03.2019 09:02

2. und 3. und dklassige athleten müssen auf solche do it yourself stümper wie den matschiner und konsorten zugreifen oder auf "ärzte" die glauben damit mehr geld machen zu können als mit normalen medizinischen tätigkeiten, sprich auf in ihrem metier gescheiterte persönlichkeiten die anderen praktisch "werde bester radfahrer/langläufer/whatever der welt im schlaf" versprechen und es gibt genug dumme die darauf reinfallen.
die topathleten die nicht sauber sind (es gab und gibt sicher einige naturtalente und viecher die rein mit legalem training besser waren oder sind als andere) und die es sich dementsprechend leisten können werden nie auf solche dilettanten zurückgreifen bzw. sich von solchen behandeln lassen, daher auch nie erwischt werden, außer es geht um hohe 6 oder sogar 7 stellige summen und aufwärts wo der futterneid die athleten sich gegenseitig anpatzen und zerfleischen lässt wie damals bei armstrong und landis.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 04.03.2019 14:05

hat die Staatsanwaltschaft schon eine Praxisdurchsuchung bei dem Arzt gemacht um die vorhandenen Daten zu sichern ? Namen, Termine, etc...bevor sie vernichtet werden .

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pepone (60.622 Kommentare)
am 04.03.2019 16:32

der Spanische Arzt Fuentes hatte Namen , aber nicht im GANZE ausgeschrieben .

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pepone (60.622 Kommentare)
am 04.03.2019 14:02

hat die Staatsanwaltschaft schon eine Praxisdurchsuchung bei dem Arzt gemacht um die vorhandenen Daten zu sichern ? Namen, Termine, etc...bevor sie vernichtet werden .

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abo123 (366 Kommentare)
am 04.03.2019 09:18

das sind keine Dopinggeräte. Das sind medizinische Geräte, die zweckentfremdet wurden.

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demenzer (5 Kommentare)
am 04.03.2019 10:21

weshalb wurden diese nicht bereits vor 10 Jahren beschlagnahmt?

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pepone (60.622 Kommentare)
am 04.03.2019 14:05

demenzer

Warum ?

das sind, so mein Wissen, Geräte die JEDE/R Arzt in seiner Praxis verwenden kann .
Aber :
Warum gerade an den Arzt in Erfurt ? War er schon als " Nachfolger " bekannt ??? zwinkern

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HerrVOLVO (2.330 Kommentare)
am 04.03.2019 04:29

Der Sportmanager Matschiner...
Das ist aber eine tolle Resozialisierung. Dann können jetzt also auch Bankräuber eine Bankfiliale übernehmen? Oder Kinderschänder werden Kindergärtner?

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nussferdl (498 Kommentare)
am 04.03.2019 09:19

😂

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Auskenner (5.366 Kommentare)
am 03.03.2019 23:22

Ich möchte aber bitte schon einwerfen, Herr Seppelt, dass 2002 Eigenblutdoping noch nicht verboten war und erst nachher zum Dopingskandal hochgepusht wurde!
Auch 2008 in Turin kann man noch nicht davon sprechen. Der erste wirkliche Dopingfall war Dürr in Sotschi!

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phare (2.697 Kommentare)
am 04.03.2019 06:27

Nach dem EPO-Bann hat man nicht damit gerechnet, dass Doper zu den 70er-Methoden zurückkehren.
Doping war's schon in Nagano, Ramsau, ...

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RobertE. (385 Kommentare)
am 04.03.2019 09:29

2006 in Turin!

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Sandkistenschreck (6.580 Kommentare)
am 03.03.2019 22:13

Am Ende dieses unsäglichen Skandals werden Herr Schröcksnadel und Herr Matschiner Geschichte sein. Sie werden Österreich nicht mehr verarschen.

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demenzer (5 Kommentare)
am 03.03.2019 22:46

Herrn S. kann und will ich nicht beurteilen, bei Herrn M. ist das notorisch

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