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8. Dezember: Der Tag, der gerne ein Einkaufssamstag geworden wäre

Von Martin Roithner und Dietmar Mascher, 07. Dezember 2022, 00:04 Uhr

LINZ. Am Marienfeiertag darf der Handel aufsperren, um die Zeit für höhere Umsätze im Weihnachtsgeschäft zu nutzen. Aber bei Händlern und Konsumenten hält sich die große Freude darüber in Grenzen. Wer offenhält und wer nicht, ist für die Kunden schwer nachvollziehbar. Aus Sicht der Wissenschaft ist genau das ein schwerer Fehler.

Lebensmittelketten werden überwiegend am 8. Dezember ihre Filialen geschlossen halten. Die offizielle Begründung: Man wolle den Beschäftigten eine wohlverdiente Auszeit mit ihren Liebsten gönnen. Solch ein Altruismus existiere im Wirtschaftsleben eher nicht, sagt Christoph Teller, Vorstand des Instituts für Handel, Absatz und Marketing an der Johannes Kepler Universität, der mit seinem Kollegen Ernst Gittenberger den Handel vor Weihnachten genau beobachtet. "Tatsächlich geht es um eine klare betriebswirtschaftliche Entscheidung: Rechnet sich das Aufsperren oder nicht?"

Laut einer aktuellen Untersuchung von Teller und Gittenberger sagen 74 Prozent der Österreicher, dass es eine gute Idee sei, am 8. 12. nicht aufzusperren. Nur 15 Prozent wollen am Marienfeiertag einkaufen gehen, die anderen wollen zu Hause bleiben, weil sie entweder generell gegen offene Läden am Feiertag sind, den 8. 12. als Familientag sehen oder andere Freizeitaktivitäten geplant haben.

Weniger Frequenz heiße am Marienfeiertag allerdings nicht unbedingt weniger Umsatz, sagt Teller im Gespräch mit den OÖNachrichten. Es biete auch die Chance, mit guter Beratung mehr Umsatz zu machen. Allerdings müsse klar kommuniziert werden, wer geöffnet hat und wer nicht. "Vor allem in Einkaufsstraßen und Einkaufszentren sollte entweder generell offen oder geschlossen sein. Die Geschäfte sind Schicksalsgemeinschaften und profitieren von gemeinsamem Vorgehen. Selektive Schließungen sind kontraproduktiv."

Am Land geschlossen

Am Land hätten die meisten Geschäfte geschlossen. Je urbaner, desto offener, sagt Manfred Zöchbauer von der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer. In Städten würden familiengeführte Unternehmen öffnen, weil sie bei den Personalkosten flexibler seien.

Die 430 Mitgliedsbetriebe des Linzer City Rings hätten freie Wahl, ob sie morgen, Donnerstag, aufsperren oder nicht, sagt Geschäftsführerin Ursula Fürstberger-Matthey: "Aber fast alle haben offen." Zwar habe der 8. Dezember als Einkaufstag nicht mehr die Bedeutung wie früher, aber für das heurige Weihnachtsgeschäft könne es nur positiv sein, sagt Fürstberger-Matthey zu den OÖNachrichten. Nach den ersten beiden Einkaufssamstagen habe der Handel in der Linzer Innenstadt "Aufholbedarf".

Hoher Energieverbrauch

Definitiv geschlossen sind die 18 Filialen des Heimtextilproduzenten Betten Reiter aus Leonding. Zum einen wolle man den Mitarbeitern etwas zurückgeben, zum anderen sei es das Gebot der Stunde, Energie zu sparen, sagt Geschäftsführer Peter Hildebrand. "Geschlossene Filialen haben einen weiteren positiven Nebeneffekt. Wir reduzieren den Stromverbrauch. Ich sehe das als Win-win-Situation für uns."

In Wels sei vor allem in der Nähe der Fußgängerzone und der Einkaufszentren offen. "Es sind eher die Filialbetriebe und nur die Hälfte der familiengeführten Betriebe, die aufsperren", sagt Stadtmarketing-Chef Peter Jungreithmair. Er sieht die positiven Effekte des 8. Dezember kaum, weil die Kosten sehr hoch seien. Der Welser Handel sei auch so gut ins Weihnachtsgeschäft gestartet. Nach dem 8. 12. folge ein Wochenende, an dem ebenfalls eingekauft werde. Es könne also sein, dass sich Umsätze lediglich verlagern, und es stelle sich die Frage, "ob wir den 8. Dezember als Einkaufstag noch brauchen", sagt Jungreithmair.

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