Digitale Fotopioniere stehen längst im Schatten von Canon, Nikon und Sony
STANFORD. Die Digitalkamera wurde vor genau 50 Jahren an der US-Universität Stanford erfunden.
Heute ist es fast nicht mehr vorstellbar, doch vor eineinhalb Jahrzehnten war es die Regel: Nach der Heimreise aus dem Urlaub mussten die Fotos entwickelt werden – das war teuer und nicht selten war auf dem so tollen Schnappschuss außer einer bunten, breiigen Masse wenig zu erkennen.
Dass wir 2013 Hunderte Fotos ohne jeglichen finanziellen Mehraufwand machen können, ist dem Erfindergeist der 1960er- und 1970er-Jahre zu verdanken. David Paul Gregg gab vor genau 50 Jahren den Anstoß zur Erfindung der Digitalkamera. An der Universität von Stanford erfand er die Videodisk, mit der Standbilder erstmals digital gespeichert werden konnten – zwar nur für ein paar Minuten, doch aller Anfang war vor allem damals noch schwierig.
Zwölf Jahre dauerte es, bis die erste richtige Digitalkamera entwickelt wurde. Wirklich ausgereift war auch sie noch nicht. 23 Sekunden brauchte die von Steven Sasson konstruierte, vier Kilo schwere Kamera, um Fotos auf eine Digitalkassette zu speichern. Wirklich marktreif wurden die Digitalkameras erst Ende der 1980er-Jahre, als Profifotografen die teils sündhaft teuren Pioniermodelle für sich entdeckten.
Kodak: Opfer seiner Erfindung
Apropos Pioniere: Sie haben sich zwar einen Platz in den Geschichtsbüchern gesichert, das große Geld scheffeln heute aber andere. Kodak gilt als Vorreiter in der Digitalfotografie, war doch Steven Sasson als Ingenieur und Entwickler bei Kodak beschäftigt. Er erkannte auch die Tragweite seiner Erfindung: „Dies könnte die Art und Weise wie Leute fotografieren entscheidend verändern.“
Lesen Sie hier ein Interview der OÖN mit Steven Sasson
Als es jedoch Anfang der 1980er-Jahre um den Einstieg ins digitale Massengeschäft ging, ließ Kodak den Japanern den Vortritt und schaufelte sich sein eigenes Grab. 2012 musste der einstige Primus der Fotoindustrie nach 130 Jahren Unternehmensgeschichte Konkurs anmelden. Seit dem wird an einer Fortführung gearbeitet. Ausgerechnet mit dem Verkauf seiner Digitalbild-Patente gelang Kodak im ersten Quartal 2013 erstmals seit langem wieder ein Gewinn.
Auch Casio, das erstmals den heute als Standard geltenden LCD-Monitor zur Bildanzeige einsetzte, steht heute im Schatten von Canon, Nikon, Sony und Konsorten. Ein Schicksal, das Casio mit Ricoh teilt, das die erste Kamera präsentierte, mit der auch Videos gedreht werden konnten.
Kompaktkameras in der Krise
Mittlerweile muss die Digitalkamera selbst aufpassen, dass sie nicht Opfer des eigenen Erfolgs wird. Digitales Fotografieren ist so beliebt geworden, dass die Leute es am liebsten ständig machen – allerdings immer öfter mit dem Smartphone und nicht mit der Kompaktkamera.
Durch die gute Bildqualität der modernen Handys verlieren Digitalkameras an Boden. Das weltweite Liefervolumen von Digitalkameras soll heuer um mehr als sieben Prozent auf 93,8 Millionen Stück sinken. Im ersten Quartal wurden nur noch halb so viele digitale Kompaktkameras produziert wie 2012. Smartphones legen heuer um rund 30 Prozent auf geschätzte 865 Millionen Stück zu.
Der Markt ist fest in japanischer Hand. Mit 19 Prozent Weltmarktanteil führt Canon vor Nikon (18 Prozent) und Sony (15 Prozent).
Während man sich früher auch noch nach 50 Jahren Bilder vom Fotonegativ ausdrucken und anschauen konnte ist die Datensicherheit bei den Digitalfotos katastrophal. Kaputte Festplatten, verschwundene Dateien, irrtümlich gelöschte Dateien, veraltete Computersysteme etc.
Die Menschen-Generationen werden ihre fotografischen Erinnerungen verlieren, da selbst das Archivieren von nur 10 Jahren alten Fotodateien viele Anwender vor unlösbare Herausforderungen stellt. Auf Papier ausgedruckte Digitalfotos sind oft von schlechter Qualität und geringer Lebensdauer. Von Analogen Negativfilmen ausgedruckte Fotos halten um ein Vielfaches länger! Computer und Festplatten vegessen schnell wenn sie altern......
und die, die einem wichtig sind, sollte man sowieso ausarbeiten, so wie alles, was einem "wichtig" erscheint!
das sind oft nicht die „besten“;
Fotografie hat viele Facetten, auch eine sehr breite psychologische bzw sozialpsychologische.
und gut so!
fragen sich heute aber gar nicht mehr, was wichtig ist. Es zählt das aktuell Lauteste, Schrillste, Bunteste. Ein kluger Mann nannte das schon vor Jahrzehnten die "Infantilisierung der Gesellschaft".
nur glücklicher Weise doch nicht auf alle zutreffend.
zu unserer "Wegwerfkultur" mit ihrer oberflächlichen Beliebigkeit und Schnelllebigkeit.
alles und jedes fotgrafiert wird ...
einmal unter das sofa, weil, mann und frau kann`s ja eh wieda löschen ...
klick-klick ...
und ab ins Facebook damit. Da kommt schon was zusammen.![grinsen grinsen](/storage/sym/smilies/grinsend.gif)
und niemand siehts, sind irgendwo auf dem Computer oder den CDs und er muss sie erst suchen
Digitalbilder haben bei weitem nicht die Wertschätzung, als erstes nach der aufnahme wird dir „Löschen“ angeboten.
Kommunisten fotografieren unter dem Sofa?
kann ma bestenfalls knipsen,aber net wirklich
fotografieren.
Der kleine Sensor,und das weitwinkelige Objektiv
lassen keine Kontrolle der Schärfentiefe zu (Porträtfotos).
Alles von hint bis vorn wird scharf.Aber für nen
Schnappschuss ok.
und die auf den ersten Blick schönen Farbbilder führen zu einer großen Kluft zwischen den selten gestalteten Bildern und den mehrheitlichen Schnappschüssen. Immer weniger verstehen die technischen und gestalterischen Grundlagen der Fotografie.
Der DSLR- im speziellen der Vollformatboom der letzten Jahre ist zwar eine leichte Gegenbewegung, doch handelt es sich dabei eher um langjährige Hobbyfotografen. Bereits mit den Crop-Kompaktkameras ist viel an Bildwirkung verloren gegangen.
für bestimmte handys gibts tele 2x, das erlaubt die üblichen schnappschüsse, wenns sein müssen.
wahl, wenn sich jemand von den Zooms abwendet (ein harter Umstieg
)
...nicht jeder erkennt gute Bilder![zwinkern zwinkern](/storage/sym/smilies/zwinkern.gif)
„Dies könnte die Art und Weise wie Leute fotografieren entscheidend verändern.“ - so war es auch.
Der Opa macht so schöne Fotos…