Privatverkäufer bekommen zu wenig Geld für Gold
WIEN. Der hohe Goldpreis verleitet viele Privathaushalte zum Verkauf von Münzen oder Schmuck. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat erstmals getestet, was sich Konsumenten tatsächlich von Ankaufsstellen für Gold und Schmuck erwarten können, und das Ergebnis ...
Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat erstmals getestet, was sich Konsumenten tatsächlich von Ankaufsstellen für Gold und Schmuck erwarten können, und das Ergebnis gestern in Wien präsentiert.
Zwei Tester ließen von 16 Ankaufsstellen (Juweliere, Scheideanstalten, Altwarenhändler, Bruchgoldankäufer, Münzhändler und „fliegende Händler“) im Großraum Wien Kaufangebote für zwölf Schmuckstücke und zwei Münzen erstellen. Deren Wert betrug im Zeitraum der Erhebung je nach Tageskurs rund 1900 Euro.
Das Ergebnis sei teilweise „nicht glänzend“ ausgefallen, sagte VKI-Geschäftsführer Franz Floss. Vier Betriebe boten für Schmuck und Münzen gar weniger als ein Drittel des Wertes. Das geringste Angebot legte mit nur 748 Euro die Helvetia-International Susanne Forstinger GmbH, gefolgt vom „fliegenden Händler“ Bürstlein mit 875 Euro. Damit ergebe sich eine Differenz von mehr als 1000 Euro zum Bestbieter: Die Höfinger KG Gold-Silber-Recycling-Company stellte rund 1930 Euro in Aussicht.
Die Konsumentenschützer raten potenziellen Goldverkäufern dazu, den Wert vorher selbst zu schätzen, zum Beispiel bei Schmuckstücken mittels Punze und aktuellem Tageskurs auf der Ögussa-Homepage. Ratsam sei auch, mehrere Angebot einzuholen und fliegende Händler eher zu meiden.